Igren
Das ist Igren. Sie will eine Ritterin werden. Zum Geburstag wünscht sich Igren eine Ritterrüstung.
Einen Tag später hat Igren Geburstag. Igren ist 10 Jahre alt geworden. Igren hat eine Ritterrüstung bekommen und ein Schwert. Sie hat sich sehr gefreut und Igren feierte ihren Geburstag. Igren war so glücklich. Igren war das glückliche Matschen und sie feierten so gut und Igren schrieb in ihr Tagebuch, dass sie einen besten Tag hatte. Das war es und als der Tag zu Ende ging, schlief Igren ein. Zu ende.
Abenteuer
Hallo,
ich bin Melissa und ich habe mal ein spannendes Abenteuer erlebt:
Es war einmal eine Nacht und ich und meine Freundin sind nach draußen gegangen, um den Müll wegzubringen. Dann kam ein Geräusch. Aber es war nur ein Baum.
Assins creed
Es war mal ein kleiner Junge, er hieß Ezio. Er hatte eine großen Bruder, Mutter und Vater. Ezio hatte Geburtstag, er wurde 16. Der König der Rebellen tötete Ezios Familie. Ezio weinte, er schwor, dass er die Rebellen töten wollte. Er ging nach Hause, er zog sein Assasin- Kostüm an und fuhr nach Istanbul.
Der König wartete auf Ezio. Der König wollte Ezio vernichten. Ezio stieg in die Kutsche des Königs. Ezio ist fast gestorben. Der König fesselte ihn. Ezio wurde aufgehangen.
Aber Ezio nahm das Seil, band ihn damit. Der König wurde aufgehangen. Ezio sprang. Der König starb mit Ezio, weil er ihn um den Hals gehangen hatte.
Im Urwald
Ich wusste, dass es verboten war, den Urwald zu betreten. Doch meine Neugier und meine Abenteuerlust waren stärker als jedes Gefühl von Bedenken oder Furcht. Deshalb erzählte ich Niemandem von meinem Vorhaben, denn ich wollte dieses Geheimnis selber lüften und allen Menschen zeigen, dass an diesem Urwald gar nichts zum Fürchten war. Es dämmerte schon, als ich mich durch das Dickicht kämpfte und ich beschloss in den Tiefen des Urwaldes mein Lager auf zuschlagen.
Nun als ich da so mutterseelenallein saß, hörte ich ein Geräusch, das mich fast zu Tode erschreckt hätte. Es war ein kleines Mädchen, das auf allen vieren auf mich zukroch und als es bemerkte, dass mir der Urwald wohl fremd war, erklärte sie mir, dass sie, seit sie sich zurück erinnern konnte, im Wald gelebt habe und das all die wilden Tiere ihre Freunde seien. Als sie mich fragte, ob ich wohl bei ihr bleiben wolle, nickte ich nach kurzem Überlegen, denn weit weg von all den hinterlistigen, lügeneden, boshaften, sündigenden Menschen war es hier im Urwald zwischen der puren Natur den wilden aber ehrlichen Tieren und bei diesem furchtbar netten Mädchen viel zu schön, um zu gehen.
Aber erzählt keinem davon, damit wir für immer in Frieden dort leben können!!
Abenteuer mit Sofine und Kathrine
Es fing an, als Sofine Geburtstag hatte. Und Kathrine war Sofines beste Freundin. Und Kathrine wollte zu Sofines Geburtstag ihr eine Seereise für drei Tage schenken. Kathrine fragte Sofines Mutter, ob das klar ging mit der Seefahrt.
Als sie auf dem Schiff waren und alle Sachen gepackt hatten, ging die Reise los. Kathrine und Sofine waren ohne Erwachsene auf dem Schiff und sie gerieten in einen Sturm. Dabei brach sich Kathrine ihren Arm. Aber sie merkte es nicht, weil sie und Sofine in Ohnmacht gefallen waren.
Die zwei Mädchen strandeten auf einer unbewohnten Insel. Plötzlich bewegte sich etwas unter Kathrines Po. Eine Schildkröte lief plötzlich unter ihr und Kathrine saß drauf. Die Schildkröte sagte auf einmal: "Geh runter von meinem Rücken, hier kann man ja gar nicht in Ruhe seinen Mittagschläfchen halten." Dann ging die Schildkröte weg. Kathrine und Sofine wussten, dass sie hier nicht weg konnten. Also bauten sie sich ein Haus aus Blättern und Ästen. Als sie fertig waren mit dem Haus, merkte Kathrine, dass ihr Arm gebrochen war. Und Sofine machte ihr einen Verband um das Handgelenk. Dann schliefen sie ein. Am nächsten Morgen sahen sie einen Vogel. der sprechen konnte und er fragte sie, was sie für Geschöpfe seien. Die beiden Kinder antworteten: "Wir sind Menschen." Der Vogel wusste nicht, was Menschen sind. Da erklärten Sofine und Kathrine, was Menschen sind. Und der Vogel freundete sich mit ihnen an. So ging es lange Jahre weiter und die Kinder hatten langsam Heimweh bekommen. Deswegen fragten sie den Vogel, wie sie wieder nach Hause kommen. Der Vogel antwortete: "Ich habe noch nie eine Insel rundherum um unsere Insel gesehen. Nur noch ein paar riesen Inseln. Und da sind ganz viele von euch drauf."
Da antwortete Kathrina: "Ja, ja, genau da müssen wir hin." Sofine fragte, wie sie dahin kommen. Der Vogel antwortete: "Vielleicht mit einem Vogelfloß?" Kathrine und Sofine fragten, was das ist so ein Vogelfloß. Der Vogel antwortete: "Ein Vogelfloß ist so ein Ding wie bei euch Menschen ein Floß." Also packten alle Tiere mit an, um ein Floß zu bauen, und es klappte auch. Dann beschloß der Vogel mit den beiden mitzukommen und zeigte den beiden den Weg zur großen Insel. Und da trafen sie ihre Eltern, die vor Sorge fast gestorben wären. Und so gingen sie denn nach Hause mit dem Papageien. Und sie lebten glücklich bis an das Ende ihrer Tage.
Neles Abenteuer
Esther ist zehn Jahre alt, geht in die 4. Klasse und schreibt gerade an ihrem ersten Kinderbuch. Die ersten zwei Kapitel von "Neles Abenteuer" sind bereits fertig und werden nun im Wackelpudding-Magazin veröffentlicht:
Neles Abenteuer
Ein Traum wird wahr
Hallo, ich heiße Nele, vor kurzem habe ich meinen Hund Twiggi bekommen. Mein Hund ist ein echter Lebensretter. Warum? Weil ich mir ein Bein gebrochen habe. Ja, ja, schon gut, ich merke ja, Ihr wollt mehr wissen. Naja, dann fange ich am besten mal ganz von vorne an:
Also, am Dienstag morgen, die Sonne schien wunderbar hell und es war wirklich ein wunderschöner Tag, saßen meine Mutter, mein Vater, meine Schwester Linda und ich beim Frühstück. Plötzlich klingelte das Telefon, ich sagte: "Ich geh' dran!" und nahm den Hörer ab. Ich meldete mich mit: "Nele Brandes, guten Tag, mit wem spreche ich?" Am Telefon war meine Freundin Sarah, sie hörte sich ganz außer Atem an. Ich fragte ganz aufgeregt: "Sarah, was ist denn los?" - Ich befürchtete das Allerschlimmste; vielleicht war ihre Oma ja tot - oh nein, das würde bedeuten nie wieder Schokoladenpudding von Oma Mia!
Aber nein, es würde weiterhin Schokoladenpudding geben, denn jetzt sagte Sarah: "Nele, Nele, ich habe einen Hund bekommen. Er heißt Lulu und ist ein reinrassiger Pudel. Sie kann sogar Kunststückchen!"
Plötzlich schrie ich: "STOP!" - Meinem Vater lief der Kaffee über den Anzug, meine Mutter ließ vor Schreck die Zeitung fallen, meine Schwester verbrannte sich am Kakao. Ich horchte ganz vorsichtig durch das Telefon und hörte Sarah flüstern: "Nele, alles in Ordnung?" Ich sagte: "Ja, ja, natürlich." Doch da guckte mein Vater mich streng an und hob drohend den Zeigefinger. Ich überlegte es mir schnell anders und sagte: "Naja, fast alles."
Doch dann wollte ich endlich wissen, was jetzt mit dieser Lulu war. Also fragte ich: "Sarah, erzählst Du mir jetzt von Lulu? Aber bitte langsam und so, dass ich es verstehe."
"Also, gestern habe ich meinen Hund Lulu bekommen. Sie ist ein reinrassiger Pudel, wir haben sie auf der Straße gefunden, dann haben wir sie zum Fundbüro gebracht, die haben uns zum Tierheim geschickt, weil Lulu keine Halsbandmarke umhatte. Die Leute aus dem Tierheim haben festgestellt, dass Lulu ein reinrassiger Pudel ist. Dann haben sie uns gefragt, ob wir Lulu mitnehmen wollen oder ob sie ins Tierheim kommen soll. Schnell sagte ich: "Natürlich wollen wir das arme Ding mitnehmen!" Da fragte der Mann aus dem Tierheim, ob meine Eltern damit einverstanden wären. Mama und Papa meinten wie aus einem Mund: "Nein, wären wir nicht!" Und dann fügte meine Mutter noch hinzu: "So ein flohverlaustes Ding kommt nicht in unser Haus, jedenfalls nicht, solange ich darin wohne!"
"Genauso hätten meine Eltern auch reagiert - und wie ging es weiter?"
"Der Mann aus dem Tierheim sagte: "Ich könnte Ihnen den Hund ja waschen und Ihnen ein Mittel gegen Flöhe mitgeben." Ich guckte meine Eltern bettelnd an und machte mein liebstes Gesicht, was ich auf Lager hatte.
Schließlich sagte mein Vater: "Von mir aus kann der Hund mit." Ich freute mich riesig und sagte zu meiner Mutter: "Ich möchte kein Geschenk für Weihnachten, Ostern, keine Silvester-Party und keinen Kindergeburtstag, nur diesen kleinen süßen Hund hier." Meine Mutter schimpfte ärgerlich: "Nimm das Ding mit, aber hör auf mit diesem lieben Gesicht - davon wird einem ja schlecht! Und noch was: Kümmern musst Du Dich um den Hund; wenn Du das nicht tust, kommt er wieder weg!"
Ich fiel meiner Mutter um den Hals und sagte: "Danke, danke, danke!" Ja, so war das."
"Das ist ja toll!! Meine Eltern hätten bestimmt ‚nein' gesagt!"
"Nele, Dein Kakao wird kalt", sagte Mama böse. Plötzlich hatte ich Tränen in den Augen. Mein Vater sagte: "Leg' jetzt endlich auf, Nele." Ich sagte: "Tschüss, Sarah, viel Spaß mit Deiner Lulu!" Dann legte ich auf.
Auf einmal hatte ich keine Tränen mehr in den Augen, sondern ich musste richtig heulen. Linda fragte: "Aber was hast du denn, Nele?" Ich sagte: "Sarah hat einen Hund, ich möchte auch einen Hund. Biiitttte!!! Ich möchte einen Hund - jetzt - sofort!!!"
"Nele, jetzt sei nicht albern", sagte mein Vater.
Der Rest des Tages verlief ganz normal. Papa fuhr zur Arbeit. Mama blieb zu Hause und Linda und ich gingen in die Schule.
Am nächsten Morgen fing ich wieder an zu heulen und war den ganzen Tag traurig. Und so ging das Tag für Tag weiter bis zum nächsten Sonntag. Als ich dann am Sonntag aufwachte, fand ich einen Umschlag auf meinem Nachttisch mit der Aufschrift: ‚Für Nele, von Papa'. Gespannt machte ich den Umschlag auf. In dem Umschlag waren Zirkuskarten. Vier Stück - eine für Papa, eine für Mama, eine für Linda und eine für mich. Ich freute mich zwar, aber fröhlich war ich nicht so richtig. Ich wollte einfach nur einen Hund haben - einen kleinen Freund, der immer da ist, wenn ich ihn brauche, der nicht sagt, ‚das hättest du aber besser machen können oder sollen'. Der einfach nur da ist. So einen Hund möchte ich haben...
Die Zirkusvorstellung ging ziemlich in die Hose. Denn in der Vorstellung waren auch zwei Hunde und an einer Wand hing ein Plakat, darauf stand: "Zwei süße Hund zu verkaufen. Sie hören auf die Namen ‚Linus' und ‚Twiggi'. Linus ist ein Mischling aus Bernhardiner und Bernersennenhund. Er ist wild, verspielt, kinderlieb; er hat Ausdauer und muss bewegt werden. ‚Twiggi' ist ein reinrassiger Cocker-Spaniel. Sie ist verspielt, kinderlieb, ist aber auch froh, wenn sie ihre Ruhe hat. Sie verträgt sich mit den meisten Hunden. Außerdem mag sie Katzen, Hasen, Meerschweinchen und andere Kleintiere. Mehr über die zwei erfahren Sie bei Direktor Köckenbaum, Wagen Nr. 7."
Nachdem ich das Plakat gelesen hatte, fragte ich sofort meine Eltern, ob ich wir uns die Hunde angucken können und ob ich einen haben darf. Papa sagte: "Ausgeschlossen, Nele, ich weiß jetzt schon, wer sich am Ende um den Hund kümmert."
Ich guckte Mama an und sagte: "Bitte, bitte, bitte, ich möchte sooo gerne einen Hund haben , bitte!!! Können wir uns die Hunde wenigstens mal ansehen?" "Darüber ließe sich reden", meinte Mama. "Und wann?" "Na jetzt, wenn wir schon mal hier sind..."
Linda lachte: "Wenn Du tatsächlich einen von diesen Hunden kriegen solltest, brauchst Du keinen Waschlappen mehr." "Ha, ha, wie witzig", sagte ich.
"Linda, hör jetzt auf, sonst kannst Du gleich ins Auto gehen", schimpfte Papa.
"So, hier müsste Wagen 7 sein. Wo ist denn die Klingel?" "Ich habe keine", sagte eine Stimme. Ich wäre fast von der Treppe gefallen, wenn Mama nicht hinter mir gestanden hätte, so erschreckt hab' ich mich. Erst jetzt sahen wir den Mann, der aus einem Fenster schaute - das musste der Zirkusdirektor sein. "Sind Sie Direkter Kockenbaum?" fragte Papa. "Ja, der bin ich", sagte der Mann. "Sind Sie wegen der beiden Hunde hier?" "Genau", sagten Linda und ich. "Na, dann kommt mal rein."
In dem kleinen Wohnwagen war es ziemlich gemütlich. Der Direktor sagte, dass wir uns ruhig hinsetzen dürfen. Dann fragte er, ob wir etwas trinken wollen. Mama und Papa wollten nichts. Linda und ich wollten Saft. Der freundliche Direktor brachte uns den Saft und verschwand hinter einer Tür. Man hörte etwas hecheln und etwas freudig bellen. Das mussten Linus und Twiggi sein.
Plötzlich saß auf meinem Schoß ein kleiner, brauner Hund und kuschelte sich an mich. Er war wirklich zum Knuddeln. Auf einmal hatte ich etwas Großes vor meinen Füßen liegen. Das war der andere Hund. Der Direktor, Mama und Papa lachten und amüsierten sich über mein plötzlich weißes Gesicht. Doch auf einmal war alle Angst weg. Jetzt musste ich mitlachen und auch Linda kam langsam wieder klar.
Der Direktor sagte lachend: "Ja, das sind Linus und Twiggi."
Mama fragte, wie alt die beiden sind. Der Direktor sagte: "Der große, also Linus, ist fünf Jahre und Twiggi, die kleine da, ist erst drei." Dann wollte der Direktor wissen, ob wir einen großen Garten haben, ob wir sonst noch Tiere haben und ob wir auch genügend Zeit für einen Hund haben. Linda sagte schnell: "Ich habe eine Schildkröte, der darf niemand ein Haar krümmen, sonst lebt derjenige nicht mehr lange!" "Keine Sorge", meinte der Direktor lachend, "aus Schildkröten machen sich Linus und Twiggi nichts. Welchen von den beiden Hunden wollen Sie eigentlich kaufen?" "Ja, also eigentlich - eigentlich wollten wir uns erst mal informieren und die beiden Hunde kennenlernen", stammelte Mama. "Ach so. Und ich habe die ganze Zeit gedacht, sie wären die Familie, die schon bei meiner Frau alles klar gemacht hat und die schon wussten, dass sie einen von den beiden nehmen."
Ganz entsetzt sprang ich auf und rief: "Welchen wollen die nehmen, na, sagen Sie schon!" "Nele! Benimm' dich bitte!" sagte Papa streng.
Der Zirkusdirektor nahm das Ganze zum Glück nicht übel und sagte: "Linus wollen sie nehmen, den Großen." Mir fiel ein Stein vom Herzen. So froh war ich. Ich wollte im Geheimen nämlich nur Twiggi, nur das kleine süße Wollknäuel.
Auf einmal klopfte es schon wieder an der Tür. Der Direktor machte auf und ein Mann trat herein und im Gänsemarsch hinterher eine Frau mit Spitzenkleid und hinterher zwei Mädchen mit feinen Matrosenröcken. "Guten Tag", sagte der elegante Herr. "Hallo", sagte der Zirkusdirektor. "Sie sind Familie Parlavin?" "Ja, genau, die sind wir und wir wollten den Hund abholen." "Ja, hier ist er. Wollen Sie etwas trinken?" "Nein danke", sagten sie alle. Und dann fügte die Mutter hinzu: "Wir haben noch etwas vor. Auf Wiedersehen. Das Geld haben Sie schon bekommen, oder?" "Ja", sagte der Direktor nur und machte die Tür hinter der Familie zu.
Doch im selben Moment ging die Tür wieder auf und eine alte Dame stand in der Tür. "Guten Tag," sagte die etwas rundliche Frau. "Ich bin wegen dem kleinen Hund hier. Könnte ich ihn jetzt bekommen?" "Ja natürlich, aber wollen Sie den Hund nicht erst einmal kennen lernen?" fragte der Zirkusdirektor erstaunt. "Das, was auf dem Plakat steht, reicht mir völlig aus. Ich möchte einfach nur einen Freund haben. Wo ist sie denn, die kleine Twiggi?"
"Hier ist sie", platzte ich heraus. Ich hatte Mühe, meine Tränen zurückzuhalten. Ich drückte Twiggi ein letztes Mal an mich und dachte, vielleicht hat die Frau ja wirklich niemanden - dann braucht sie Twiggi wirklich dringender als ich.
Der Zirkusdirektor sagte: "Auf Wiedersehen." Und schon war die alte Frau mit Twiggi auf dem Arm davongehuscht.
Papa sagte: "Ja, dann hätte sich das mit dem Hund wohl erledigt. Oder?" Der Zirkusdirektor meinte: "Ja, also, das tut mir leid. Aber die alte Dame wusste eben schon, dass sie Twiggi nimmt. Und Sie haben noch überlegt... Naja, Sie finden mit Sicherheit noch einen anderen Hund. Einen schönen Tag noch." "Tschüß", rief Mama ihm hinterher.
Als wir am Auto angekommen sind, sagte Papa: "Na, das war ja ein toller Versuch vom Hundekauf."
"Mama, wird Nele jetzt einen anderen Hund bekommen?"
"Ach was, wir haben eine Schildkröte, das reicht."
Plötzlich konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und heulte los. Den ganzen Weg nach Hause und im Haus auch noch. "Nele, jetzt reicht es! Geh' sofort in dein Zimmer!" schrie Papa mich an. In meinem Zimmer schmiss ich mich aufs Bett und heulte noch lauter als vorher.
Jetzt wollte ich nicht mehr irgendeinen Hund - nein - jetzt wollte ich nur noch Twiggi!!!
Auf einmal ging die Tür auf und Linda kam herein: "Essen ist fertig. Wir sollen runter kommen" sagte sie. Mit schweren Schritten trottete ich die Treppe runter. Beim Abendbrot aß ich nur eine halbe Scheibe Brot und einen Paprikastreifen. "Nele, komm, iss doch noch was", versuchte es Mama. "Nein, keinen Hunger mehr. Darf ich hochgehen?" fragte ich. "Ja, wenn du deinen Teller abgeräumt hast", sagte Mama. Traurig ging ich in mein Zimmer. Ich zog mir einen Schlafanzug an, kämmte meine Locken, putzte Zähne, wusch mich und ging ins Bett.
Zehn Minuten später kam Mama in mein Zimmer. Mama fragte: "Süße, möchtest du ein Kaninchen oder eine Katze?" Ich antwortete nicht. "Na, dann kann ich dir auch nicht helfen", sagte Mama. "Gute Nacht, mein Spatz." "Gute Nacht, Mama." Mama knipste das Licht aus und ging hinunter.
In der Nacht träumte ich, dass ich zur Schule gehe und mir die Frau mit Twiggi begegnet. Auf einmal kann Twiggi sprechen. Sie sagt: "Ich, wau, möchte zu, wau, Nele! Wau, wau."
Von nun an träumte ich jede Nacht von Twiggi.
Etwa eine Woche später wachte ich eines Morgens auf, weil mir irgendwer die Decke wegzog. Es war Mama, sie sagte: "Nele, ich habe eine supertolle Überraschung für dich. Aber leider auch eine schlechte Nachricht." "Die schlechte Nachricht ist, dass ich keinen Hund kriege. Und die gute Nachricht ist, dass wir irgendwo hinfahren, wo es stinklangweilig ist. Richtig?"
"Nein, beides ist vollkommen falsch! Welche Nachricht möchtest du zuerst hören?" fragte Mama. "Mir egal, ist sowieso alles öde," meckerte ich.
"Naja, das werden wir ja sehen. Also die schlechte Nachricht ist: die Frau, die Twiggi gekauft hat, ist schwer krank und kann sich nicht mehr um Twiggi kümmern. Und die gute Nachricht ist... UNTEN!"
Plötzlich hörte ich kleine Tippelschritte und ein Quietschgeräusch. Das Quietschgeräusch hörte sich an wie ein Hundespielzeug. Blitzschnell zog ich mich an, in Nullkommanix war ich gewaschen. Dann putzte ich noch schnell Zähne.
"Nele, komm mal in Lindas Zimmer", rief Mama. So schnell wie ich konnte rannte ich hin.
Auf einmal sah ich nichts mehr. Der Grund dafür war: Mama hatte mir ein Tuch vor die Augen gebunden, dann fragte sie mich: "Nele, siehst du noch was?" "Nein, gar nichts", antwortete ich. Plötzlich hörte ich Papa sprechen. Er sagte "Hop" und hob mich auf den Arm. Ich hörte Linda kichern. Es polterte, wahrscheinlich gingen wir gerade die Treppe hinab. Papa sagte fröhlich: "So, Nele, setz dich mal hier hin." Mama sagte: "Neli, wir setzen dir jetzt etwas auf den Schoß." Linda sagte: "Oh, Nele, du wirst Bauklötze staunen!" Auf einmal hatte ich etwas auf dem Schoß sitzen. Ich spürte es - Twiggi. Das kleine süße Wollknäuel. Sie kuschelte sich an mich. Und steckte ihre kleine Nase in meinen Pulloverärmel. Ich knotete das Tuch ab und drückte Twiggi ganz fest an mich. Dann stellte ich mich hin und schrie, dass man es im ganzen Haus hören konnte: "Juchu, jippieh..."
Twiggi als Lebensretter
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schien die Sonne wunderbar hell und die Vögel zwitscherten ein Morgenlied. Ich rieb mir die Augen und fühlte mich wie das glücklichste Kind der Welt. So glücklich wie ich war konnte das durchaus möglich sein. Ich sprang aus dem Bett und ging leise über den Flur, die Treppe hinunter und geradewegs in die Küche. Denn da war Twiggis Körbchen. Als Twiggi mich sah, kletterte sie aus ihrem Körbchen und legte mir ihren Ball vor die Füße. Ich nahm Twiggi auf den Arm und streichelte ihren kleinen Kopf. Ich kuschelte lange mir ihr. "So, Twiggi, jetzt ziehe ich mich an und dann gehe ich mit dir spazieren. Ich setzte sie wieder in ihren Korb und machte die Küchentür zu. Dann ging ich hoch und zog mich an. "So, jetzt nur noch einen Zettel für Mama und Papa und dann los", dachte ich. Als alles erledigt war, nahm ich die Leine und schnallte sie an Twiggis Halsband fest. Dann ging ich los.
Aber ich kam nicht weit, denn als ich an unserer Garage vorbeikam, hörte ich plötzlich ein Klopfen. Verwundert schaute ich mich um. Auf einmal sah ich Mama. Sie stand am Fenster und war gerade dabei, es zu öffnen. Als sie es aufbekommen hatte, rief sie von oben runter: "Nele, sei bloß pünktlich um 10 Uhr wieder da, wir wollen noch zu Oma Grete! Tschüss, viel Spaß!"
"Ja, ja", meckerte ich und ging los.
Es machte richtig Spaß, einen eigenen Hund zu haben, dachte ich. Am besten gehe ich in den Wald, dort kann sich Twiggi so richtig austoben.
Am Wald angekommen, ließ ich Twiggi sitzen und schnallte sie ab. Sofort lief die Kleine los. Als wir ein Stückchen gegangen waren, sah ich eine Wiese vor mir. Ich dachte: "Hier könnte ich mit Twiggi eine kleine Pause machen und ein bisschen Stöckchen spielen." Das machte ich dann auch. Es machte richtig Spaß, denn der Frühlingswind pfiff mir um die Nase und überall roch es herrlich nach den Frühlingsblumen.
Auf einmal sah ich einen Jungen mit seinem Vater und zwei riesigen Hunden, die viel größer als Twiggi waren. Plötzlich sahen die beiden riesigen Hunde mich und Twiggi, rissen sich los und liefen, was das Zeug hält. Als Twiggi die Hund sah, lief sie ebenfalls, was das Zeug hält und war durch nichts mehr zu stoppen. Sofort lief ich hinterher. Ich hatte solche Angst um Twiggi und mich und wollte einfach nur weg von der Wiese. Plötzlich drehte ich mich um und sah, dass die Hunde aufgegeben hatten und schon mit ihren Herrchen auf dem Heimweg waren.
Ich drehte mich nach Twiggi um und sah sie fast nicht mehr, denn sie war schon viel weiter vorn als ich. Ich rief sie, doch das brachte nicht viel. Also lief ich ihr hinter her. Ich schaute auf die Uhr und merkte, dass es schon halb 10 war. Da stolpert ich - und fiel hin. Sofort fing ich an zu weinen, mein Fuß tat so weh! Ich versuchte, aufzustehen, aber es ging nicht. Mein Bein knickte immer wieder ein. Es tat so weh - was sollte ich jetzt machen? Ich rief so laut ich konnte: "Twiggi!!!" Doch sie kam nicht. Also rief ich noch mal: "Twiggi!". Plötzlich hörte ich etwas im Gebüsch rascheln. Da kam Twiggi auf drei Pfoten herangehumpelt - ihre linke Vorderpfote blutete! Ich nahm aus meinem Rucksack ein Taschentuch und wickelte es Twiggi um die Pfote. Dabei drehte sich mein Bein etwas. "Aua", weinte ich. "Ein Glück, dass du hier bist, Twiggi", flüsterte und weinte ich gleichzeitig. Ich gab Twiggi ein Leckerli und weinte in ihr weiches Fell. Auf einmal stupste Twiggi mich mit ihrer Schnauze an und humpelte weg. Ich rief: "Twiggi, halt, warte!" Ich wollte hinterher rennen, aber es ging einfach nicht - mein Bein tat zu doll weh. Traurig legte ich mich hin und fing an, so richtig loszuweinen.
Inzwischen war es schon viertel nach zehn und zuhause fingen sie langsam an, sich Sorgen zu machen. Linda rief: "Mama, weißt du, wo Nele lang gehen wollte?" "Nein, weiß ich auch nicht." "Vielleicht hat sie bei Sarah eine Pause gemacht und vergessen, auf die Uhr zu schauen. Ich rufe am besten mal bei Sarah an", sagte Papa. Doch bei Sarah war niemand zu Hause.
"Was sollen wir denn jetzt machen?" fragte Mama angstvoll. "Was ist, wenn ihr was passiert ist?"
Auf einmal kratzte etwas an der Tür. Linda ging hin und öffnete die Tür. "Twiggi!" rief sie laut. "Wo hast du denn Nele gelassen?" Mama und Papa kamen zur Tür gestürmt. Twiggi sprang an Linda hoch und war ganz aufgeregt. "Was ist denn mit dir los, Kleine?" fragte Mama. "Sie will, dass wir ihr folgen", meinte Linda. Mama holte die Ersatzleine von der Garderobe und schnallte sie an Twiggis Halsband fest. Schnell zogen sie sich die Jacken und Schuhe an. Dann gingen sie in die Garage und holten die Fahrräder raus. "So, jetzt nehme ich Twiggi an mein Fahrrad, ihr fahrt mir hinterher und Twiggi zeigt uns den Weg!" befahl Papa. So wurde es gemacht.
Papa schlingerte ganz schön, denn Twiggi zog und zerrte an der Leine und wollte vorwärts kommen. "Twiggi führt uns geradewegs in den Wald hinein", sagte Linda. Als sie mitten im Wald waren, blieb Twiggi plötzlich mit einem Satz stehen. Beinahe wären Mama und Linda Papa ins Fahrrad gefahren. "Was ist denn jetzt los?" fragte Papa. "Warum gehst du nicht weiter, Twiggi?" Twiggi machte den Hals ganz lang und hielt die Nase in den Wind. "Was macht dieser Hund nur?" fragte Mama mit zitternder Stimme.
Linda wusste mal wieder Bescheid. Sie sagte: "Sie hat Neles Fährte verloren - jetzt muss sie sie erst wieder aufnehmen. "Aha," sagten Mama und Papa nur. Auf einmal zog Twiggi wie verrückt an der Leine und bellte und quiekte. Sofort traten Mama, Papa und Linda in die Padalen und fuhren los, immer Twiggi hinterher. Jetzt zog Twiggi noch mehr an der Leine und schwupps ist Papa die Leine aus der Hand gerutscht. Jetzt lief Twiggi so schnell wie noch nie. "Twiggi, halt!" schrie Papa. Doch Twiggi lief immer weiter. "Schnell, wir dürfen sie nicht verlieren!" riefen Papa und Mama wie aus einem Mund. Alle strampelten, was das Zeug hält. Plötzlich rief Linda ganz außer Atem: "Mama, Papa, seht nur, Twiggi ist stehengeblieben, sie leckt irgendetwas ab."
"Nele!" keuchte Mama. Sie setzte sich nach vorne und fuhr so schnell, wie sie nur konnte. Auch Papa gab Gas. Linda hatte Mühe, hinterher zu kommen.
Bei Twiggi angekommen, schmiss Mama ihr Rad hin und nahm mich hoch. Ich weinte und sagte, dass mein Fuß so weh tut. Papa fragte: "Nele, wieso liegst du denn hier? Warum ist Twiggi dir weggelaufen?" Und ich erzählte: dass die großen Hunde gekommen sind, dass ich hingefallen bin und dass ich jetzt nicht aufstehen kann. Als Mama das hörte, schlang sie ihre Arme um mich und ließ mich nicht mehr los. Ja, sie weinte sogar ein bisschen, ganz leise und ängstlich. Linda dachte: "Arme Nele." Sie nahm Twiggi auf den Arm und drückte sie fest an sich und war auch nicht weit vom Heulen entfernt. Auf einmal meinte Papa: "Naja, wenn Du nicht aufstehen kannst, Nele, dann müssen wir wohl zum Arzt." Mama nickte und gab mich Papa. Papa nahm mich so auf den Arm, dass ich gut lag und mein Fuß nicht ganz so doll weh tat. "Wir müssen jetzt auf dem schnellsten Weg zum Krankenhaus", sagte Papa. Linda schob ihr Fahrrad, Mama schob das von sich und das von Papa. Und Papa trug mich. Ja, und Twiggi humpelte mit ihrer Pfote hinterher. Ich weinte leise: "Papa, Twiggi ist an der Pfote verletzt, sie humpelt!" Da sagte Mama: "Neli, du hast doch gesehen, wie Twiggi eben gerannt ist, so schlimm wird es wohl nicht sein. Wichtiger bist jetzt du!"
Als wir endlich im Krankenhaus angekommen waren, band Mama Twiggi an einem Haken an der Hauswand fest. Dann gingen wir zur Rezeption. Mama erzählte, dass mein Bein wehtut, dass ich jetzt nicht laufen kann und wie das ganze passiert ist. Die Frau an der Rezeption sagte: "Nach Ihren Erzählungen sieht das ganz wie ein Beinbruch aus. Aber das soll sich doch lieber mal der Chef ansehen. Setzen Sie sich doch bitte für einen Moment ins Wartezimmer, Sie werden dann aufgerufen."
"Dankeschön", sagte Papa und ging ins Wartezimmer. Linda setzte sich auf Mamas Schoß und flüsterte: "Du, Mama, wenn Twiggi uns nicht den Weg zu Nele gezeigt hätte, dann würde Nele jetzt immer noch im Wald liegen. Ja, Mama, Twiggi ist fast ein echter Lebensretter-Hund!" "Also ist es doch zu was gut, dass wir Twiggi gekauft haben", sagte ich. "Ja", sagte Mama, "aber wenn wir den Hund nicht gekauft hätten, dann wärest du nicht mit ihr spazieren gegangen und dann wäre das alles nicht passiert!"
Auf einmal sagte Papa: "Ja- und dann würde Oma Grete sich auch nicht solche Sorgen machen, wo wir sind. Ich würde vorschlagen, einer von uns ruft jetzt mal schnell bei Oma Grete an und erklärt ihr, was los ist." Daraufhin rief Mama mit ihrem Handy bei Oma Grete an.
Plötzlich sagte eine Arzthelferin: "Nele Brandes bitte!"
Schnell verabschiedete sich Mama und kam mit Linda hinterher in den Unfallraum. Dort setzte Papa mich auf die Liege. Auf einmal ging die Tür auf und der Arzt kam herein. Er sagte: "Guten Tag, ich habe von der Arzthelferin gehört, dass es sich um einen Beinbruch handelt?"
"Ehem, ja, also, wir wissen nicht so richtig", meinte Mama. Und Papa erzählte, was passiert war.
Der Arzt bekam einen ganz schönen Schrecken, als er hörte, was los war. "Na, dann zeig mal Dein Bein. Tut es immer noch so weh wie am Anfang?" Ich nickte nur. Der Arzt guckte sich mein Bein an. Dann sagte er: "Naja, so kann ich nicht viel erkennen. Am besten gehen wir in den Röntgenraum und röntgen Dein Bein. Du brauchst keine Angst zu haben, es tut nicht weh. Nehmen Sie die Kleine bitte auf den Arm und folgen Sie mir in den Röntgenraum.
Im Röntgenraum angekommen sagte der Arzt: "So, Dein Papa legt Dich jetzt hier auf die Liege, dann gehen Deine Eltern kurz raus und dann mache ich von Deinem Bein ein Röntgenbild. Das ist, als wenn ich mit einem Fotoapparat ein Foto mache. Und das ist doch wohl überhaupt nicht schlimm, oder?" "Mmhmh", murmelte ich.
"Neli, wir gehen jetzt raus, Du musst keine Angst haben!"
Dann gingen meine Eltern ins Wartezimmer.
Nach ein paar Sekunden sagte der Arzt: "So, fertig, tat Dir irgendetwas weh?" Ich schüttelte den Kopf. Jetzt holte der Arzt meine Eltern und Linda. Dann sagte er: "Sie können sich jetzt noch einmal in das Wartezimmer setzen. In der Zwischenzeit entwickelt die Schwester eben das Bild; wir holen Sie dann." "Ist gut", sagte Papa und hob mich auf den Arm, um mich mitzunehmen. Doch da sagte der Arzt: "Oh nein, mein Herr, Nele muss hier bleiben. Es ist zu gefährlich, wenn es sich wirklich um einen Beinbruch handelt. Ihr Bein muss so oder so behandelt werden. Schwester Susi wird die Kleine auf die Kinderstation bringen. Wenn das Bild entwickelt ist, wissen wir mehr." "Vielen Dank", sagte Mama.
"Mama, wenn Neles Bein gebrochen ist, kriegt sie doch einen Gips und mit Gips kann sie nicht laufen und wenn sie nicht laufen kann, kann sie nicht mit Twiggi spazieren gehen und dann sitzt Twiggi zu Hause rum und dann ..." "Jetzt mal halb lang, Linda", sagte Mama. "Irgendwer wird sich schon aufraffen, mir ihr zu gehen." "Ja, aber ich bin in der Schule, Papa bei der Arbeit und du ..." "Also ich gehe ganz bestimmt nicht mit dem Hund", sagte Mama. "Vielleicht nimmt Sarah Twiggi mit, wenn sie mit Lulu geht."
Plötzlich sagte Papa: "Hmm, ich, gehe mal kurz nach Twiggi sehen, ich bringe sie am besten nach Hause und dann komme ich mit dem Auto wieder. Irgendwie müssen wir das Gipsbündel Nele ja nach Hause kriegen." "Ist gut", sagte Mama. Dann ging Papa.
In der Zwischenzeit hatte Schwester Susi mich in ein Zimmer auf der Kinderstation gebracht. Susi war gerade dabei, meinen Fuß in ein Gestell zu legen, das von oben irgendwie runterhing. Es sah ziemlich komisch aus, wie es da so hing und sich nicht rührte. Auf einmal sagte Schwester Susi: "Was seh' ich da, Tränen? Tut Dein Fuß weh?" Ich sagte: "Ja, doll!" "Ich werde dir einen schmerzlindernden Saft bringen. Warte einen Augenblick." Damit ging sie raus.
Im Zimmer waren noch zwei Betten, aber das eine war leer und in dem anderen lag ein Junge, der älter als ich aussah; er schlief. Jetzt war es ganz still im Zimmer.
Doch plötzlich ging die Tür auf und Schwester Susi kam herein, sie sagte: "Trink das, dann tut es nicht mehr ganz so doll weh." Ich trank den Saft und er schmeckte so widerlich, dass ich mich verschluckte. Schnell reichte mir Schwester Susi ein Glas Wasser und sagte: "Ich weiß, er schmeckt eklig, aber er wirkt!" Dann zog sie ein Kartenspiel aus der Tasche und fragte mich, ob wir eine Runde spielen wollten. Ich nickte, denn Karten spielen mochte ich gern und ich war gut darin.
Nach einer halben Stunde wirkte der Saft endlich und ich war schon wieder am gewinnen! In der Zwischenzeit war Papa wieder da. Das Röntgenbild war entwickelt und der Arzt, Mama, Papa und Linda waren unterwegs zu meinem Zimmer. Als sie angekommen waren, öffnete der Arzt die Tür, ging ins Zimmer und sagte: "Nele, Dein Bein ist tatsächlich gebrochen. Du wirst einen Gips und Krücken bekommen." "Ehrlich?" fragte ich. "Ehrlich!" sagte der Arzt.
Mama trat näher ans Bett, dann meinte sie: "Neli, komm mal auf den Arm, wir müssen, glaube ich, in einen anderen Raum, wenn Dein Bein eingegipst werden soll." "Da glauben Sie vollkommen richtig", lachte der Arzt. "Kommen Sie mal mit." Jetzt gingen wir den unendlich langen Krankenhausflur entlang und Mama erklärte mir, wie das mit dem Gips funktioniert und dass ich auch hier keine Angst haben muss, weil es nicht weh tut.
So bekam ich also mein Gipsbein und war erst am späten Abend wieder zuhause.
Was ist nur mit Twiggi los?
Ungefähr zwei Wochen nach dem Unfall wachte ich morgens auf und wollte aufstehen. Doch da fiel mir ein, dass ich ja ein Gipsbein hatte. Traurig ließ ich mich zurück aufs Kopfkissen fallen und malte mir aus, was ich alles wieder machen kann, wenn mein Bein wieder heile ist. Plötzlich ging die angelehnte Tür auf und Twiggi kam mit der Leine im Maul herein. Sie sprang auf mein Bett und guckte mich bettelnd an. Ich sagte: "Ach, Twiggi, ich würde doch gerne mit Dir spazieren gehen, aber ich kann doch nicht." Auf einmal kam Papa ins Zimmer, hob mich auf den Arm und meinte: "Auf Dauer kann ich Dich nicht immer da hin tragen, wo Du hin möchtest. Du bist ganz schön schwer."
Als wir dann alle am Frühstückstisch saßen, sagte Mama: "Twiggi ist in letzter Zeit ganz schön moppelig geworden, findet Ihr nicht?" "Doch, doch", sagte Papa. "Sie hat ein bisschen Ähnlichkeit mit einem Würstchen." "Sie ist zwar ein bisschen moppelig, aber mit einem Würstchen kann ich sie nicht vergleichen. Das kommt sicher davon, weil Nele im Moment nicht mit Twiggi gehen kann", meinte Linda schlau. "Das stimmt schon.", sagte Mama.
Auf einmal machte es "Ding dong". "Linda, mach doch mal bitte die Tür auf", bat Mama. In der Tür stand Sarah. Sie kam zu uns in die Küche und sagte: "Guten Morgen. Ich wollte jetzt mit Lulu spazieren gehen. Soll ich Twiggi wieder mitnehmen?" "Hallo Sarah," sagte Mama freundlich. "Du kannst Twiggi gerne mitnehmen." "Okay. Schade, Nele, dass Du nicht mitkommen kannst! Na, dann komm, Twiggi! Lulu wartet schon ganz ungeduldig vor der Tür. Tschüss." ,sagte Sarah. "Ach, Sarah, warte mal", rief Papa ihr nach. "Wie lange bist Du ungefähr weg? Wir wollen noch zu Oma Grete und den versprochenen Besuch nachholen." "Mmh, ja, so ungefähr eine halbe Stunde."
"Ist gut, Sarah" , sagte Mama. "Na, dann viel Spaß und sei schön lieb, Twiggi." ,sagte ich. "Tschüss, tschüss.", rief Sarah und schon war sie weg.
Als wir alle nach ungefähr einer Stunde in Hut und Mantel vor der Tür standen und ungeduldig auf Sarah warteten, klingelte das Telefon. Mama nahm den Hörer ab und sagte: "Brandes, Guten Tag, mit wem spreche ich?" Am Telefon war Sarah, sie sagte: "Entschuldigung, aber der Spaziergang hat sich ein bisschen hingezogen, weil wir zwischendurch auf einer Wiese mit Stöckchen gespielt haben und jetzt wollte ich fragen, also, wäre es okay, wenn ich Twiggi in so ungefähr einer halben Stunde bei Euch in den Garten lasse?" "Ja, gut, das wäre okay, Sarah. Aber pass auf, dass die Tür richtig zu ist." "Ja, mach ich. Ach, da wäre noch etwas: Twiggi war ziemlich komisch. Sie hat den Stock nicht einmal gefangen und sie ist auch nicht hinter dem Stock hergerannt. Sie ist andauernd ins Gebüsch gelaufen und so." "Das ist ja komisch", sagte Mama. "Naja, wir werden sie mal ein bisschen beobachten. Und warum bringst Du Twiggi nicht jetzt?" "Weil Twiggi gerade unter unserer großen Tanne ein Loch buddelt. Das muss ich erst wieder zu machen, bevor Mama nach Hause kommt." "Na, gut, auf Wiedersehen, Sarah", sagte Mama und legte den Hörer auf. Nachdem Mama aufgelegt hatte, erzählte sie uns, was Sarah gesagt hatte und dann fuhren wir los zu Oma Grete.
Bei Oma Grete angekommen, schlug meine Oma die Hände überm Kopf zusammen und rief: "Nele, als Deine Mama mir am Telefon die Sache erklärt hatte, kam mir das alles fast wie ein Krimi vor." Ich sagte: "Als ich ganz allein mit meinem schmerzenden Bein im Wald lag, war das auch für mich ein Krimi." "Ja, ja, unsere Nele hat schon was mit gemacht." , sagte Mama. Papa sagte: "Ihr habt zwar alle Recht, aber wenn ich jetzt nicht bald diesen köstlich riechenden Apfelkuchen probieren kann, sterbe ich vor Hunger!" "Na, das wollen wir natürlich nicht", lachte Oma und gab jedem ein Stück Apfelkuchen. Ungefähr zwei Stunden später, als wir alle zuhause beim Abendbrot saßen, sagte Mama: "Linda, es wird schon dunkel, hol doch bitte mal Twiggi ins Haus." "Ja, mach ich, Mama." Im Garten rief Linda: "Twiggi, Twiggi, komm ins Haus, es ist schon spät." Doch von Twiggi war nichts zu sehen. Linda rief noch drei Mal und als beim vierten Mal Rufen auch keine Twiggi kam, rannte Linda ein wenig ängstlich ins Haus.
Aufgeregt keuchte sie: "Mama, Twiggi ist nicht im Garten. Ich habe sie sechs Mal gerufen, doch sie kommt nicht." "Das gibt's doch nicht. Wo könnte sie nur sein?"
"Mama", sagte ich, "ich bin sicher, dass Twiggi im Garten ist. Sie haut nicht ab, ich kenne Twiggi!"
"Ich glaube auch nicht, dass Twiggi abgehauen ist.", sagte Linda.
"Ja, aber irgendwo muss sie ja sein. Ich gehe noch mal in den Garten und nehme die Taschenlampe mit.", sagte Papa entschlossen.
Im Garten suchte Papa in allen Ecken und überall, wo Twiggi sein konnte. Plötzlich sah er etwas Unglaubliches: Ja, er konnte es kaum fassen! In einer Kuhle unter einem Busch lag Twiggi. Die Kuhle hatte sie mit Gras und Laub ausgepolstert und in dieser Kuhle lag sie jetzt - Twiggi - und neben ihr lagen vier kleine kuschelweiche Welpen!!! Papa streichelte Twiggi über den Kopf und sagte: "Jetzt weiß ich, warum Linda Dich nicht gefunden hat. Und ich weiß, warum Du wie ein Würstchen ausgesehen hast. Und ich weiß noch etwas: Die anderen werden Bauklötze staunen." Jetzt rannte Papa zum Haus, stürzte in die Küche und lachte verschmitzt: "Ich weiß was, was Ihr nicht wisst!" "Echt?", fragten Linda und ich wie aus einem Mund. Mama guckte Papa schräg an und fragte: "Hast Du sie etwa gefunden? Wo war sie denn?" "Ja, ich habe sie gefunden, aber nicht nur sie..." "Ja, und wo ist Twiggi?", fragte ich. "Und was ist dieses andere?" Papa nahm mich auf den Arm und sagte: "Kommt, ich zeige es Euch."
Auf dem Weg zu Twiggi pfiff Papa fröhlich durch die Zähne. Bei dem Busch angekommen, sagte Papa: "Die Mama und ‚die Kleinen' brauchen Ruhe!" "Papa, ‚die Kleinen'?!", fragte ich. "Jawohl, ‚die Kleinen'!", sagte Papa. Und jetzt hob Papa den Busch ein wenig an, sodass wir Twiggi sehen konnten. Als ich begriff, wer ‚die Kleinen' waren, blieb mir vor Überraschung der Mund offen stehen. Doch dann - ich jubelte und freute mich. Jetzt war mir klar, warum Twiggi ein bisschen dick gewesen war. Linda lachte: "Ach deshalb konnte ich Dich nicht finden, Twiggi!" Und Mama freute sich: "Na, jetzt verstehe ich, warum du ins Gebüsch gelaufen bist. Und an Deiner Stelle, Twiggi, wäre ich auch nicht hinter dem Stock her gelaufen!"
"Mama, Papa, seht nur, lauter kleine Twiggis!", strahlte ich.
"Ja, das ist toll, was?!" , fragte Papa. "Aber trotzdem, wir sollten Twiggi und die Welpen lieber ins Haus holen. Hier draußen ist es nachts noch ganz schön kalt."
Also nahm Papa mich auf den Arm und ich nahm Twiggi auf den Arm und Mama und Linda nahmen die Hundebabies auf den Arm. Im Haus legte Mama eine Decke aufs Sofa und baute Twiggi daraus ein Nest. Dann legten wir gemeinsam die Hunde aufs Sofa.
Als ich dann später im Bett lag, war ich richtig glücklich und ich stellte mir vor, wie die nächste Zeit mit den Welpen wohl werden würde...
Welpen in Aktion
"Bumm, schepper, klirr...!!!"
"Nele, Nele, hol die verdammten Welpen hier weg. Emma hat schon wieder ins Wohnzimmer gepinkelt!", schrie Mama zornig.
"Ich komme!", rief ich. Ja, so wurde ich im Moment immer geweckt. Mit einer wütend schreienden Mama und mit einem "Bumm, schepper, klirr".
Seitdem Twiggi ihre Welpen gekriegt hat, sind nämlich schon 6 Wochen vergangen und in diesen 6 Wochen versuchten die Welpen so viel Dummheiten wie möglich zu machen. Gerade gestern morgen, als Mama die frisch gewaschene Wäsche aufgehängt hatte, musste Nero unbedingt einen kleinen Spatz jagen Und dann hat sich der Spatz ausgerechnet auf die Wäschespinne gerettet. Und Nero hatte nichts besseres zu tun, als immer wieder an der frischgewaschenen Wäsche hoch zu springen um den Vogel zu kriegen. - Mama musste die ganze Wäsche noch einmal waschen. Da war sie ziemlich sauer auf mich. Ja, es ist schon ziemlich viel los bei uns in letzter Zeit. Zum Glück habe ich meinen Gips nicht mehr und so kann ich wenigstens nachmittags nach der Schule auf die Welpen aufpassen.
Plötzlich kam Mama ins Zimmer. Und hinter ihr her kamen die Welpen und Twiggi. Mama sagte: "Nele, pass bitte ein bisschen besser auf die Welpen auf, ja?!"
"Mach ich, Mama, und Entschuldigung!"
Mama ging aus dem Zimmer. Jetzt sprangen die Hunde auf mein Bett. Am liebsten von den Welpen mochte ich Lotta. Eigentlich hieß sie ja Kalotta. Aber den Namen mochte ich nicht, ich nannte sie immer nur Lotta. Aber das durfte ich nicht in Lindas Nähe machen. Sie hatte Lotta nämlich den Namen Kalotta gegeben. Und wenn sich jemand nicht an den Namen ‚Kalotta' hielt, dann war Linda beleidigt.
"Nele, komm bitte zum Frühstück!", rief Papa von unten.
"Ich komme", rief ich und rannte nach unten und hinter mir her liefen, wie zur Zeit ständig, die vier Welpen und Twiggi. Als ich mich gerade an den Küchentisch setzten wollte, meckerte Linda: "Nele, sieh dir mal bitte meine neuen Schuhe an, Nero hat sie kaputt gekaut!"
Ich rief: "Wieso meckerst du mich denn an, was kann ich denn dafür? Gar nichts kann ich dafür!!" In dem Moment biss Lotta in eine Ecke der Tischdecke und zog daran! "NEIN!!!", schrie Mama und "AUS!!!", schrie ich. Doch es war schon zu spät: Lotta hatte bereits alles vom Tisch gezogen...
Papa packte die quiekende Lotta am Kragen und setzte sie vor die Tür in den Garten.
Nachdem alles wieder aufgekehrt war, sagte Mama: "Nele, du musst besser auf die Hunde aufpassen!"
"Pah!" machte ich.
"Nele, Mama und Linda haben aber recht. So geht das wirklich nicht weiter! Wir werden die Welpen sobald wie möglich verkaufen. Ich erkundige mich beim Tierarzt, welches Alter die Hunde bei dem Verkauf haben sollten."
Plötzlich setzte ich mich kerzengerade auf. Was hatte ich da gerade gehört? Ich hatte mich verhört, ganz bestimmt! Doch als Papa sagte, dass er gleich beim Tierarzt anrufen würde, war mir klar, dass ich mich nicht verhört hatte. Ich sprang auf und rannte in mein Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und fing an zu weinen. Aus Wut über meinen Vater und aus Traurigkeit. Ich sah aus dem Fenster und staunte: Es regnete - aber vorhin schien doch noch die Sonne und es war kein einziges Wölkchen zu sehen... Doch jetzt regnete es passend zu meiner Laune.
Auf einmal kam Linda ins Zimmer, sie sagte: "Die Welpen werden mit 8 Wochen verkauft, das heißt, du hast sie noch eineinhalb Wochen. Mama hat gesagt, dass sie auch der Meinung ist, dass die Welpen weg müssen."
"Na toll, dann bin ich ja ganz alleine!", schluchzte ich. "Nein, nein, nein," sagte Linda, "Mama hat aber auch gesagt, dass sie dich gut versteht."
Jetzt kam Mama mit Twiggi in mein Zimmer. Sie setzte sich neben mich und Twiggi krabbelte auf meinen Schoß. Sie steckte ihre kleine feuchte Nase in meinen Pulloverärmel - wie ganz am Anfang im Zirkuswagen. Mama sagte: "Nele, wie stellst du dir denn vor, wie es wäre, wenn wir alle vier Welpen behalten würden?"
"Ach, ich weiß auch nicht," sagte ich "aber obwohl die Welpen viel kaputt machen und ins Haus pinkeln, hab ich sie lieb."
"Ich doch auch", sagte Mama, "aber die Welpen müssen ja auch erzogen werden. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel Zeit das kostet!"
Ich fragte: "Und was ist mit der Hundeschule?"
"Ach, Nele, jetzt hör auf damit. Die Welpen kommen weg und fertig! Aber was ich dir eigentlich sagen wollte: Als Papa vorhin beim Tierarzt angerufen hat, hatte der Tierarzt gleich eine gute Idee: Er meinte, du solltest doch einen Aushang in der Schule machen."
"Stimmt," sagte ich, "dann würden Lotta, Nero, Emma und Sammy bestimmt in gute Hände kommen und ich könnte sie zwischendurch sehen.
"Genau! Und das wäre das beste für die Hunde und für uns."
"Ja, Mama und eigentlich habe ich ja auch Twiggi am allerallerliebsten!!!"
ENDE