Zeitschrift


Bedeutung

Zeitschriften sind Schriften zur Zeit, die thematisch sortiert, oft illustriert und bebildert, zu einem Heft zusammen gebunden, dann gedruckt und verkauft werden. Die Schriften selbst sind relativ kurze Berichte oder Aufsätze über Dinge, die uns heute beschäftigen. Das können politische Zusammenhänge, wissenschaftliche Erkenntnisse, kulturelle Ereignisse oder auch Themen wie Modetrends, Stars oder Freizeitbeschäftigungen wie Reitsport oder Reisen sein. Die Schriften oder auch Berichte in Zeitschriften nennt man heute allgemein Artikel.


Fachzeitschriften
Illustration: Tine Neubert

Viele Zeitschriften sind Fachzeitschriften. Das heißt, sie haben ein spezifisches Thema wie Literatur, Wirtschaft, Kunst, Technik, Mode oder Architektur. Fachzeitschriften richten sich an ein bestimmtes Publikum.
Neben ihrer Fachrichtung oder ihrem spezifischen Thema haben viele Fachzeitschriften je nach Ausgabe zusätzlich ein bestimmtes Schwerpunktthema. Eine Architekturzeitschrift könnte zum Beispiel das Schwerpunktthema Modernes Wohnen oder Städtebau im 19. Jahrhundert haben. Oder eine Literaturzeitschrift könnte sich in der einen Ausgabe hauptsächlich mit dem Thema Phantastischen Geschichten und in der anderen Ausgabe hauptsächlich mit Literatur für Jungen beschäftigen.


Illustration: Tine Neubert

Neben den Fachzeitschriften gibt es sogenannte Publikumszeitschriften wie der Spiegel, der Stern, aber auch die Bravo, die sich an ein breites (Massen-)Publikum richten. Auch sie können eine bestimmte Ausrichtung und ein Schwerpunktthema der jeweiligen Ausgabe haben, trotzdem sind sie in ihrer Themenwahl insgesamt weniger speziell als die reinen Fachzeitschriften und berichten in jeder Ausgabe über mehrere Themengebiete.

Wenn man eine Zeitschrift aufschlägt, findet man in den meisten Fällen zuerst ein Inhaltsverzeichnis. In dem Inhaltsverzeichnis kann man sehen, welche Artikel man in der Zeitschrift finden kann. Die meisten Zeitschriften haben verschiedene Rubriken, das sind Themengebiete, denen sie ihre Artikel zuordnen. Mögliche Rubriken einer Literatur-Fachzeitschrift für Kinder könnten beispielsweise  Geschichten, Buchtipps, Literarisches Rätsel, Schreibwettbewerb, Autoren-Interview sein.
Mögliche Rubriken einer allgemeineren Publikumszeitschrift für Kinder könnten dagegen Natur und Technik, Kultur und Politik, Witze und Comics, Sport, Sternchen und Stars und auch Bastelecke sein.

Die unterschiedlichen Artikel einer Zeitschrift werden von verschiedenen Autoren, Journalisten, Reportern, in Fachzeitschriften aber auch von Wissenschaftlern geschrieben. Gesichtet, bearbeitet (redigiert) und zusammen gestellt, werden sie von den jeweiligen Redakteuren eines bestimmten Fachgebiets oder Ressorts. Die Redakteure entscheiden auch, welche Seite wo mit welcher Überschrift in ihrem Ressort erscheint.
Für die Zusammenstellung und Gewichtung der gesamten Zeitschrift ist der Chefredakteur und auch der Herausgeber der Zeitschrift zuständig und verantwortlich.

Unterschied zwischen Zeitschrift und Zeitung

Zeitschriften und Zeitungen sind beides Medien, die Nachrichten und Informationen zu unserem gesellschaftlichen Leben in mehr oder weniger kurzen Artikeln beschreiben, besprechen, und erörtern. Beide Medien werden gedruckt und erscheinen (meistens) regelmäßig. Sie werden in Kiosks oder Buchläden verkauft oder können im Abonnement gekauft werden.
Insofern ist es schwer, die beiden Medien voneinander zu unterscheiden. Trotzdem hat man sich bis heute auf zwei Hauptunterscheidungsmerkmale geeinigt:

  1. Zeitungen erscheinen in der Regel täglich, Zeitschriften dagegen höchsten einmal wöchentlich, meistens einmal im Monat, oft auch nur vier Mal oder sogar nur einmal im Jahr.
    Allerdings gibt es bei dieser Regel Ausnahmen. Zum einen gibt es Zeitungen, die wie Die Zeit nur einmal in der Woche erscheinen, sogenannte Wochenzeitungen. Zum anderen gibt es wenige Zeitschriften, die unregelmäßig erscheinen. Das sind meistens Zeitschriften, die ehrenamtlich oder mit sehr geringen finanziellen Mitteln erstellt werden. In diesen Fällen ist jede Herausgabe von der jeweiligen zeitlichen und finanziellen Situation der Mitarbeitern abhängig und daher ungewiss.
  2. Zeitungen sind durch ihr tägliches Erscheinen tagesaktuell und begleiten die Ereignisse des Tages. Zeitschriften konzentrieren sich dagegen auf längerfristige Zeiterscheinungen und kommentieren gewöhnlich nicht das Tagesgeschehen.
    Trotz dieser Unterscheidung gibt es in Zeitungen auch Rubriken, die nicht tagesaktuell sind, zum Beispiel das Feuilleton.

Ein weiterer Unterschied zwischen Zeitung und Zeitschrift betrifft deren unterschiedliche Gestaltung und fällt dadurch schnell ins Auge.
Zeitungen werden im Wesentlichen schwarz weiß auf losen Blattsammlungen gedruckt, die dann ineinander gesteckt und gefaltet werden. Ihre Artikel werden außer durch gelegentliche Fotos und Karikaturen wenig illustriert.
Zeitschriften erscheinen dagegen meistens als gebundenes, buntes Heft. Außerdem werden die Artikel von Zeitschriften meistens durch viele bunte Fotos, Illustrationen und erläuternde Graphiken veranschaulicht.

Zeitschriften für Kinder haben heute zudem auf dem Titelbild häufig einen Gimmick aufgeklebt. Gimmicks sind kleine (Werbe-)Geschenke, die die Kinder oder deren Eltern zum Kaufen der Zeitschrift verlocken sollen. Solche Gimmicks können zum Beispiel kleine Spielzeugcomputer, Schminkkästchen, Pfeifen oder Bastelbögen sein.

Geschichte der Zeitschrift

Die Geschichte der Printmedien, also der gedruckten Medien oder Presse, hängt eng mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Buchstaben (um 1450) durch Johannes Gutenberg zusammen. Denn seit dem Buchdruck konnte man Texte relativ schnell drucken und vervielfältigen.
Am Anfang erschienen Nachrichtenblätter noch in unregelmäßigen Abständen und berichteten über besondere Anlässe wie kriegerische Entwicklungen oder gesellschaftliche Auseinandersetzungen von großem, öffentlichen Interesse. Den Unterschied zwischen Zeitschrift und Zeitung gab es damals noch nicht.
Erst rund achtzig Jahre später entstanden unterschiedliche Typen von Nachrichtenblättern:
Zum einen entstanden die regelmäßig erscheinenden Zeitungen mit aktuelleren Meldungen zu unterschiedlichen Themen von allgemeinem Interesse, zum anderen wurden Zeitschriften gedruckt, die sich anfangs vor allem wissenschaftlichen Themen widmeten und daher nur ein kleines, gelehrtes Publikum interessierten.

Im 18. Jahrhundert bildeten sich mit der Aufklärung und einem immer selbstbewusster werdenden Bürgertum immer verschiedenere Zeitschriftentypen heraus. Es gab also nicht mehr nur wissenschaftliche Zeitschriften für ein gelehrtes Publikum, sondern auch Zeitschriften mit anderen Fach- oder Themengebieten für eine breitere Leserschicht. Neben moralischen Wochenschriften, die das bürgerliche Publikum bilden sollten, entstanden auch Kultur- und Literatur-Zeitschriften. Die erste Zeitschrift in deutscher Sprache, die sich mit wissenschaftlicher und fiktiver Literatur und ihrer Kritik auseinander setzte, wurde von Christian Thomasius 1688 unter dem Titel Monatsgespräche heraus gegeben.
Rund 100 Jahre später gaben Dichter wie Christoph Martin Wieland, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe oder die Brüder Schlegel eigene Zeitschriften heraus, die sich den Themen Literatur, Kunst und Philosophie widmeten und verschiedene Texte rezensierten oder besprachen.
Etwa wieder hundert Jahre später, im ausgehenden 19. Jahrhundert, wurde die Palette der Zeitschriftenthemen noch breiter. Neben Kinder- und Jugendzeitschriften, gab es jetzt auch Partei-, Standes- und Berufs-Zeitschriften.
Mit der Verbesserung von Maschinen und der Erfindungen von neuen Techniken wie der Lithographie und Fotographie konnten die Zeitschriften für das immer breiter werdende Publikum ansprechender gestaltet werden. Bald erreichten die Zeitschriften auch die Massen und waren nicht mehr vor allem akademisch gebildeten Menschen vorbehalten.
Im 20. Jahrhundert berichteten und bebilderten Zeitschriften dann einen Großteil des gesellschaftlichen Lebens, das heißt, es wurden zu vielen verschiedenen Themengebieten, die die Menschen bewegten, Zeitschriften heraus gegeben. 

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden die alten Medien wie Zeitungen und Zeitschriften durch das Internet und seine technische Möglichkeit der elektronischen, sekundenschnellen und weltweiten Nachrichtenübermittlung, langsam verdrängt. Allerdings stirbt die Zeitschrift bisher nicht ganz aus, sondern läuft noch parallel zu ihrer Online-Ausgabe. Die Inhalte der Online-Ausgaben werden dabei entweder mit gleichem Inhalt wie ihre Printausgabe (Druckausgabe) ins Netz gestellt. Oder es werden mit einer eigenen Online-Redaktion eigene und von der Printausgabe etwas abweichende Artikel präsentiert.
Da die Online-Ausgaben der Zeitschriften für die Leser oft kostenlos zugänglich sind, müssen sie über ihre gedruckten Ausgaben oder über andere Mittel, beispielsweise Sponsoren, bezahlt werden. Gleichzeitig verändern die Online-Ausgaben das Medienverhalten aber so, dass die herkömmliche Zeitschriften immer weniger gekauft werden.
Insofern ist es ungewiss, wie sich die Zeitschriften und ihre bisher noch kostenlosen Online-Ausgaben in Zukunft überhaupt finanzieren sollen. Möglich wäre beispielsweise, dass man auch für das Lesen der Online-Ausgabe ein Abo kaufen muss. Einige Online-Fachzeitschriften machen das schon.
Unabhängig davon wird sich aber sehr wahrscheinlich die Definition der Zeitschrift verändern. Denn da die Zeitschrift als Druckwerk immer unwichtiger wird, wird die Definition von "Zeitschrift als regelmäßig erscheinendes Druckwerk" bald veraltet sein.

Neben den Online-Ausgaben der Printmedien gibt es auch reine Online-Magazine, von denen es keine Printausgabe gibt und auch noch nie gegeben hat. Dazu gehört zum Beispiel das Internet-Literatur-Magazin Rossipotti.

http://www.rossipotti.de
http://www.sowieso.de
http://www.geolino.de
http://www.spiegel.de/thema/dein_spiegel/
http://blog.zeit.de/kinderzeit/