Drama
„Drama“ ist griechisch und heißt eigentlich nichts anderes als „Handlung“. In der Antike wurde zwischen Drama, Epik und Lyrik unterschieden. Epische Dichtung war „erzählend“ und wurde von einem Sänger vorgetragen, meistens Heldengeschichten. Es ging um Dinge, die bereits vergangen waren. Drama fand auf der Bühne statt, und die Zuschauer sahen dabei zu. Es wurde mit verteilten Rollen gesprochen. Deshalb sind die wichtigsten dramatischen Mittel Dialoge und Monologe.
Es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Film nacherzählt bekomme oder ob ich ihn mir ansehe. Genauso ist es ja mit allen Dingen im Leben. Wenn jemand sehr gut nacherzählen kann, fühlt man sich, als würde man alles miterleben, dann empfindet man das als dramatisch und zittert mit.
Früher gab es natürlich noch kein Kino, die Menschen gingen ins Theater, um Dramen zu sehen, manche dauerten mehrere Tage.
Das Theater, wie wir es kennen, ist im 5.Jahrhundert v. Chr. in Griechenland entstanden. Die Griechen sind noch heute sehr stolz darauf, dass ihre Vorfahren Philosophie, Demokratie und Theater erfunden haben. Die Schauspieler standen auf Holzklötzen, damit man sie besser sah, und sie trugen Masken. Die Theater befanden sich unter freiem Himmel und waren so groß wie heute Fußballstadien.
Die Handlung von Dramen sind in mehrere Akte aufgeteilt, meistens fünf, manchmal auch drei, es gibt aber auch Einakter. Für die Griechen waren Dramen entweder Komödien oder Tragödien, also komisch oder ernst. Wenn wir „Drama“ sagen, denken wir eigentlich nur noch an ernste Themen.
Es gibt ungeheuer viele Meinungen darüber, was dramatisch ist. Eigentlich hat jeder Dramatiker seine eigene Theorie dazu entwickelt, und seine Dramen sind die Beispiele für seine Theorie. Den meisten geht es darum, die Zuschauer möglichst stark zu bewegen, sie sollen sich fürchten oder weinen, weil sie so mit den Helden mitleiden. Man soll alles, was der Held erlebt, innerlich miterleben und dadurch ein besserer Mensch werden, weil man die Fehler des Helden im eigenen Leben nicht mehr macht, wenn man sie schon auf der Bühne gesehen hat.
Illustration: Katja Spitzer
Im 18.Jahrhundert entstand das bürgerliche Drama, dessen Helden nicht mehr Götter oder Ritter waren, sondern normale Menschen aus dem Bürgertum mit einfachen Berufen. Die Dramen fanden zu Hause statt, zwischen den Familienmitgliedern, wie heute bei den meisten Serien im Fernsehen.
Viele erfolgreichen Hollywood-Filme sind immer noch nach den alten Regeln des Dramas aufgebaut, die die Griechen ausgearbeitet haben. Es gibt einen Haupthelden, dem etwas zustößt, was sein Leben auf den Kopf stellt und ihn und den Zuschauer zum Nachdenken bringt. Er muss eine Aufgabe erfüllen, meistens zögert er, bevor er sie annimmt. Es gibt einen dramatischen Höhepunkt der Handlung und danach ist der Held ein besserer Mensch, weil er etwas gelernt hat. Meistens gibt es auch ein Happy End, weil die Zuschauer es gern haben, wenn die Geschichten gut ausgehen. Untersuchungen haben bewiesen, dass der Film dann erfolgreicher ist. Auch wenn es im Leben leider nicht immer ein Happy End gibt.
Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Drama
http://www.lehrer-online.de/deutsch-drama.php
Quellenangabe
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Schmidt, Jochen: Drama. In: Rossipotti-Literaturlexikon; hrsg. von Annette Kautt; https://www.literaturlexikon.de/genres/drama.html; Stand: 06.04.2009.