Ausschnitt aus: 'Lou und die Mall-Turbulenz'
Lou sah sich um. Die ganze Nebenhalle füllte sich langsam mit dem großen, vanille-creme-farbenen Vögeln, die so schmerzhaft an den guten alten Zahnberger Zoo erinnerten und die doch noch keinen Namen trugen. Zögernd wanderte Lou hinüber zu dem Podest mit dem Mikrofon, das komischerweise schon wieder ihren Namen zeigte, dieses Mal war es ein daumengroßes Schild mit der Aufschrift 'Rede.'
Empört blickte sich Lou um und hatte augenblicklich das Bedürfnis, ins Mikrofon zu schreien oder einfach anfangen zu weinen. Doch wie (nicht) erwartet, tat sie nichts dergleichen. Lou nahm erst einen tiefen Schluck aus dem Wasserglas, das auf dem Podest stand ( und ebenfalls ihren Namen anzeigte) und sang aus vollem Halse.
Von Claire und von Silja, von Sahra und von allen, die es nicht geschafft hatten. Einer nach dem Anderen, Stück für Stück, stimmten die stillen Vögel mit ein.
Pudding Wackel: Spannender Auszug! Gibt es auch einen Anfang und eine Fortsetzung der Geschichte?
Hier ist nun der zweite Teil:
Teil 2: Lou und die Mall-Turbulenz
Dann Stille. Das Lied war zu Ende. Der große Klumpen in Lous Hals schrumpfte merklich, doch jetzt zitterten ihr die Knie. Jedoch nahm sie noch einmal alle Kraft zusammen und bellte ins Mikrofon: "Könnt ihr mir helfen?"
Wer jetzt erwartet hat, dass die Vögel Lou hier rausbringen und es jetzt schon ein Happy End gibt, der hat sich geirrt. Im Gegenteil. So schnell sie gekommen waren, verliesen die Vögel jetzt wieder die Nebenhalle durch einen nicht vorhandenen Ein-/ Ausgang , genauer gesagt, durch die große, mit nicht-geometrischen Sternen bemalten Kuppel. Lou schlug sich gegen die Stirn. Was hätte sie denn auch anderes erwarten sollen?
Doch da erst bemerkte Lou den Vogel, der anscheinend zurück gelassen war. Ein paar dumpfe hellblaue Augen starrten sie jetzt an. Da merkte sie, was daran nicht stimmte. Der Vogel trug eine rote Fliege um seinen Hals. Lou hatte grade mal Zeit, ein treffendes 'Uff!' aus sich heraus zu lassen, bevor der gigantische Vogel gradewegs auf sie zufliegen und sie mithilfe seiner Krallen in die Luft heben konnte.
Ohne Titel
Ich ging zusammen mit dir
für deinen Bart zum Barbier
doch der hat selbst noch keine Lösung
so kauften wir ein Mittel für die Ablösung
doch das hatte dann nicht geholfen
dann nahm ich dich mit zum Waren Golfen
und plötzlich wachte ich auf
und fiel auf dich drauf ...
Die Zitrone ist zart
Video-Buchtipp von Kidspods.de
Bei kidspods.de werden neben Podcasts auch Videocasts produziert. Unter Ausguck! stellen Kinder ihre Lieblingsbücher vor. Zum Beispiel Richard, der Kindern ab 8 Jahren das Buch Das Rätsel von Burg Schreckenstein empfiehlt.
Er Lebt
Blaues Herz
21. Wettbewerb um die kürzeste Geschichte
Nicht nur die Erwachsenen haben dieses Mal um Gewinner-Plätze gekämpft, sondern auch ihr.
Eure Geschichten haben es wieder in sich und ihr scheint mehr Orientierung zu haben als ich, Pudding Wackel.
Zum Beispiel Karina, die mit ihren fünf Sätzen eigentlich alles gesagt hat, was es zu den Begriffe zu sagen gibt:
Ein Spiel mit der Freundin, ein Spiel mit einer Grenze. Allein dieser Satz lässt uns erkennen, was gleich geschieht. Die eine hat sie übertreten, die andere meint, das sei nicht fair. Die andere sagt, um viel Gezicke zu vermeiden:'Entschuldigung,es tut mir leid.'
Danke Karina, für deine klärenden Worte!
Da Karinas kluge Worte allerdings keine literarische Geschichte ergeben, hat den ersten Preis eine Geschichte gemacht, die zwar nicht durch ihre Kürze brilliert, dafür aber für durch ihre literarische Reife. Und damit ist die Gewinnerin der 21. Schokobanane:
Myon!
Und hier ist ihre Geschichte:
Grenzen sind da, um überschritten zu werden, hatte sie immer gesagt, vertrau mir, es ist nichts anderes als ein Spiel, bei dem man versuchen muss, den nächsten Level zu erreichen. Seltsam, dass gerade sie es war, die nun diese Grenze gezogen hat, die aus diesem Spiel Realität werden ließ. Beide waren wir dumm gewesen, hatten beide vergessen, dass die Übertretung einer Grenze nicht nur diese, sondern auch ihren Erbauer verletzt. Und deswegen bleibe ich - vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben - dort, wo ich jetzt stehe. Sie mag zwar nicht mehr meine Freundin sein, ich bin aber immer noch die ihre.
Herzlichen Glückwunsch, Myon!
Da ich von Rossipotti gelernt habe, dass Kinder manchmal tiefer schreiben können als Erwachsene, kann es durchaus sein, dass du tatsächlich noch ein Kind (oder Jugendliche) bist.
Wie auch immer: Deine Geschichte hat auf jeden Fall die Schokobanane verdient.
* * *
Wie immer werden an dieser Stelle außerdem einige der anderen eingeschickten Wettbewerbs-Geschichten veröffentlicht. Da es so viele Einsendungen sind, können wir wieder nicht alle veröffentlichen. Macht einfach nochmal bei dem neuen Wettbewerb mit. Vielleicht habt ihr nächstes Mal mehr Glück.
LEON Z.:
Eines Tages war ich mit meinem Freund ein Spiel spielen. Dies hieß Grenze, Land, Fluss. Plötzlich war mein Freund weg. Es lief mir kalt den Rücken herunter. Aber da war er wieder, er hatte sich nur versteckt.
Jordis:
Es war einmal ein Vampir, er lebte in einer Burg. Er war verspielt, hatte aber seine Grenzen. Und eine Freundin. Er aß was. Ende.
Jan:
Rolf liebte das Spiel Mensch-ärgere-dich-nicht. Einmal kam sein Freund Harry zu Besuch. Harry wusste die Grenze des Spiels nicht. Deswegen gewann Rolf das Spiel. Er war glücklich.
Pia
Pia und Tini spielten ein Spiel. Plötzlich kamen Leute. Ich wurde auf die eine Seite gebracht und Tini auf die andere Seite. Zwischen uns wurde eine Grenze gebaut. Die beiden Freundinnen winkten sich noch zum Abschied.
Sina:
Es war einmal ein Hase. Der hieß Nulli. Er hat einen Freund, der heißt Priesemut. Sie gingen über die Grenze. Da kamen sie in eine Jugendherberge, sie spielten Mensch-ärgere-dich-nicht.
Noah:
Es war an der Grenze von Berlin. Sie wurde grade geschlossen. Auf einmal kam die Freundin von der Queen und sagte: 'Ihr seid alle so dumm, aber ich habe Mitleid'. Sie öffnete die Grenze. Und sagte:'Tschüss!'
Alex:
Es gab einmal ein Spiel, das hieß Grenzefreundin. Dieses Spiel Grenzefreundin hatte man erfunden. Das Spiel Grenzefreundin war doof. Weil das Spiel Spaß machen sollte. Das Spiel Grenzefreundin ist nicht toll.
Laura:
Es war einmal, da wollte Lisa mit ihrer Freundin ein Spiel spielen. Es kamen noch andere Kinder. Sie zogen eine Grenze, weil sie einen Teil für sich haben wollten! Irgendwann war es Lisa und ihrer Freundin langweilig, sie entschlossen sich, die Grenze weg zu machen! Nun spielten sie gemeinsam ein Spiel, und das ohne Grenze!
Anais:
Ich spiele mit meiner Freundin ein Spiel. Es heißt Grenze. Bei diesem Spiel bauen wir eine eigene Grenze im Garten. Es macht viel Spaß. Der Nachmittag geht schnell vorbei.
Angelique:
Meine Freundin und ich spielten ein Spiel an der Grenze. Das Spiel hieß Telefon. Ich spielte und spielte. Wir spielten die ganze Nacht. Es war ein toller Tag!
Antonia:
Ich spiele mit meiner Freundin ein Spiel. Es sah so aus, als ob sie gewinnen würde ... Wir saßen auf dem Sofa und hatten es gemütlich. Mama war über die Grenze nach Tschechien gefahren, morgen wollte sie wieder kommen und mir und meinem Bruder etwas mitbringen. Wir freuten uns schon.
Josephine:
Lea und ihre Freundin Lisa spielten ein Spiel im Garten. Plötzlich warf Lisa Lea den Ball an den Kopf. 'War doch nur Spaß!', sagte Lisa. 'Irgendwann ist auch mal eine Grenze!', sagte Lisa wütend. Ab jetzt spielte Lea nur noch mit ihrem Papa mit dem Ball.
Cheyenne:
Meine Freundin und ich waren eimal auf einem Geburtstag eingeladen. Wir spielten ein Spiel namens Grenze. Es war wie Volleyball, nur es hatte einen anderen Namen. Oft überschritten ich und meine Freundin die Grenze. Wir hatten total viel Spaß bei diesem Spiel namens Grenze.
Martina:
Ich bin gerade zu Besuch bei meiner Freundin. Wir sitzen im Garten und spielen das Spiel Menschärgeredichnicht. Alles klappt gut, doch auf einmal schreit meine Freundin mich an:'Du hast geschummelt, dass ist unfair!' Ich versuche ihr zu erklären, dass ich es nicht getan habe, aber es ist zwecklos. Sie steht auf und zieht eine Grenze zwischen uns in den Sand.
Nina:
Nina war 85 Jahre alt und Ninas Kind war Tim. Sie spielten ein Spiel, die Grenze war, dass man nicht auf den Fuß tritt. Baris war ihr Freund. Sie spielten es sehr oft. Nina hat gewonnen.
Merle
Ich spielte mit meiner Freundin an der Grenze ein Spiel. Es hieß Telefon. Sie gewann immer. Das war langweilig. Also spielten wir ein anderes Spiel.
Nicolas:
Es war einmal ein Mädchen. Es wohnte an der Landesgrenze . Sie hatte eine Freundin. Eines Tages erfanden sie ein Spiel. Es machte ihnen soviel Spaß, dass sie es jeden Tag spielten.
Tobias.K:
Eines Tages, fuhren wir an die tschechische Grenze. Dort gingen wir in ein Restaurant. Am nächsten Tag kauften wir ein tolles Spiel. Aber leider ging es mir kaputt. Das fand mein Freund sehr schade.
Sara:
Meine Freundin und ich gingen eines Tages die Straßen entlang. Wir wollten an die Grenze. Plötzlich begegnete uns unsere andere Freundin. Wir wollten uns ein Spiel ausdenken. Uns fiel dann tatsächlich eins ein.
Jennifer:
Die Grenze ist zwischen zwei Ländern. Meine Freunde waren bei mir im Land. Wir waren sehr traurig, weil unsere Eltern auf der anderen Seite waren. Aber zum Glück war Oma bei uns. Wir haben dann ein Spiel gespielt.
Sophia J.:
Eines Tages holte meine beste Freundin Kiara mich zur Schule ab. Dort war es total langweilig. Nach der Schule gingen wir spielen. Wir spielten mit den anderen Kindern das Spiel Gefängnisball. Als meine Mannschaft kurz vor dem gewinnen war, trat ich über die Grenze, da mussten wir von vorne anfangen, das war doof.
Lili:
Ich spielte mal wieder Basketball mit meiner besten Freundin Ashley. Es hat gar kein Spaß gemacht, weil Ashley die ganze Zeit rumgenörgelt hat. Ich ware fast an der Grenze von meiner Wut. Aber sie meinte nur, dass das nächste Spiel besser werden würde - von wegen!!! Es war dann aber noch ein schöner Abend mit ihr,weil sie sich bei mir entschuldigt hat.
Miriam:
Beim Spielen saßen drei Kinder auf dem Sofa, wo sie das Spiel aufbauten. Plötzlich kam eine Freundin, die beim Spiel mitspielen wollte. Das Mädchen durfte mitspielen und jetzt würfelte sie. Die Jungs ärgerten sich, denn das Mädchen war fast an der Grenze des Spiels. Das Mädchen freute sich sehr.
Lucia:
Ich spielte mit meiner Freundin Fangen. Aber wir machten eine Grenze, wo der Fänger nicht rein durfte. Aber wir kammen in Streit, sie sagte: 'Du bist immer so langsam.' So ging es weiter. Da stieß ich an meine Grenzen.
Simone R. (11 Jahre):
Gestern war meine Freundin Julia bei mir. 'Sofort zum Angriff!', rief sie, während wir versuchten die deutsche Einheits- grenze nachzuspielen. Jemand rief für Julia an. Kurz nachdem kam sie wieder ins Zimmer und sagte zu mir:'Ich muss heim.Tschüss!'
Julius H.:
Es war an der Grenze von Deutschland und Niederlande, da gab es ein Spiel zu kaufen, da musste man einen Freund oder eine Freundin suchen. Doch ich hatte kein Geld dabei, um das Spiel zu kaufen, da traf ich einen Mann, der hat mir das Spiel spendiert. Als ich zu Hause war, habe ich es ausprobiert, dann dachte ich, es würde nicht klappen, doch nach einiger Zeit war mir klar, dass ich ja einen Freund gefunden hatte. Wisst ihr es auch? Ich verrate es euch, es zählte nur der Wille, das Spiel zu kaufen.
Ceren:
Josi hat eine beste Freundin Namens Miley. Sie gingen damals an die Grenze von Berlin, denn Josis Vater hatte dort gearbeitet und sie fragten, ob sie jetzt ein Spiel kaufen dürften. Er antwortete: 'Ja, na klar. Hier fünf Euro', sagte der Vater. 'Danke!',sagten die Freundinnen. Dann sagte der Vater : 'Tschüss!'
Sonja (10 Jahre):
Ich und meine Freundin - sind Freundinnen für's Träumen. Wir wollten mal die Schule schwänzen - und gingen zu der Grenze. Wir bauten uns ein Floß - und schon gings los! Ein schönes Spiel - und wie es uns gefiel !!
Almut:
Ein Mädchen spielt mit ihrer Freundin ein Spiel. Sie haben ein Seil auf den Boden gelegt. Das ist die Grenze. Wer nun als erstes über die Grenze gelaufen ist, hat gewonnen. Lisa ist sehr gut in diesem Spiel, deshalb gewinnt sie.
Karina:
Hatt man mit 'nem Freund 'nen Streit.
Dann kommt man mit einer Grenz' nicht weit.
Denn am Ende lachen beide.
Und spieln' ein Spielchen auf ner' Weide.
Wo ein Pferd sogleich guckt zu.
Carolin:
Es waren einmal zwei Freunde. Ein Freund hat gesagt: "Es muss eine Grenze sein! Ich gehe lieber nach Hause und spiele ein Spiel. Ich suche die Grenze der Freundschaft, denn so macht mein Leben keinen Sinn?"
Johanna:
Ähnlichkeiten
Lotte liebte es, die Welt zu erkunden und stieß so eines Tages an die Grenze zu Frankreich. Ein Mädchen in einem komisch weiten Kleid und einem Hut aus Leder aus Rosenblüten kam auf sie zugelaufen und nahm Lotte an die Hand und zeigte ihr ihre Welt. Obwohl Lotte kein einziges Wort verstand, bemerkte sie doch wie ähnlich sich die beiden waren. Wie gut gefiel Lotte das Land ihrer Freundin und das Spielen mit mit ihr und wie vertraut waren ihr hier viele Dinge. 'Häufig werde ich zurückkommen', dachte Lotte und winkte ihrer Freundin zum Abschied lachend zu.
Jessica (9 Jahre):
Im November habe ich Geburtstag und lade alle meine Klassenkameraden und meine beste Freundin ein. Dieses Jahr hatte ich mir ein besonderes Spiel ausgedacht. Draussen lag viel Schnee und jeder brachte seinen Schlitten mit. Wir hingen die Schlitten aneinander und mein Opa zog uns mit dem Traktor. Wir kannten keine Grenzen und brüllten: 'Schneller!!!'
Ulli R.:
Die Grenze ist weit verbreitet. Der Spaß hört hier auf. Anders als allein sein. Es ist traurig. ICH BIN EhRLICH, DAS MAG ICH NICHT!!!!
Serafina:
Ich finde, es macht unheimlich Spaß mit Freundinnen zu spielen. Bis zu dem Tag, an dem wir spielten. Wir rannten in den Straßen umher. Als plötzlich jemand mit rauer Stimme sagte: 'Was macht ihr hier?' 'Wir spielen hier', sagte ich, erst da bemerkten wir die gigantische Grenze zwischen West- und Ostberlin.
Sophia:
Heute gehe ich zu meiner besten Freundin. Wir spielen das Spiel Fangen. Aber wir spielen es nicht irgendwo, sondern an der Grenze von Berlin. Das macht hoffentlich wieder Spaß. Dort gehen wir bestimmt wiede Eis essen.
ADRIAN G.:
Eines schönes Tages dachte ich mir ein Spiel aus. Das hieß Grenzenfreund. Es macht viel Spaß. Denkt euch doch auch eins aus! Viel Vergnügen !!!!
Soley A.:
Ich habe mit meiner Freudin ein Spiel gespielt. Nur blöd fand ich, dass meine Freundin immer über die Grenze trat. Da wurde ich wütend und beschloss mit ihr zu reden. Dann wurde alles klar. Denn sie wusste gar nicht, wie das Spiel ging!!!
Comic-Preisgeschichte
Schreibt in der Rubrik Comics zu dem Bild von Carl Spitzweg eine spannende Geschichte und gewinnt ein Rossipotti-T-Shirt.
Der Wettkampf
Vor dem Herbstferien wanderte unsere Klasse durch den Wald. Nach etwa einer Stunde sahen wir neben dem Waldweg ein großes Känguru. Das Käguru rief alle Kängurus auf der Wiese zusammen.
Es sagte: "Wer von euch kann so hoch springen wie ich?"
Die Kängurus senkten ihre Köpfe und guckten. "Wer kann so hoch springen wie ich?"
Da rief ein Baby Känguru vor Wut ganz laut:
"Ich Känguru! Ich kann höher springen als du!"
Das Baby sprang dem mächtigen Känguru unbemerkt auf den Rücken. Nun springen beide steil in die Luft. Das mächtige Känguru springt noch höher in den Himmel. So lange es springt, fragt es: "Nun! Wo bist du Baby Känguru?"
Auf dem Rücken des Kängurus, plusterte das Baby Känguru sich auf, springt ein wenig höher und antwortete vergnügt: "Hier, hier bin ich!"
Jetzt wollte das Känguru noch höher in die Luft springen. Da hatte es keine Kraft mehr und stürtzte wie ein Stein in die Tiefe direkt in mein Gesicht.
Ich schrie: "Mama!"
Die Mama kommt und sagt: "Es war nur ein Traum."
Das Gruselhaus
Es war einmal ein glückliches Ehepaar. Sie wohnten in einen alten Haus, aber sie wussten nicht, dass da mal vor 10 jahren eine Frau erhängt wurde in ihrem Schlafzimmer. Das Ehepaar wusste nichts.
Eines Tages fanden sie eine alte Zeitung im Jahre 1968 und da stand, dass eine Frau im Haus, wo das Ehepaar wohnt da erhängt wurde.
Das Ehepaar war erschrocken, als sie das gelesen haben, aber sie wollten in den Haus bleiben.
Sie dachten, es wär nicht so schlimm und wollten noch bleiben. Sie gingen ins Schlafzimmer und hörten eine Stimme, die sagte: "Gehen Sie weg, bevor ein großes Unglück passiert."
Doch das Ehepaar glaubte dieser Stimme nicht.
Jede Nacht passierten unheimliche Dinge. Und trotzdem dachte das Ehepaar, dass es nur pure Zufälle wären. Bis eines Tages die alte Frau erschien und erzählte, wie sie grausam ermordert wurde.
"Und wenn ihr dieses Haus nicht verlässt passiert es auch."
Aber das war zu spät. Das Ehepaar wurde bestialisch ermordet.
Bis ein neues Ehepaar einzog ...
Schutzengel
1. Kapitel: Zerborstene Welt
Hallo!
Ich bin gerade dabei, ein Buch zu schreiben.
Ich stelle hier mal das erste Kapitel ein:
- Prolog - Stürmische Zeiten
Leila kickte missmutig einen Stein vor sich hin. Die Hände hatte sie in den Hosentaschen vergraben. Was musste es auch ausgerechnet heute so ein Mistwetter sein?
Der Wind heulte und riss an ihrem blonden Haar. Das ging jetzt schon seit Tagen so, aber das Mädchen hatte gehofft, dass das schlechte Wetter bis zu ihrem 13. Geburtstag wieder abebbte. Aber nein, genau an ihrem Geburtstag musste der Wind noch stärker heulen. Rote und Orangene Blätter stoben davon.
Die letzten Tage hatte Leila sich noch an ihrer Anmutigkeit erfreut, aber heute hatte sie auch dafür keinen Blick mehr übrig. Sie ärgerte sich zu sehr über ihre Mutter. Wenn es nur stürmen würde, das ginge ja noch. Aber eiskalt war es zudem auch noch. Und der Weg zur Bushaltestelle war weit.
'Jedenfalls, wenn man sich dabei den Hintern abfriert', dachte das Mädchen ärgerlich. 'Ist es denn zu viel verlangt, dass sich meine Mutter mal wie andere aufführt und mich bei diesem Wetter zur Schule fährt? Wenigstens an meinem Geburtstag könnte sie das mal tun. Aber sie ist ja immer so altmodisch: 'Wir mussten früher jeden Tag zur Schule laufen, selbst im Winter. Es tut dir mal ganz gut, wenn du abhärtest' Als ob ich nicht schon genug abgehärtet wäre?'
Ja, so war ihre Mutter. 'Es tut dir gut, wenn du abhärtest'. Die hatte gut reden. Sie musste ja nicht jeden Morgen um sechs Uhr aufstehen und durch den kältesten Herbst seit fünfzig Jahren gehen. Jedenfalls hatte Leila das im Radio gehört. 'Wenn es bald anfangen zu schneien würde, dann würde mich das gar nicht wundern.'
Leila bog um eine Ecke. Verschwommen konnte sie schon die Bushaltestelle sehen. Sie seufzte erleichtert. Im Bus würde es warm sein und sie würde auch ihre beste Freundin Charlotte treffen. 'Charly hat es gut', seufzte Leila 'Die wohnt um die Ecke.' Das stimmte. Charlotte musste nur ans Ende der Straße gehen und um die Ecke biegen und schon war sie an der Bushaltestelle. Leila dagegen hatte einen viel weiteren Weg. Jetzt konnte sie schon einzelne Personen aus der Menge an der Haltestelle ausmachen. Charly war schon da. Sie winkte ihr zu. Leila winkte zurück und fing an zu rennen. 'Dabei wird mir wenigstens warm', frohlockte sie.
"Na Geburtstagskind, außer Puste?", scherzte Charly. "Na Löttchen, heute wohl wieder besonders gut drauf, was?", erwiderte Leila.
Charlotte kniff die Augen zusammen. Ihr gefiel der Spitzname 'Löttchen' nicht besonders. Sie sagte, das höre sich an wie ein Kleinkindname.
"Du willst es dir wohl mit mir verscherzen Lei?", zischte sie.
"Aber nein, Charly, ganz und gar nicht.", lachte sie. "Tschuldige, ja?"
"Na gut. War wohl nicht ernst gemeint, was?", fragte sie wieder gut gelaunt.
Charly war immer gut gelaunt und konnte nie lange böse sein.
"Nee. Das weißt du doch."
"Ja, weiß ich. Hier ich hab was für dich.", sagte sie und drückte Leila ein kleines Päckchen in die Hand. "Charly! Ich hab doch gesagt ich will erst ein Geschenk, wenn ich feiere.", rief Leila entrüstet. "Dann kriegst du eben dann nichts mehr.", sagte Charly trotzig. "Außerdem wissen wir beide, dass du gar nicht feiern wirst!"
Das stimmte. Leila hatte auf der höheren Schule noch nie gefeiert. Sie hatte zwar viele Freunde, aber sie mochte den ganzen Wirbel um ihren Geburtstag nicht. Einige übertrieben es wirklich, dabei war es doch gar nicht so besonders, dass man geboren worden war. Jedenfalls nicht so besonders, dass man es jedes unbedingt ganz groß Jahr feiern musste. "Jetzt mach schon auf!", drängte Charly.
Doch in diesem Moment traf der Bus ein.
"Schade", meinte Charly enttäuscht. "Steck es lieber in deine Tasche, sonst geht es kaputt."
Leila steckte das Päckchen ein und drängelte sich mit Charly in den Bus. Hier umfing sie die wohlige Wärme, die sie sich ersehnt hatte. Als sie auf dem Schulhof ankamen, standen hier schon überraschend viele Schüler. Normalerweise war der Schulhof, wenn sie ankamen, noch ziemlich leer.
"Warum sind die denn schon so früh da?", fragte Leila.
"Ach nö, Leila. Das weißt du nicht mehr? Heute ist doch das große Benefizkonzert." "
"Ach ja", stöhnte Leila.
"Was ist denn?", fragte Charly erstaunt "Es ist doch für eine gute Sache."
"Ja, schon, aber das mein ich nicht."
"Was denn?"
"Da muss ich doch singen.", stöhnte Leila.
"Wie, das fällt dir jetzt erst wieder ein? Moment mal - hast du überhaupt geübt?"
"Geübt? Ich habe noch nie geübt", erwiderte Leila. "Wieso auch?"
"Oh man", sagte Charly neidvoll. "So gut muss man sein, dass man nicht mal mehr üben muss."
"Wart mal", quatschte Leila dazwischen, ohne auf Charlottes neidvolles Nörgeln zu achten. "Sollte das nicht ein Open-Air-Konzert werden?"
"Äh, ja.", meinte Charly verständnislos.
"Es ist vielleicht ein bisschen kalt und stürmisch dafür.", erklärte sie ihr.
Jetzt begann es auch Charly zu dämmern.
"Das wird sicher drinnen stattfinden.", meinte sie. "Wo haben wir denn drinnen Platz? Unsere Aula ist doch viel zu klein für so viele Schüler. Typisch unser Schuldirektor. Plant ein Benefizkonzert im Herbst!"
Jemand stubste Leila auf die Schulter. Sie drehte sich um. Vor ihr stand ein schlankes Mädchen, das eine makellose weiße Haut hatte. Ihre Haare waren braun und dick und fielen ihr bis zur Taille. Sie grinste Leila an. In der Hand hielt sie ein Programmheft über das Benefizkonzert.
"Hi", sagte das fremde Mädchen. "Ich heiße Alaya. Bist du Leila?"
Leila nickte. "Ich freue mich schon auf deinen Auftritt. Die Lieder, die du singen wirst, sind echte Knaller." "D...danke.", stammelte Leila. Was wollte dieses Mädchen.
"Ich werde heute auch singen.", sagte das Mädchen selbstbewusst.
Ein Windstoß fuhr ihr durch das Haar und ließ sie dadurch noch selbstbewusster aussehen.
"Ich, ich hab dich hier noch nie gesehen", sagte Leila "Und bei der Planung für das Benefizkonzert warst du auch nicht. Dabei sollten sich doch alle, die teilnehmen wollten dort einfinden."
Charly nickte anerkennend. "Ich weiß, aber meines Wissens war die Planung vor zwei Wochen. Ich bin aber erst vor fünf Tagen, am Sonntag, hierher gezogen. Ich konnte das noch regeln, dass ich in der Show untergebracht werde. Ich habe mir coole Lieder ausgesucht."
Doch da ertönte eine Ansage aus den Lautsprechern: "Alle Schüler gehen bitte unverzüglich zurück in ihre Klassenräume. Das Benefizkonzert wird aufgrund der schlechten Wetterbedingungen verschoben. Der Unterricht wird wie gewöhnlich stattfinden."
Die Schüler, die sich bereits eingefunden hatten, stöhnten auf.
Leila schrie innerlich vor Wut. Sie hatte sich so gefreut! Alles ging an ihrem Geburtstag schief. Alles! "Wir haben doch keine Schulsachen mit.", erklärte gerade ein Schüler dem Direktor. Mürrisch machte sie sich mit Charlotte auf den Weg ins Innere des Schulgebäudes. Als Leila nach Hause kam, schleuderte sie ihre Schultasche in die nächstbeste Ecke. Ihre Jacke hängte sie achtlos über einen Kleiderbügel in der Garderobe. Sofort rutschte sie zu Boden. Doch Leila bemerkte es kaum. Sie schlurfte schlecht gelaunt in die Küche. Dort tanzte ihre Mutter durch die Küche. Sie schnappte sich dies und das, schnippelte es flink klein und warf es elanvoll in eine große Pfanne auf dem Herd. Dann schnappte sie sich einen Pfannenwender und begann die Zutaten durchzuwürfeln. Dabei fing sie an zu singen.
Leila ließ sich auf einen freien Stuhl fallen.
"Schlecht gelaunt, Liebling?", trällerte ihre Mutter. "Ach Gottchen. Du bekommst doch noch Geschenke. Das ist doch ein Grund zum freuen."
Als Leila nur ein Murren von sich gab, sagte sie: "Aber Leila, was ist denn passiert?"
"Ach, das Benefizkonzert ist abgesagt worden.", murrte Leila.
"Aber Leila, das ist doch nicht so schlimm. Das wird doch sicher nachgeholt, Schatz. Hier, ich habe etwas, was dich sicher freuen"
Der Anblick von Leila ließ sie verstummen. Leila war die Wut hochgeschossen.
"Mama, du hast doch gar keine Ahnung! Draußen ist es schweinekalt und stürmisch! Jeden Morgen friere ich mir doch was-weiß-ich-nicht ab. Außerdem habe ich mich auf das Benefizkonzert gefreut! Ich hätte gesungen. Heute geht doch echt alles schief."
Ein Schluchzen ließ sie abbrechen. Ihre Mutter war zusammengesackt
"Aber Schatz, das wusste ich nicht-"
"Ach ist doch auch egal.", sagte Leila und stapfte aus dem Raum.
Bevor ihre Mutter noch ein Wort sagen konnte, knallte sie die Tür hinter sich zu. Sie rannte die Treppe hoch in ihr Zimmer und warf sich aufs Bett. Wie lange sie so da gelegen hatte, konnte sie nicht sagen. Sie wusste nur, dass sie schluchzte, bis ihre Mutter ins Zimmer kam und ihr über die Haare strich. "Leila, ich weiß, es hätte dir viel bedeutet heute zu singen. Und das du jeden Morgen so frierst, tut mir echt leid. Aber jetzt komm, wir wollen endlich deine Geschenke auspacken.", sagte ihre Mutter liebevoll. "Ach Mama, das du das mit dem Frieren immer einfach abtust", sagte Leila. "Könntest du nicht mal was dagegen tun, als immer nur zu Quatschen?"
"Leila Liebling, die Geschenke warten.", sagte sie nur und achtete gar nicht mehr auf ihren Einwand. "Mama, nie hörst du mir zu! Was hab ich dir gerade noch gesagt?", rief das Mädchen aufgebracht.
"Leila würdest du nun bitte kommen?"
"Na gut", stöhnte sie.
Als sie die Küche betrat, lagen viele Päckchen auf dem Küchentisch und ihr Vater saß am Tisch.
"Papa!", rief das Mädchen erfreut und warf sich in seine Arme. Erstaunlich, dass ihr Papa hier saß. Normalerweise arbeitete er nämlich ganztags und kam nicht einmal zum Mittagessen, weil der Weg zu weit war. Abends kam er immer so spät nach Hause und Morgens stand er später als Leila auf, weil er etwas später zur Arbeit kommen durfte, damit er genug Zeit zu schlafen hatte, sodass sie ihn kaum sah. Nur am Wochenende sah sie ihn, wenn er keine Überstunden machte. Und dann war er immer mit der Gartenarbeit dran und betrieb außerdem Sport, damit er gesund blieb. Denn Leilas Eltern achteten sehr genau auf gesunde Ernährung und ausreichend Sport. Aber heute, heute an ihrem "großen Tag" hatte er sich wohl frei genommen.
"Ich find`s cool, dass du da bist!", flüsterte sie ihm ins Ohr.
"Man wir ja nicht jeden Tag dreizehn.", dröhnte ihr Vater.
"Für einige kann es sogar eine Veränderung in ihrem Leben bedeuten."
"Ja, ja, ja", murrte sie.
Ihr Vater sprach immer so in Rätseln.
"Ich fang jetzt mal an auszupacken, Dad."
Sie stand auf und nahm sich das erste Päckchen.
Julius schlich den Gang entlang, die Ohren gespitzt, auf jedes Geräusch lauschend. An der Ecke am Ende des Ganges erschien eine Hand, die winkte. Das war das Zeichen, niemand war in der Nähe. Vorsichtig ging Julius weiter. Er durfte sich durch kein Geräusch verraten. Plötzlich hörte er etwas. Er stockte. Biss sich auf die Unterlippe. Nichts. Julius ging weiter. Da war es wieder. Was war das? Er durfte nicht entdeckt werden. Er war so nah am Ziel. An der Ecke erschien ein Kopf.
" Julius, Mensch, wo bleibst du denn so lange?", flüsterte sein bester Freund Jack.
Das stimmte. Er musste sich beeilen. So schnell er konnte, aber gleichsam darauf bedacht, leise zu sein, rannte er den Gang entlang. Jack deutete auf eine große Tür. Das war sie.
"Geh du rein, ich halte hier Wache und warne dich, wenn jemand kommt. Aber mach schnell!", zischte Jack ihm ins Ohr.
Julius nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte und schlüpfte durch die Tür. Hastig sah er sich im Zimmer um. Wo war der Schmuck bloß? Er rannte zur Kommode und riss die erste Schublade auf. Nichts. Nur Klamotten. So schnell er konnte, riss er eine Schublade nach der anderen auf, doch nirgends war auch nur eine Perle zu sehen. Gehetzt blickte Julius sich weiter um. Wo konnte der Schmuck noch sein? Und dann sah er eine alte Holztruhe. Er hastete durchs Zimmer und riss den Deckel hoch. Diesmal hatte er Glück. In der Truhe lag haufenweise Schmuck. Wie viel würde reichen, um den Arzt zu bezahlen? Er durfte auf keinen Fall zu wenig mitnehmen, sonst würde Riwa sterben. Von draußen kam ein Pfiff. Das war das Zeichen von Jack. Jemand kam. Er griff in die Truhe und stopfte so viel in seine Taschen, wie er auf die Schnelle erreichen konnte. Er sprang auf und rannte. Raus aus dem Zimmer, das ihm jetzt wie eine Falle vorkam. Draußen sah er Jack, der gerade um die Ecke bog. Er drehte sich kurz um und rief "Lauf!"
Von der Treppe her hörte Julius die Soldaten, die Quiyas, herbeieilen. Er bog in einen Korridor und rannte. Am Ende blieb er kurz stehen. Wohin sollte er? Er hört jemanden rufen "Hierher! Einer ist da lang gelaufen." Dann Fußpaare, die losliefen.
Er hatte keine Zeit. Schlitternd rannte er links um die Ecke und rannte weiter. Die Geräusche wurden allmählich leiser. Aus der Ferne hörte er einen Ruf. "Nein!"
Die Fußpaare hielten an. "Er ist in die andere Richtung." Eine eisige Stimme schnitt ihm das Wort ab: "Wir teilen uns auf, ihr ..."
Einige Namen, die Julius nicht verstand, wurden genannt.
"geht da lang! Ihr anderen kommt mit mir hier entlang. Macht jetzt!"
Julius hörte, wie eine Gruppe den Korridor nahm, den er zuvor entlang gerannt war. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Was, wenn die ihn erwischen würden? Was, wenn sie Jack erwischen würden? Es wäre seine Schuld, denn Jack hatte eigentlich gar nichts mit der ganzen Sache zu tun! Er wollte ihm nur helfen, und Julius könnte es sich nie verzeihen, wenn Jack dabei sterben würde. "Es sterben schon viel zu viele", schoss es ihm durch den Kopf.
Seine Frau Riwa war sterbenskrank und 'was war das?' Es hörte sich nach einem Fest an.
Ihm schoss ein genialer Gedanke durch den Kopf: Wenn dort oben ein Fest war, dann konnte er vielleicht im Gewimmel untertauchen, bis die Soldaten die Suche aufgegeben hatten. Er rannte in die Richtung, aus der die Musik kam. Vor einer prachtvollen Tür kam er schlitternd zum Stehen. Hinter dieser Tür musste die Quelle der Musik sein, denn hier konnte er sie am Deutlichsten hören und manchmal konnte Julius auch Lachen und einige Gesprächsfetzen wahrnehmen. Er presste sich die Hand in die Seite und versuchte seinen Atem zu beruhigen. Wenn er keuchend in ein Fest platzte, würde das zu auffällig sein. Dann holte er tief Luft und betrat den Raum. Im ersten Moment stockte ihm der Atem und er blieb starr stehen. Dann schob er sich schnell zwischen die Menge, denn die Leute nahe der Tür musterten ihn schon abfällig. Es war hier so prächtig, dass er eindeutig nicht hineingehörte. Die Wände waren von feinstem Holz getäfelt und mit wunderschönen Mustern vergoldet. Die Decke war mit verschiedenen Szenen bemalt. So etwas hatte Julius noch nie gesehen. Das Prächtigste aber waren die Leute: Die Frauen trugen prächtige Kleider und Perlenhandtaschen. Ihre Haare hatten sie zu kunstvollen Frisuren hochstecken lassen und sie trugen Handschuhe, die bis zum Ellenbogen reichten und an ihren zierlichen Fingern steckten Ringe mit Brillianten dran. Die Männer trugen alle feine Anzüge und passende Zylinder. Sie hatten alle schwarze Gehstöcke und auf Hochglanz polierte Schuhe. Sie alle plauderten, lachten oder tanzten vergnügt. Julius stach mit seinen Schäbigen Klamotten heraus wie ein helles Licht in finsterster Nacht. Er zog alle Blicke auf sich. Er senkte den Blick und versuchte, zu der Tür auf der anderen Seite des Raumes zu kommen. Hier war er nicht sicher. Plötzlich schlug die Tür auf und ein halbes Dutzend Soldaten platzten herein.
"Da ist einer!", schrie jemand von ihnen. "T`schuldigung? Verzeihung Mam, könnten sie mich bitte durchlassen?" "Ups, Tut mir leid?"
Immer wieder entschuldigte er sich im Vorbeigehen bei Personen, die er angerempelt hatte, während er durch die Menge hastete. Endlich erreichte er die Tür. Doch da packte ihn jemand am Arm. Julius schlug panisch um sich. Endlich lockerte sich der Griff und er hörte das Geräusch einer schweren Person die auf den Boden aufschlug. Ohne sich umzusehen rannte er durch die Tür nach rechts den Gang entlang. Hoffentlich hatten sie Jack nicht erwischt. Hoffentlich war er schlau genug, um den Wachen zu entwischen. An der Ecke bog er nach links und schlüpfte durch die erste Tür auf der rechten Seite. Er lauschte an der Tür, aber er konnte nichts mehr hören. Er atmete schwer. Doch dann hörte er mindestens fünf paar Füße den Gang entlanglaufen.
"Wo ist er hin?" rief jemand. "Durchsucht alles im Umkreis", zischte die eisige Stimme. Es war nur ein Hauch, doch trotzdem verstand Julius jedes Wort. Die Stimme stach ihm in sein Herz, machte ihn bewegungsunfähig. Doch das ging nicht, er musste weiter. Vor Panik und Hast zitterte er stark. Wo sollte er nur hin? Er rannte auf die Tür auf der anderen Seite des Raumes zu und gerade, als er durch sie hinausschlüpfte, öffnete jemand die Tür auf der anderen Seite.
" Da ist er ja!" rief dieser.
Julius rannte, flog fast den Gang entlang. Er bog nach links, rechts und wieder nach links. Hatte er seinen Verfolger schon abgehängt? Hastig sah er sich um. Er sah nichts. Keuchend ließ er sich auf der Treppe nieder. Wo war der Ausgang? Plötzlich hörte er etwas oben an der Treppe. Hatte ihm ein Wachmann den Weg abgeschnitten? Oh nein, alles war aus, er würde in den Kerker kommen oder sofort geköpft. Er drehte sich um und er hätte vor Freude am liebsten laut aufgeschrieen. Es war Jack!
"Ich bin ihnen entkommen", flüsterte Jack. "Und du?"
"Es ist mir nur einer hinterhergekommen, aber ich weiß nicht, ob ich ihn abgehängt habe!", antwortete Julius flüsternd.
"Hey Jack, wo ist der Ausgang?"
"Hier lang!"
Sie schlichen durch den Gang, immer in der Angst, dass gleich einer der Soldaten durch eine Tür platzte. Julius dachte, sie würden bis zur Abzweigung gehen, aber Jack schob einen Vorhang zur Seite, hinter dem ein enger Gang zum Vorschein kam. Jack sah seinen verdutzten Gesichtsausdruck.
"Woher weißt du"
Jack unterbrach ihn. "Ich war hier doch mal Diener. Und jetzt rein da!"
Kaum hatte er den Gang betreten, als er Soldaten um die Ecke schlittern hörte.
"Jetzt mach schon!" rief Jack. "Lauf!"
Sein Herz pochte wie wild, als sie den Gang entlang rasten. War man denn hier nie vor den Soldaten sicher? Sie platzten durch einen anderen Wandbehang.
"Nach links!" schrie Jack.
Als sie um die Ecke rasten, hörten sie die Soldaten. Und dann einen lauten Knall.
"Sie schießen auf uns!" rief Jack. "schneller!"
Sie beschleunigten noch mehr. Dann erreichten sie eine Tür, die aus dem Schloss herausführte.
"Hinter die Truhe", sagte Jack und schubste ihn hinter eine große Holztruhe, die neben der Tür stand. Während Julius sich hinter der Holztruhe zusammen kauerte, fummelte Jack am Schloss der Tür herum. "Ich bekomm sie nicht auf", flüsterte Jack.
Plötzlich kamen die Soldaten um die Ecke. Einer hatte das Gewehr geladen und richtete den Lauf mit einem fiesen Grinsen auf Jack. Jack seinen besten Freund, der keinen Ausweg hatte. Dann drückte er ab. Julius musste hilflos zusehen, wie Jack, sein bester Freund, der sich für ihn in Gefahr begeben hatte, leblos zusammen sackte. Überall war Blut. Die Soldaten lachten. Dann erschien der Mann mit der kalten Stimme.
"Ruhe!"
Dies musste der Anführer der Quiyas sein.
"Holt die Hunde! Abschaum muss man nicht bestatten."
Lachend entfernten sich alle. Julius stürzte hinter der Truhe hervor und kauerte sich neben Jack. Er durfte nicht tot sein! Das durfte er einfach nicht!
"Jack, komm! Wir müssen gehen, die Soldaten sind weg!", sagte er.
Doch tief in seinem Innern wusste er, dass es zu spät war. Es war seine Schuld! Tränen strömten ihm übers Gesicht. Es gab nichts, was er noch für ihn tun konnte. Es war zu spät. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Doch er konnte dafür sorgen, dass Jacks Leiche nicht geschändet würde. Er würde nicht zulassen, dass die Hunde ihn fraßen. Er öffnete die Truhe. Sie war leer. Er hiefte Jack hinein.
"Es tut mir leid", flüsterte er.
Hier sollte Jack ewig ruhen. Vorsichtig schloss er die Truhe wieder. Jack hatte es doch noch geschafft, die Tür zu öffnen. Er öffnete sie, ging hindurch und schlug die Tür hinter sich zu. Und rannte, rannte in die Freiheit, mit dem Gefühl einen Teil von sich selbst im Schloss zurückgelassen zu haben und fest entschlossen, einen anderen Teil von sich selbst zu retten. Nämlich seine Frau Riwa. Er würde nicht aufgeben. Er würde den Schmuck irgendwo in Geld umtauschen lassen, oder verkaufen und dann, ja dann konnte er sie retten.
Leila war mit der Ausbeute dieses Jahr eigentlich ganz zufrieden. Sie hatte einen neuen Anorak bekommen. Er war von innen mit Pelz (natürlich keinem echten) gefüttert) und wärmte herrlich. Damit würde sie gewiss morgens nicht mehr frieren, zumal sie auch noch ein paar gestrickte Handschuhe bekommen hatte, die ebenfalls von innen gefüttert waren. Deshalb hatte ihre Mutter Leilas Vorwurf, sie würde nichts gegen ihr Frieren unternehmen, einfach ignoriert. Außerdem hatte sie die neue CD von Miranda Cosgove "Sparks Fly", den dritten Band von "Tintenherz", "Tintentod", Die erste und die zweite Staffel von "H2O Plötzlich Meerjungfrau" und ein paar neuer Ohrringe bekommen.
Sie hatte sich zwar eigentlich noch einen Fotoapparat gewünscht, aber dann hätte sie diese Dinge nicht bekommen. Also eigentlich kein Grund zum meckern. Anschließend hatten sie die Gemüsepfanne verputzt und ihre Mutter war gerade dabei, einen Geburtstagskuchen zu backen. Ihr Vater hatte sich heute den ganzen Nachmittag frei genommen, da es sich für ihn nicht lohnte, jetzt noch zur Arbeit zu fahren und er war im Garten beschäftigt. Bei dieser Kälte, brr. Aber überall im Garten war Laub, was Leilas Mutter nicht duldete. Er würde wohl stattdessen morgen, am Samstag, arbeiten müssen. Gerade saß sie im Schneidersitz auf ihrem Bett und las in "Tintentod".
Nach einiger Zeit wurde das Lesen langweilig. Es lag nicht am Buch, aber Leila hatte einfach keine Lust mehr, auf ihrem Bett zu hocken und zu lesen. Also legte sie es beiseite und überlegte, was sie jetzt tun könnte. Sie ging in das Arbeitszimmer und begann die Rücken der Ordner entlangzufahren. Und dann fand sie ihn. Einen verstaubten alten Ordner, mit der Aufschrift "Leila".
Ihre Mutter hatte ihr am Vorabend gesagt, dass sie ihn an ihrem dreizehnten Geburtstag endlich lesen dürfe. Jahrelang hatte sie darauf gebrannt, diesen Ordner endlich lesen zu dürfen. Sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, was so wichtig und geheimnisvoll war, dass sie so lange hatte warten müssen. Aber jetzt verschwendete sie keinen Augenblick mehr. Sie rief nur noch auf dem Weg in ihr Zimmer: "Mami, ich lese jetzt den Ordner" nach unten, war sich aber nicht sicher, ob ihre Mutter dies gehört hatte, da sie immer noch vor sich hin sang. Sie sprang aufs Bett und schlug den Ordner auf. Da waren Fotos. Fotos von Leila, als sie noch klein war. Fotos von Leila und ihren Eltern. Leila im Bettchen. Leila beim Baden. Leila im Arm von Dad. Leila mit ihrem Onkel Wilbert. Leila unterm Tannebaum.
Leila wusste nicht, warum sie das all die Jahre nicht hatte sehen dürfen. Was daran war denn früher nicht für sie bestimmt gewesen? Sie konnte es sich nicht erklären. Sie blätterte weiter und die Leilas auf den Fotos wurden immer größer und älter. Leila bei der Einschulung. Leila, wie sie ihrer Familie im Wohnzimmer vorsang. Leila im Krankenhaus, als ihr kleiner Cousin Thomas geboren wurde. Und da stutzte sie. Es waren keine Fotos von ihr als richtiges Baby dabei. Klar, vielleicht von ca. einem Jahr, aber nicht als sie kleiner war. Nur ein paar Tage, Wochen oder Monate alt. Nichts. Ihre Eltern hatten doch immer sorgfältig alles dokumentiert. Warum nicht von früher? Und da blätterte sie eine aktuellere Seite um und erschrak zutiefst. In großen Buchstaben stand da ADOPTIONSURKUNDE.
Das konnte nicht sein! Sie begann zu lesen: Am 4.Oktober wurde Leila Laue von den Hartlies adoptiert. Nach ca. einem Jahr im Waisenhaus, wo sie fast kurz nach ihrer Geburt abgegeben wurde. Es folgten ein weiterer Text und die Unterschrift eines Richters, der Hartlies und der Direktorin des Waisenhauses. Im ersten Moment war Leila zu geschockt, um sich zu bewegen. Zu geschockt m zu denken. Dann sprang sie vom Bett, schnappte sich ihren neuen Anorak und die Handschuhe und rannte die Treppe runter.
"Was ist, Leila-Liebling?", trällerte ihre Mutter, doch Leila antwortete nicht.
Sie rannte an ihr vorbei und zog sich dabei die Jacke und die Handschuhe an.
"Leila?", fragte ihre Mutter schockiert.
Dann fiel das Lächeln aus ihrem Gesicht. Sie begriff. "Leila, du kannst doch deswegen nicht abhauen!", schrie sie. "Komm, wir können doch darüber reden!"
"Ich will nicht reden!", schrie Leila sie an. "Ich will weg von hier, bloß weg!"
"Aber heute ist doch dein Geburtstag."
"Ich wünschte, das wär er nicht. Aber jetzt will ich nur weg!"
Sie rannte aus dem Haus, die Straße entlang. Wo sollte sie hin? "Bloß weg. Weg von meinen Eltern. Adoptiveltern", verbesserte sie sich. Sie brauchte jetzt Zeit zum Nachdenken.
Aber Zuhause hielt sie es jetzt nicht aus. Nicht mit diesem Wissen. Dann sah sie den Wald, in dem sie früher so oft gespielt hatte. Sie rannte hinein, immer weiter. Nur weg. Plötzlich hörte sie ein Knacken und Rascheln im Unterholz, das von rechts immer näher auf sie zukam. Es bewegte sich schnell. Leila blieb wie erstarrt stehen. Die Angst schnürte ihr die Brust zu. Es war leichtsinnig gewesen, einfach so in diesen Wald zu rennen, obwohl sie so wütend gewesen war. Leila wusste doch, dass hier viel Wild lebte. Sie ärgerte sich über sich selber.
Dann brach das weißeste makelloseste Pferd durch das Unterholz, das sie je gesehen hatte. Und auf seinem Rücken saß Alaya.
"Hi", grinste diese. "Jetzt können wir reden."
"Was willst du von mir", sagte Leila abweisend. "Ich habe im Moment kein Interesse daran, mich mit einem fremden Mädchen zu unterhalten."
"Aber ich bin nicht fremd, Lilaya.", sagte Alaya mit einem unentschlüsselbarem Gesichtsausdruck. "Lilaya? Was ist das denn für ein komischer Name und warum nennst du mich so?", fragte Leila, deren Interesse nun doch geweckt war.
"Weil Lilaya dein wahrer Name ist", antwortete Alaya. "Aha?", meinte Leila verständnislos.
Sie hatte keine Ahnung, was dieses Mädchen von ihr wollte. Sie hatte es noch nie gesehen, abgesehen von heute auf dem Schulhof. "Was soll das heißen, du bist nicht fremd? Und warum willst du dich mit mir unterhalten? Warte mal - bist du mir etwa gefolgt? Wie hast du das gemacht?"
" Sachte, sachte", lachte sie. "Du bist noch genau so wie ich dich in Erinnerung habe, genau so. Du warst ein sehr lebhaftes Baby. Soweit ich mich erinnern kann, ich war ja selbst fast noch eines." "Du, du hast mich als Baby gekannt?"
Leila hatte einen Kloß im Hals. Jetzt würde sie erfahren, was vor der Adoption passiert war. Warum sie bei den Menschen lebte, bei denen sie nun einmal lebte. Aber, konnte sie diesem fremden Mädchen, das behauptete, sie zu kennen, trauen? Sie zögerte. "Das sind etwas viele Fragen, meinst du nicht Lilaya?"
" Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich bitten, mich Leila zu nennen, daran bin ich gewöhnt, weißt du.", antwortete Leila.
"Nun gut, Leila", fuhr Alaya fort. "Ja, ich kenne dich, seit du ein Baby warst. Und ich erinnere mich."
"Aber, wer bist du?"
"Jetzt warte doch einmal ab, Leila. Erst die anderen Fragen. Ich will mich mit dir unterhalten, nun ja, weil wir uns zwölf Jahre nicht gesehen haben."
"Aber warum bist du dann nicht schön früher gekommen, warum auch immer du unbedingt kommen musstest"
"Ich sagte doch: warte ab. Und ja, ich bin dir gefolgt. Ich bin nicht von hier oder hierher gezogen. Ich wusste, dass das Benefizkonzert ausfällt, deswegen habe ich gelogen."
"Woher?"
"Ich- ich äh, nun ja, das Wetter.", stammelte sie unsicher. Dann versuchte sie ihre Unsicherheit zu verbergen:
"Es war doch klar, dass das Benefizkonzert bei diesem Wetter nicht stattfinden kann, oder?"
Leila glaubte Alaya kein Wort. Sie wusste zwar nicht, wie sie es sonst wissen konnte, aber es war offensichtlich, dass sie sich gerade verplappert hatte. "Jedenfalls", fuhr Alaya fort, "hab ich mich versteckt, nachdem ihr in die Klasse zurück gerufen worden seid und habe auf dich gewartet. Ich bin dir nun schon den ganzen Tag auf den Fersen und warte darauf, dass du das mit der Adoption erfährst."
Plötzlich musste Leila heftig dagegen ankämpfen, nicht loszuheulen.
"Warum?"
"Nun, damit du mir glaubst, was ich dir zu erzählen habe.", sagte Alaya ungerührt.
"Maren und Torben waren wie Eltern zu dir. Wenn du das bis jetzt nie erfahren hättest und ich dir jetzt sagen würde, du wärst adoptiert, würdest du mir glauben?"
Leila dachte nach. Bis jetzt hatte es nie Zweifel gegeben, dass Maren und Torben nicht ihre richtigen Eltern wären. Sie schüttelte den Kopf.
"Siehst du?", sagte Alaya und erzählte weiter.
"Also, als ich sah, dass du weg ranntest, dachte ich mir, dass du es herausgefunden hast - was ja auch stimmte.?"
Leila nickte.
"Also rief ich Sonnenschatten, so heißt mein Pferd, und folgte dir."
Wie zur Bestätigung stieg Sonnenschatten
"Ruhig! Also, wo war ich? Ach ja: Jetzt habe ich dich gefunden und rede mit dir, so wie ich es vorhatte." "Aber, warum?"
"Ich musste unbedingt mit dir sprechen Lilaya, ich meine Leila."
"Warum?", drängte Leila abermals.
" Weil unsere beiden Schicksale untrennbar miteinander verflochten sind."
"Hä, jetzt versteh ich gar nichts mehr", sagte Leila verwirrt.
"Ich fange am besten ganz von vorne an", meinte Alaya. "Vor vielen Jahren, ging ein angesehener König im Wald spazieren. Sein Name war Naran."
Sie schauderte. "Niemand weiß genau, was passiert ist, wahrscheinlich nicht einmal mehr er selbst. Das einzige, was wir wissen ist, dass er ohne Seele zurückkehrte. Und das Leila, ist das schlimmste, was einem passieren kann. Die Seele ist das Makelloseste, was man besitzt. Für unser Volk..."
" Euer Volk?"
"Ja Leila, mein, und auch dein Volk, aber dazu komme ich später, sind die Ewaren ..."
"Die Ewaren?"
"Solche wie ich. Wir haben makellose, weiße Haut" "Aber ich habe keine weiße Haut", jammerte Leila. "Unsere weiße Haut stammt von der Sonne", erwiderte Alaya. "Sie ist nicht so stark wie eure. Aber makellos ist deine Haut wohl. Braun, aber makellos" Leila betrachtete sich. Das stimmte. Sie war noch gebräunt, aber ihre Haut war makellos und rein. "Jedenfalls ist die Seele für die Ewaren ein Inbegriff der Tugend. Wer seine Seele verliert, verliert seine Unschuld."
"Unschuld? Was soll das denn nun wieder heißen?"
"Man verfällt ganz und gar dem Bösen. Man kann keine Liebe oder Freundschaft mehr empfinden. Man wurde dem Schönsten beraubt, was man besitzt. Deshalb gib immer auf deine Seele acht. Und darauf, dass du sie nicht zerreist."
"Meine Seele zerreißen?"
"Man zerreißt seine Seele, indem man aus purer Boshaftigkeit oder egoistischen Gründen tötet. Tötet, weil es Spaß macht. Tötet, um an die Macht zu kommen. Jedenfalls verlor Naran seine Seele. Und damit die Liebe zu seiner schwangeren Frau. Er versuchte sie zu töten, als sie noch schwanger war." "Was? Das Kind ist auch verloren?"
"Du musst genauer zuhören Leila. Ich sagte versuchte."
"Dann schaffte er es nicht?"
"Nein. Elana war stark genug, sich zu verteidigen. Naran floh und baute sein eigenes Reich auf. Die Weberinnen des Schicksals brachten genau zu diesem Zeitpunkt eine Prophezeiung heraus. Eine Königstochter und ein Mädchen aus dem Armenviertel, das zur gleichen Zeit wie sie geboren würde, allein könnten Naran und seine Quiyas aufhalten."
"Was bitte schön sind denn nun wieder Quiyas?? "Mächtige Magier. Magier, die das schwarze Feuer beherrschen, eine schreckliche Waffe."
Leila fragte nicht genau nach, was das schwarze Feuer war, aber sie wollte es auch nicht unbedingt wissen.
"Alaya, Lilaya, Quiyas - Ihr scheint ja ein Faible für den Buchstaben 'y' zu haben?", murmelte sie.
" Ich weiß nicht, was ein Faible ist, aber ja, wir benutzen den Buchstaben 'y' ziemlich oft.", erwiderte Alaya.
" Und was geschah mit der Königin, Elana?"
"Sie regierte allein und trauerte, denn sie liebte ihren Mann. Er war ein guter König, bis er, nun ja, bis er seine Seele verlor. Du bist die Königstochter, Leila. Und ich, bin das Mädchen aus dem Armenviertel. Die königliche Garde hat das Armenviertel nach einem Mädchen abgesucht, das zur gleichen Zeit, wie die Königstochter geboren wurde. Sie fanden mich und brachten mich in den Palast, um mich dort zu beschützen. Aber um dich hat sie sich wohl mehr Sorgen gemacht. Wahrscheinlich, weil du ihre Tochter bist und sie gab dich in ein Waisenhaus, in der Hoffnung, dass dich ein Paar finden würde, das dir eine Familie geben und dich schützen würde. Sie wollte nicht, das Naran dich findet und tötet. Aber mich behielt sie, weil, weil ..." sie brach ab.
Leila wusste, dass sie sich erneut verplappert hatte. Es hatte wohl auch damit zu tun, dass sie wusste, dass das Benefizkonzert?
Leila klappte der Mund auf: "Du, äh, ihr Ewaren habt nicht zufällig irgendwelche Kräfte, oder?"
"Doch, warum?"
"Du kannst in die Zukunft sehen. Du kannst in die Zukunft sehen, habe ich recht? - Ja, deswegen wusste meine Mutter auch sicher, dass mich jemand adoptieren würde. Denn wenn es stimmt, was du sagst, wär sie doch nicht einfach so ein Risiko eingegangen, oder? Sie hat dich behalten, um zu erfahren, ob mir etwas zustößt. Damit sie es verhindern kann. Und deswegen wusstest du auch, dass das Benefizkonzert abgesagt wird und du konntest dich schon mal an mich ranschmeißen, weil du wusstest, dass du gar nicht hättest singen müssen."
"Wie bist du so schnell darauf gekommen?", fragte Alaya tonlos
"Dann hab ich also recht?" fragte Leila neugierig.
" Ja, du hast recht?", sagte Alaya. "Mensch, dir kann man nicht so leicht etwas vormachen."
"Köpfchen", kicherte Leila.
"Ja, ja, Mensch, du hast echt Köpfchen. Ja also, jetzt wo du alles weißt, solltest du nach Hause gehen. Deine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen? meine Alaya.
"Sie hat Recht", dachte Leila. Ihre "Mutter" machte sich bestimmt Sorgen. Ganz bestimmt. Sie drehte sich auf dem Absatz um und machte sich auf den Weg nach Hause.
Gebt mir doch bitte ein Feedback oder Verbesserungsvorschläge! BITTE IRGENDWO AUF ROSSIPOTTI.DE damit ich es lesen kann. Danke!
Feedback:
Hi Helena,
ich finde die Geschichte spannend. Wie geht sie weiter?
Doreen (12 Jahre)
Di 17.08.2010
* * *
Ich finde Leila zickig. Die ist sogar zu faul, zum Bus zu laufen und meckert die ganze Zeit rum. Und so jemand soll Königin sein?
Nele (9 Jahre)
So 15.08.2010
Ein Autofahrer-Schutzengel für Paul
Paul wacht auf und denkt sich "Jipi, heut habe ich Geburtstag" und rennt in die Küche, wo er schon geduldig von seinen Eltern erwartet wurde.
Diese hielten ihm lächelnd seinen Führerschein hin und ... einen Autofahrer-Schutzengel. "Alles Gute Paul"', wünschten ihm seine Eltern und er bekam sogar ein funkelnagelneues Auto von ihnen.
Dank dem Schutzengel baute er sein Leben lang keine Unfälle.
Warum sind Bücher da?
Bücher sind da, um die Langeweile zu vertreiben.
Sie sind da für die Schule.
Ohne Bücher würden wir nicht so viel wissen.
SIE SIND SEHR WICHTIG!
Schutzengel
Schutzengel
Glaubt ihr an Geister oder Engel?
Ich auch nicht, jedenfalls nicht bis zu deisem Ereignis. Aber lest erstmal selbst ...
Ich fand es schrecklich, dass wir wegziehen mussten. Raus aus New York, in eine Kleinstadt namens Birchwood Village. Meine Mutter war in letzter Zeit krank gewesen, und hatte behauptet, eine Auszeit vom Leben in der Metropole zu brauchen. So hatte es uns hierher verschlagen.
Ich, Nancy, war nicht begeistert, aber was hätte ich schon tun sollen? Das erste was mir auffiel, waren die Nachbarn, oder eher gesagt: Ihr Garten. Der grüne Rasen war perfekt gemäht, kein Unkraut war zu finden, und ein weiser Kiesweg lief zu dem weiß angestrichenen Haus. Im Garten wuchs bis auf eine Trauerweide nichts, dafür standen überall weiße, steinerne Skulpturen von Engeln herum. Es gab sogar ein Vogelbecken, das von zwei Engelkindern gehalten wurde, und einen kleinen Engel-Brunnen. Dieser Garten war der schönste und gepflegteste, den ich je gesehen hatte. Die Nachbarn mussten reich sein! Am nächsten Tag backte meine Mutter einen Kirschkuchen, und wir liefen zum Nachbarshaus. Es lag fridlich in der Nachmittagssonne. Als Mutter klingelte, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Wir waren nur zu zweit, weil meine Eltern getrennt waren und ich keine Geschwister hatte. Das unwohle Gefühl verschwand aber sofort, als uns eine wunderschöne junge Frau aufmachte. Sie sah selbst aus wie ein Engel, mit ihren blonden, gelockten langen Haaren, den türkisfarbenen Augen und der blassen Haut.
" Kommen sie doch herein, sie müssen die neuen Nachbarn sein", begrüßte sie uns herzlich, wie zwei alte Bekannte. Auch das Innere des Hauses war in weiß gehalten, aber ziemlich modern. Wir setzten uns auf eine Ledercoach und aßen den Kirschkuchen - es kam mir so vor, als hätte die Nachbarin nur auf uns gewartet.
Als Mutter sie nach ihrem Namen fragte, sagte sie, der sei nicht so wichtig. Auch sonst erzählte sie nichts über sich, was mich sehr verwunderte. Doch ich machte mir nicht weiter Gedanken darüber. Am nächsten Morgen musste ich einkaufen gehen. Der Weg war noch verlassen, und Tau glänzte auf den Blättern der Bäume. Vor dem Haus der Nachbarn lief ich über die Straße, die hier eine Kurve machte. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich ein Truck auf. Er hupte, aber ich konnte mich nicht von der Stelle rühren! Seine Räder quietschten, als er vergeblich versuchte, zu bremsen. Dann war auf einmal die Nachbarsfrau da. Sie stieß mich im letzten Moment zur Seite, und der Lastwagen verfehlte mich, traf jedoch die Frau. So dachte ich jedenfalls. Der Wagen kam zum stehen, und ich suchte die Straße nach der Frau ab, doch da war niemand.
Die seltsame Nachbarin sah ich nach diesem Ereignis nie wieder, jedoch beschäftigte es mich lange, wie sie mich retten konnte, und dabei überlebte. Und wieso schien ihr Haus leer zu stehen, weil niemand ein oder aus ging? Hätte ich sie nicht wenigstens einmal in der Stadt sehen müssen?
Die Zeit verging, aber die Frau ging mir nicht aus dem Kopf. Ich hatte natürlich noch öfters bei ihr geklingelt, um mich zu bedanken, doch es war nie jemand zu Hause. Wie zufällig traf ich kurz darauf auf ein paar alte Photoalben. Es gab in einem besonders alten Album viele Schwarzweißbilder. Bei einem stutze ich. Kam mir diese junge Frau da etwa bekannt vor? Sie sah aus wie die Nachbarin ...
Ich fragte meine Mutter, und sie erklärte mir, das das Claire, meine Urgroßmutter wäre. Sie starb kurz nachdem das Photo gemacht worden war, fügte sie hinzu. Nach langen Recherchen erfuhr ich, das sie in der Nähe von Birchwood Village umgekommen war, unsere Verwandten stammten von hier. War die Ähnlichkeit mit der Nachbarin und meiner Urgroßmutter Zufall gewesen, oder war es der Geist der Verstorbenen gewesen, die mich, ihre Urenkelin, retten wollte?
PS: Wem diese Geschichte gefallen hat, kann mir ein Feedback geben, am besten bei den Gästebucheinträgen oder anders, hauptsache, ich kann es auf Rossipotti lesen. Herzlichen Dank! Verbesserungsvorschläge sind auch erwünscht, die kann ich gut für meine Bücher (Die ich selbstverständlich nicht hier schreibe, dafür sind sie viel zu leng, über 100 seiten) gebrauchen.
Ohne Titel
Sprungbrett bauen
( Das ganz oft hintereinander sagen! schnell!)
Tierrätsel
Das Tier ist ... - kein Einzelgänger - wild - vom Aussterben bedroht - auch in veränderter Form in Horrorfilmen zu sehen (z.B in Verflucht, Blood and Chocolate, Wolf, e.t.c.) - ein Jäger, der Fleisch frisst - früher als das personifizierte Böse dargestellt worden.
Wer jetzt immer noch nicht weiß, was ich füe ein Tier meine; macht nichts.
Hier kommt die Auflösung: Flow
Buchtipps
Es gibt sehr viele Bücher, die ich euch jetzt empfehlen könnte.
Hier sind ein paar:
Stephen King - DER WERWOLF VON TAKERN MILLS.
Ich liebe dieses Buch, es ist schön illustriert, und sehr spannend. Ein tolles Ende! Empfehle ich jedem, der gerne Phantasie- Horror liest.
Stephenie Meyer - BIS(S) ZUM MORGENGRAUEN, BIS(S) ZUR MITTAGSSTUNDE, BIS(S) ZUM ABENDROT. Es gibt da noch ein viertes Buch (BIS(S) ZUM ENDE DER NACHT), doch das ist schlecht.
Also, in den drei Büchern geht es um Vampir Edward und Mädchen Bella, die sich sehr lieben- aber mit Edwards Geheimnis, hinter das Bella schon im ersten Teil kommt, haben sie einige Probleme, durch andere Vampire ...
Das empfehle ich jedem, der gerne Horror- Phantasie- Liebesromane liest. Meine drei persönlichen Favoriten übrigens!!!
Dann würde ich gerne noch ein paar Bücher empfehlen, aber die sind noch nicht veröffentlicht, und werden vielleicht für immer privat bleiben. Sorry!
Rossipotti ausgezeichnet
Rossipotti wurde am 5.06.2010 mit dem 3. Platz des Deutschen Kinderpreises in der Kategorie "Kinder bewegen Medien" ausgezeichnet. Der Preis wird von World Vision Deutschland vergeben, einem christlichen, entwicklungspolitischen Hilfswerk.
Aus der Begründung der Jury: "Dieses nicht kommerzielle Internet-Literaturmagazin für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren verbindet Lesespaß und Bildung. Die Internetseite des Magazins ist kindgerecht konzipiert und liefert neben den Informationen zur Kinderliteratur viele interessante Spiele und Aufgaben für Kinder."
Wir freuen uns und wünschen unseren Leserinnen und Lesern weiterhin gute Unterhaltung.
Heinrich Böll Hauptschule bei Rossipotti
Findet es heraus.
Das erzählt uns die Ballade Theodor Fontanes über den Mann:
John Maynard
John Maynard!
"Wer ist John Maynard?"
"John Maynard war unser Steuermann,
aushielt er, bis er das Ufer gewann,
er hat uns gerettet, er trägt die Kron',
er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard."
Die "Schwalbe" fliegt über den Erie-See,
Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee;
von Detroit fliegt sie nach Buffalo -
die Herzen aber sind frei und froh,
und die Passagiere mit Kindern und Fraun
im Dämmerlicht schon das Ufer schaun,
und plaudernd an John Maynard heran
tritt alles: "Wie weit noch, Steuermann?"
Der schaut nach vorn und schaut in die Rund:
"Noch dreißig Minuten ... Halbe Stund."
Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei -
da klingt's aus dem Schiffsraum her wie Schrei,
"Feuer!" war es, was da klang,
ein Qualm aus Kajüt und Luke drang,
ein Qualm, dann Flammen lichterloh,
und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.
Und die Passagiere, bunt gemengt,
am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt,
am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht,
am Steuer aber lagert sich´s dicht,
und ein Jammern wird laut: "Wo sind wir? wo?"
Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo. -
Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht,
der Kapitän nach dem Steuer späht,
er sieht nicht mehr seinen Steuermann,
aber durchs Sprachrohr fragt er an:
"Noch da, John Maynard?"
"Ja,Herr. Ich bin."
"Auf den Strand! In die Brandung!"
"Ich halte drauf hin."
Und das Schiffsvolk jubelt: "Halt aus! Hallo!"
Und noch zehn Minuten bis Buffalo. - -
"Noch da, John Maynard?" Und Antwort schallt's
mit ersterbender Stimme: "Ja, Herr, ich halt's!"
Und in die Brandung, was Klippe, was Stein,
jagt er die "Schwalbe" mitten hinein.
Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Strand von Buffalo!
Das Schiff geborsten. Das Feuer verschwelt.
Gerettet alle. Nur einer fehlt!
Alle Glocken gehn; ihre Töne schwell'n
himmelan aus Kirchen und Kapell'n,
ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt,
ein Dienst nur, den sie heute hat:
Zehntausend folgen oder mehr,
und kein Aug' im Zuge, das tränenleer.
Sie lassen den Sarg in Blumen hinab,
mit Blumen schließen sie das Grab,
und mit goldner Schrift in den Marmorstein
schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein:
"Hier ruht John Maynard! In Qualm und Brand
hielt er das Steuer fest in der Hand,
er hat uns gerettet, er trägt die Kron,
er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard."
Und das hier berichtet der dazu passende, bebilderte Zeitungsartikel, den die Klasse 7a der Heinrich Böll Hauptschule in Duisburg John Maynard widmete:
Steuermann starb für Passagiere
Am Sonntag, den 07.03.2010 passierte ein Unglück auf einem Schiff, das von Detroit nach Bufallo fuhr. Dabei kam der Steuermann ums Leben.
Das Schiff "die Schwalbe" segelte mit vielen Passagieren an Bord über den Eriesee. Es waren noch zwanzig Minuten bis Buffalo, als plötzlich ein Feuer ausbrach. Ein Passagier hatte einen Zigarettenstummel unachtsam weggeworfen.
Das Schiff brannte, der Steuermann John Maynard jedoch kämpfte gegen das Feuer und hielt das Steuer fest.
Die Passagiere gerieten in Panik und liefen zusammengedrängt zum Bugspriet. Trotz des Feuers motivierten die Menschen ihren Steuermann.
Er rettete das Schiff an den Strand von Buffalo. Alle überlebten, nur John Maynard starb noch vor Ort an einer Rauchvergiftung.
Die Menschen versammelten sich zur Beerdigung. Sie trugen John Maynard zu Grabe und schrieben einen Denkspruch zu seinen Ehren auf den Grabstein.
Grüne Bäume
Eines Tages war ich im Wald. Und es war sehr heiß und ich fand sehr schöne Bäume mit Blumen dran. Ich hab mir eine Blume mitgenommen. Sie war wunderschön. Und ich gehe wieder nach Hause und stell sie in eine Vase.