Pseudonym
Das Wort Pseudonym kommt aus der griechischen Sprache und bedeutet in der wörtlichen Übersetzung „fälschlich so genannt“, in der scharfen Form heißt das, dass gelogen wurde. |
Was ist ein Pseudonym?
Illustration: Halina Kirschner
Pseudonyme sind Vor- oder Nachnamen, die sich ein Mensch ausdenkt, um seinen eigenen Namen zu verstecken. Deshalb lässt sich das Pseudonym meistens nicht auf die familiären Wurzeln von Vater oder Mutter zurück führen.
Oft ist es aber ein offenes Geheimnis, wer sich hinter dem falschen Namen verbirgt. Um keine langen Erklärungen zur Kennzeichnung des richtigen oder „gelogenen“ Namens abgeben zu müssen, wird manchmal in Texten (wie z.B. auch in polizeilichen Steckbriefen) vor dem zugelegten Decknamen alias gesetzt. Bei dem Dichter von Pinocchio zum Beispiel wird geschrieben: Carlo Lorenzini alias Carlo Collodi. Damit weiß man, dass Lorenzini der wirkliche Name seiner Herkunftsfamilie ist.
Aus namensrechtlichen Gründen sind Pseudonyme heute in Deutschland vom Gesetz her geschützt. Vor allem Künstler arbeiten mit Pseudonymen. Deshalb sagt man auch Künstlername. Nach dem Urheberrecht hat ein Künstler das Recht, festzulegen, wie er bei der Ausübung seines Berufes genannt werden will. Künstlernamen können in Deutschland seit dem 1. November 2010 sogar in den Personalausweis eingetragen werden.
Warum gibt es Pseudonyme?
Illustration: Halina Kirschner
Bei der Wahl eines Pseudonyms spielen zahlreiche Gründe mit. Zum Beispiel aus Furcht vor Verfolgung, Wunsch nach Originalität, Spaß am Verwirren der Welt außerhalb der Familie, Suchen nach Aufmerksamkeit, um sich interessanter zu machen, um einen schwer aussprechbaren Namen zu vereinfachen oder um einen langen Namen zu verkürzen. Aus Nikolaus Günther Nakszynski wurde so beispielsweise der Schauspieler Klaus Kinski und aus Udo Jürgen Bockelmann der Sänger Udo Jürgens.
Manche geben sich auch Pseudonyme, um sich mit einem bereits erfolgreichen Namen zu schmücken oder legen umgekehrt den berühmten Namen ihrer Vorfahren ab, um unter einem eigenen, erfundenen Namen bekannt zu werden.
Frauen gaben sich früher übrigens öfters einen männlichen Namen. Für Künstlerinnen war es damals fast unmöglich, einen Verleger für ihren Text, ihre Musik zu finden oder später dann Käufer zu gewinnen, weshalb sie sich hinter einem Pseudnoym versteckten.
Auch im Internet ist es heute oftmals üblich, sich hinter Pseudonymen zu „verstecken“. Dabei wird ein Nickname (englisch für Spitznamen) verwendet, manchmal wird das auch nur verkürzt mit „Nick“ bezeichnet.
Mit den Buchstaben des eigenen Namens wurde schon vor vielen Jahrhunderten gespielt. Sie wurden rückwärts gelesen und geschrieben, es wurden Vokale vertauscht, Konsonanten weggelassen oder durch die Umstellung aller Buchstaben neue Namen gebildet. Letzteres bezeichnet man als Anagramm.
Illustration: Halina Kirschner
Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudonym
http://realnamecreator.alexjonas.de/
Quellenangabe
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Hörath, Helma: Pseudonym. In: Rossipotti-Literaturlexikon; hrsg. von Annette Kautt; https://www.literaturlexikon.de/sachbegriffe/pseudonym.html; Stand: 25.11.2011.
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