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Etwas anderes

Papier-Theater

Verstaubt und doch glänzen die Farben

ein Gespräch zwischen Marie Charlé und Palmina Löffelstiel

Ein etwas anderes Theater:
Aus der Rumpelkammer des Altmodischen geholt,
von Spinnweben befreit
und in das Licht von heute gestellt

Marie Charlé: "Schau dir das obere Bild genau an. Es ist aus einer Zeitschrift von 1872. Und nun stell dir die folgende Szene vor:
Der 12jährige Paul stürmt in die Wohnung und ruft laut: "Der neue Bilderbogen ist da! Der neue Bilderbogen ist da! Der Buchhändler hat ihn gerade in die Auslage gestellt."
Die Mutter kommt aus der Küche in den Flur, die Schwestern bleiben in der Küchentür stehen und fast gleichzeitig fragen sie: 'Welcher ist es?'
Darauf antwortet Paul: 'Der Freischütz! Es ist wirklich der Freischütz.'
"Ach, wie lange wir schon darauf gewartet haben", meint die Mutter, geht an den Schrank im Flur, nimmt aus einer Glasschale einige Münzen, gibt sie Paul und sagt:
"Geh gleich und hol uns alles, was wir brauchen."
"Dürfen wir auch mit?" fragen die Mädchen.
"Nein, das geht nicht. Gleich kommt Vater zum Mittagessen. Ihr wisst, dann muss alles fertig sein. Geht und deckt den Tisch im Esszimmer!"
Nach dem Essen sitzen alle Familienmitglieder am Tisch und schauen sich an, was Paul beim Buchhändler an der Ecke gekauft hat. Der Bogen, der auf dem Tisch liegt, ist eng bedruckt mit Bildern von Bäumen, einer Waldschlucht und mehreren Männern und Frauen. Ausgeschnitten, aufgeklebt und aufgestellt kann man mit den Bildern ein herrliches Theater bauen.
Die Familie berät, wer welche Aufgaben erledigen kann, was die Kinder vorbereiten, was Mutter und Vater übernehmen werden. Und drei Wochen später hebt sich der Vorhang am Theater. Die Mutter sitzt am Klavier, der Vater führt Regie und die Kinder sind die Schauspieler, denn sie bringen die Figuren auf der Bühne zum Leben. In der guten Stube sitzen Großeltern und alle Nachbarn erwartungsvoll, denn sie sind das Publikum!"

Palmina Löffelstiel: "Komisch, wie das 'Daheim' früher war. Bei mir daheim sieht es ganz anders aus. Waren damals immer so viele Leute auf so engem Raum zusammen? Und war es trotz der Enge so harmonisch?"

Marie: "Ja und nein. Der Ausschnitt aus dieser alten Zeitschrift zeigt ein ganz friedliches Beisammensein einer Familie. Ein idyllisches, verklärtes Bild. Das gab es so.
Aber natürlich gab es in dieser Welt auch Probleme zwischen Kindern und Eltern, zwischen Armen und Reichen, zwischen dem alten Familienleben, in dem die Arbeitsstätte auch des Vaters mit der Werkstatt im Haus der Familie nah bei den Kindern war, und dem neuen Familienleben, das durch die Industrie und die Fabrikarbeit den Vater immer weiter vom Tagesablauf der Familie trennte.
Also, es war so wie auf dem Bild und doch auch anders."

Palmina: "Wie waren denn die Familien damals im Vergleich zu heute?"

Marie: "Was für die Familien des 19. Jahrhunderts ganz bezeichnet war, das war der Zusammenhalt. Wenn man sich vergnügte, dann meist in oder mit der Familie. Theater oder Tanzsäle waren nur in den großen Städten vorhanden. Kino, Fernsehen. Computer traten erst sehr, sehr viel später in den Alltag der Menschen."

Palmina: "Und wie sah der Alltag der Menschen damals aus?"

Marie: "Sie arbeiteten sehr viel, die Mutter im Haus, der Vater außer Haus. Die Kinder gingen zur Schule, nach der Schule mussten sie in der Werkstatt oder auf dem Feld mithelfen. In reichen Familien kam der Lehrer ins Haus und unterrichtete die Kinder dort."

Palmina: "Und was machten die Menschen, wenn sie einmal nicht arbeiteten?"


Bürgerliche Familie beim Spielen

Marie: "Da konnte sich zum Beispiel Papiertheater basteln. Die oben beschriebene Szene beschreibt die Wohnung einer bürgerlichen Familie vor 200 Jahren.
Die Väter von Arbeiter- oder Bauernkindern dieser Zeit blieben in der Regel auch während der Mittagspause an ihrem Arbeitsplatz, und die Kinder mussten ihnen den Topf mit der Suppe dorthin bringen. Diese Familien hatten zu tun, Nahrung und Kleidung für alle Familienmitglieder zu schaffen. Das gemeinsame Mittagessen war für sie meist nur am Sonntag möglich. Auch ihre Wohnung hatte oftmals nur eine große Küche, in der sich das Familienleben abspielte, und einen Schlafraum, in dem alle Betten standen."

Palmina: "Aber wenn die meisten Menschen damals so wenig Freizeit hatten und viele arm waren, waren die alten Zeiten doch gar nicht so gut wie viele behaupten!"

Marie: "Warum viele heute immer noch von der 'guten alten Zeit' sprechen, weiß ich auch nicht so genau. Aber vielleicht deshalb, weil das Leben damals etwas ruhiger und weniger hektisch ablief. Und wenn man sich das Bild ansieht, auf dem die Kinder und die Mutter gespannt dem Spiel mit einem Papiertheater folgen, dann spürt man die Ruhe und das Eintauchen der Zuschauer in die gezeigte Geschichte. Keiner schaut auf die Uhr, keiner erwartet, dass gleich ein Telefon klingelt."

Palmina: "Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Papier- und Kasperl-Theater?"

Marie: "Beim Kasperl-Theater wird mit Handpuppen gespielt. Bei dem Theater, mit dem Paul, seine Schwestern sowie Mutter und Vater spielten, dagegen mit Puppen aus Papier. Übrigens waren nicht nur die Puppen aus Papier, sondern fast alles: das Proszenium (die Einfassung der Bühne), der Vorhang, die Dekoration, die Tiere und die Bäume. Im Unterschied zum Kasperl-Theater wurden die Figuren an dünnen Hölzchen geführt."

Palmina: "War das Spielen damals eigentlich etwas ganz Besonders oder haben das viele gemacht?"

Marie: "Vor allem am Anfang des 19. Jahrhunderts war das Papier-Theater spielen geradezu eine Leidenschaft von sehr, sehr vielen Menschen. Deshalb brachten pfiffige Buchdrucker solche Bilderbogen heraus, von denen Paul einen beim Buchhändler gekauft hatte.


Figurenbogen Oberon, J. Scholz, ab 1870

Auf den Bögen war alles aufgedruckt, Theater, Kulissen und Figuren. Das musste alles ausgeschnitten und auf dicke Pappe zur Verstärkung aufgeklebt werden. Zum Bilderbogen mit den Papiertheater-Teilen kam dann noch ein kleines Textbuch. Auch die Noten für die Opernmusik gab es in verkürzter Form. Du siehst hier neben und zwischen dem Text Bilder von Papiertheater-Kulissen, die vor 200 Jahren hergestellt wurden. Sie sind aus solch einem Bilderbogen ausgeschnitten worden.
Es gab Künstler, die schon die Proben in den Theatern besuchten, alles skizzierten, was sie sahen, und dann die Bilder sofort für den Druck aufbereiteten. Natürlich verkaufte der Buchdrucker am meisten, der seinen Bilderbogen kurz nach der Premiere des Stückes und möglichst zuerst vor den anderen Druckereien in den Handel brachte. Und die Papiertheater-Fans warteten schon darauf. Sobald der Bilderbogen da war, konnte das Ausschneiden und Theaterspielen in den Familien sofort losgehen. Das Papiertheater war am Anfang seines Lebens kein Spielzeug nur für Kinder. Im Gegenteil. Es war eine Unterhaltung für die ganze Familie, ein Zeitvertreib, bei dem viele Hände und Köpfe gebraucht wurden, um das Werk fertig zu stellen. Es wurde gemeinsam gearbeitet und dann auch gemeinsam gespielt.



Papiertheater „Decorationen” von Winckelmann & Söhne, Berlin

Im Biedermeier - das ist die Zeit von 1790 bis etwa 1850 - machte es aus einer Familie eine Theatertruppe, aus dem Vater den Impresario, den Direktor des Theaters, aus der Mutter am Klavier die Orchesterleiterin, aus den größeren Kindern Musiker und Schauspieler bzw. Figurenführer und aus den kleinen Geschwistern, den Großeltern sowie den Kindern aus dem Nebenhaus mit ihren Eltern das Publikum.
Gebaut wurden diese "Zimmertheater" aus den Bilderbogen-Angeboten, die druckfrisch aus Neuruppin, Berlin, Mainz, Esslingen oder aus dem Ausland beispielsweise aus Genua, Barcelona oder auch London und Kopenhagen in die deutschen Buchhandlungen gelangten.
Das Bürgertum holte sich auf diesem Wege die neuesten Stücke der großen Bühnen in die gute Stube nach Hause. Besonders beliebt waren solche Opern wie Der Freischütz von Carl Maria von Weber oder das Schauspiel Wilhelm Tell von Friedrich Schiller.
Die bürgerlichen Eltern nutzten die gemeinsame Beschäftigung gleichzeitig auch dafür, ihren Nachwuchs mit der damals aktuellen Musik, der gerade modernen Strömung der darstellenden und bildenden Kunst vertraut zu machen. Denn all das zeigte sich auch auf der Bühne und damit auch beim Papiertheater.

Plastische Bühne, Barcelona, 1925

Palmina: "Das hört sich toll an! Wenn es heute noch Papier-Theater geben würde, würden wir wahrscheinlich Kinofilme auf die Papier-Bühne bringen. Twilight oder die Titanic! - Was macht man eigentlich, wenn eine Figur auf einem Bild lachen, und auf dem anderen Bild schreien oder weinen soll?"

Marie: "Will man in der einen Szene beispielsweise Wilhelm Tell lachend zeigen und in der nächsten mit ernstem Gesicht, braucht man für jede Mimik, für jeden Ausdruck, eine gesonderte Tell-Figur. Bei den Figuren gibt es übrigens nur die Vorderansicht, hinten klebt das Führungshölzchen. Sie werden seitlich auf die Bühne geschoben und so auch wieder zurückgezogen."

Palmina: "Ist es schwierig, mit den Papierpuppen zu spielen?"

Marie: "Aus meiner Sicht überhaupt nicht. Die Einschränkungen durch die Bühne und die Figuren stellt zwar eine schwierige Besonderheit dar, die man kennen und die man ganz einfach berücksichtigen muss. Sie gibt für alle Darstellungsmöglichkeiten den Rahmen vor. Daraus ausbrechen kann man meist nicht oder man kann ihn nur mit einigen Tricks überspringen. Aber: Diese Einschränkugen fordern den Einfallsreichtum der Papiertheater-Truppe heraus. Es fördert die Gemeinsamkeit des Planens, Organisierens und Durchführens. Trotzdem braucht es beim Papiertheater nicht so viel Intensität und Konzentration wie ein Bühnenauftritt, der mit Menschen in Kostümen und lebensgroßen Kulissen durchgeführt wird. Einen Tisch für das Theater findet man immer und eigentlich überall, denn er muss ja nicht riesig sein.
Ein weiterer Vorteil: Die Texte müssen nicht auswendig gelernt werden. Da die Menschen, die die Figuren führen und sprechen, unsichtbar hinter der Papiertheaterbühne bleiben, können die Dialoge abgelesen werden."

Palmina: "Das Ganze sieht ziemlich starr und unbeweglich aus. Kann man sich da überhaupt gut in die Handlung hinein versetzen?"

Marie: "Gerade weil sich beim Papiertheater nicht alles, nicht jede Bewegung zeigen lässt, wird die Phantasie der Zuschauer besonders stark angeregt. Für mich ist das gerade das Spannende am Papiertheater.
In unserer heutigen, von Farben und Bildern überfluteten Welt und in diesen hektischen Zeiten mit Internet und Handy bietet dieses etwas andere Theater alles, was wir brauchen, um uns zur Ruhe und zum Innehalten zu bringen, uns durch Kreativität zu erholen und unsere sowohl geistigen als auch körperlichen Kräfte auf eine etwas andere Art wieder aufzutanken. Und das beim Spielen und beim Zuschauen."

Palmina: "Du hast in den letzten Jahren zwei Papiertheater-Projekte mit Kindern durchgeführt. Warum hattest du Lust darauf?"


Generalprobe zum Papiertheater

Marie: "Das Papiertheater ist für mich ein altes, aber liebenswertes Symbol von Geselligkeit im kleinen Kreis. Für mich liegt es zu Unrecht vergessen in der Rumpelkammer. Auch wenn es eine kleine und doch wachsende Gruppe von Kennern - vor allem von Sammlern - gibt, ist die Tradition des Papiertheaterspielens fast vergessen. Das wollte ich ändern. Und so begann ich 2010 mit einigen wenigen Mädchen aus Teltow.

Palmina: "Wieso nur mit Mädchen? Ist das Papier-Theater nur etwas für Mädchen?"

Marie: "Nein, eigentlich überhaupt nicht. In der heutigen wachsenden Papiertheater-Fan-Gemeinde sind viele Männer engagiert. In Berlin betreibt eine ganze Familie in mehreren Generationen ein Papiertheater.
Da ich schon seit vielen Jahren unterschiedliche Projekte mit der MädchenZukunftsWerkstatt in Teltow durchgeführt habe, wandte ich mich mit meiner Idee zuerst an die Frauen, die dort arbeiten. Sie unterstützten mich dabei, interessierte Mädchen zu finden. Und nur darum waren in diesen beiden Gruppen nur Mädchen."

Palmina: "Was hast du denn mit den Mädchen inszeniert? Ein Stück über die alten Zeiten? Erzähl doch einmal etwas über das Projekt!"

Marie: "Gern. Im Frühjahr 2010 ging die Vorbereitung zu dem ersten Papiertheater los. Die Mädchen zeichneten die Figuren und bauten mit mir zusammen die Bühne aus einem großen Karton. Entsprechend angepasst mussten die Figuren in ihrer Größe sein. Da die Mädchen nicht am Text mitschreiben wollten, nahm ich ihre Ideen und Anregungen auf und verfasste das Stück allein. Es trägt den Titel "Der Schatz von Teltow". Zur Aufführung brachten wir das Stück dann in dem folgenden Sommer in der Teltower Galerie Altstadthof.


Bühnenbild und Bühnenvorhang Theaterstück "Schatz von Teltow"

Ganz besonders schön empfand ich, dass die Oma eines der Projekt-Mädchen die Figur der alten Nachbarin übernahm, das heißt, sie führte die Figur und sprach auch deren Text. Und das natürlich bei allen Proben und Aufführungen.
Und sie war dann auch 2011 mit von der Partie, als sich unsere Geschichte wirklich um eine Oma rankte. Im Papiertheater-Projekt 2011 waren andere Mädchen und alle hatten Lust am Schreiben, Zeichnen und Spielen. Zuerst ging es um das Finden der Idee des Stückes, das sich auf die Frauenwoche und die 100. Wiederkehr des Internationalen Frauentages beziehen sollte.


Beim Schreiben

In meinem Blickpunkt war eigentlich anfangs nur die Vergangenheit. Aber die Mädchen wollten nicht nur zurück, sondern auch vorwärts in die Zukunft springen! Gerade die Zukunfts-Szene war im Inhalt, in der Kulisse und in den Kostümen für die Figuren ganz allein ihre "Erfindung".

Ziemlich schnell stand dann auch fest, dass es eine Verbindung von "richtigem" Theaterspiel mit Schausspielern, die die Gegenwart darstellten und Papiertheater, das die Vergangenheit und Zukunft zeigte, geben sollte. Die Gegenwart eröffnete das Theaterstück im Zuschauerraum. Die Mädchen von heute fanden Sachen aus der Vergangenheit, genauer: aus der Kindheit und Jugendzeit der Oma eines der Mädchen.


Papiertheater Figuren

Aus dieser Rahmenhandlung entwickelte sich dann das Stück. Alle Handlungen von Frauen in der Vergangenheit vor 50 Jahren und in der Zukunft in 50 Jahren wurden auf der Papiertheaterbühne gezeigt. Gleichzeitig mit dem "Drehbuch" entstanden die Figuren und die Bühne. Das Stück erhielt den Titel Omas Geschichten.


Generalprobe Theaterstück "Omas Geschichten"

Wie die Familien der Papiertheater-Mädchen im Hintergrund mitwirkten, zeigt sich unter anderem darin, dass die Oma eines Mädchens unsere Requisitenkiste bereicherte und dafür Fotos, Briefe und Kleidungsstücke zur Verfügung stellte. Und bei der zweiten Aufführung im Mai 2011 saß neben der Oma auch die Ur-Oma dieses Mädchens im Zuschauerraum!

Palmina: So ein Papier-Theater würde ich auch gerne basteln! Gibt es über das Papier-Theater auch Bücher oder Anleitungen?

Marie: Ja, die gibt es. Aber alles sind Sachbücher oder Kataloge von Sammlungen und Ausstellungen. Sie sind also für Erwachsene verfasst. Und das ist wirklich schade. Denn von ungefähr 1900 bis in die 1940er Jahre hinein war in Deutschland das Papiertheater fast in jedem Kinderzimmer zu finden. Es gehörte sozusagen zur Kinder- und Erlebniswelt der Generation unserer Großeltern und der Ur-Großeltern. Ab 1950 setzte verstärkt die Hinwendung zu Lichtbildern, den Dias, und den einfachen Vorführgeräten für Kindern sowie anderen elektrischen Spielzeugen wie dem Heimkino ein.
Obwohl - da fällt mir doch ein Buch ein, das sich für Kinder eignet. Es ist vom Aufbau Verlag und handelt vom Prinzen Tamino aus Mozarts Oper Die Zauberflöte. Es hat ein beigelegtes Papiertheater und ist sehr gut gestaltet und es bietet einen sehr gut geschriebenes Nachwort von dem Schriftsteller Eckhard Henscheid. Allerdings erfährt man in dem Nachwort zwar einiges über die Zauberflöte und Mozart, der die Oper Die Zauberflöte geschrieben hat, aber nichts über das Papiertheater! Und das, obwohl die Wurzeln des Papiertheaters aus der gleichen Zeit wie Mozarts Musik stammen!
Die Papiertheater-Tradition lässt sich auch in Österreich belegen. Vielleicht war es auch schon im Reisekoffer vom kleinen Wolfgang Amadeus Mozart und seiner Schwester Nannerl zu finden. Nur aus Papier geschnitten und ohne Verstärkung mit dünnem Holz, konnte solch ein Theater flach zusammengelegt werden und passte über all rein.
Ich bin auch ziemlich sicher, dass Mozart solche Papiertheater kannte. Denn die Grundidee hatte schon ein Mann am Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelt.

Palmina: Wenn Henscheid in seinem Nachtwort verpasst hat über das Papiertheater zu schreiben, kannst du doch selbst ein Buch über die Wurzeln des Papiertheaters veröffentlichen! Und falls nicht, dann hast du jetzt hier so viel über das Papiertheater gesprochen, dass vielleicht ein Funke auf die Leser von Rossipotti überspringt und sich so das Papiertheater ein kleines Stück weiter verbreitet!

Marie: Ja, das ist eine schöne Vorstellung!


Papiertheater Vorhang

 © Rossipotti No. 24, Juli 2011