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Kulturtasche
Interview mit Nikolaus Heidelbach, Illustrator
Kulturtasche: Herr Heidelbach, Sie illustrieren in erster
Linie nicht nur für Kinder, sondern Sie malen auch auffallend
viele Kinder. Was gefällt Ihnen an Kindern?
Ich beobachte Kinder gerne. Ich finde Kinder ausgesprochen
faszinierend. Also ich finde, man kann bei Kindern sehr hinreißende
Sachen beobachten, aber auch hinreißende Gemeinheiten.
Ein Kind kann dem anderen Kind völlig ungehemmt eine
knallen. Bei älteren oder bei Erwachsenen empfindet man
dabei eine entsprechende Abscheu. Aber wenn man bei einem
Kind sieht, wie der Affekt unmittelbar entsteht, ist das etwas
anderes. Das ist ein Zustand, in dem wir anscheinend alle
einmal sind, und den wir dann relativ zügig verlieren.
Diesen Blick auf Kinder habe ich eigentlich seit ich mich
erinnern kann und mir war immer selbstverständlich, dass
man damit arbeitet.
Was mögen Sie speziell an Mädchen?
Um Gottes Willen, was ist das denn für eine Frage?
In dem Buch "Was machen die Mädchen" haben
Sie so viele Mädchen gezeichnet wie das Alphabet Buchstaben
hat. War das keine Liebeserklärung?
Nein.
Das geht mir zu weit. Es ist viel harmloser. Zum einen wecken
Kinder einfach generell mein Interesse. Zum anderen kriege
ich nun seit mehr als 30 Jahren diese unsägliche Geschlechterfrage
mit. Da wird versucht, alles unter geschlechtsspezifischen
Gesichtspunkten zu sehen. Ich finde zwar, dass das durchaus
eine Berechtigung hat, aber es geht mir auf die Nerven. Ich
habe in dem Fall zwei Möglichkeiten. Entweder ich ignoriere
es, oder ich nehme es als Spielmaterial. Ich habe mich für
die zweite Möglichkeit entschieden und gekuckt, was passiert,
wenn man sich 26 einzelne Mädchen vorstellt - und es
sind ja sogar noch mehr, denn auf manchen Bildern sind ja
zwei oder drei dabei. Was also machen die Mädchen eigentlich,
was fällt mir dazu ein? Das war das eigentliche Motiv
des Buchs.
Warum haben Ihre Mädchen denn so häufig lackierte
Fingernägel?
Das ist eine Macke von mir. Das hat überhaupt nichts
zu bedeuten. Das ist einfach so. Damals war mein Sohn im Kindergarten,
und alle Mädchen hatten lackierte Fingernägel. Deshalb
habe ich es übernommen. Und außerdem macht es einfach
Spaß. Ich werde es so lange weitermachen, wie es jemandem
auffällt.
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Foto
& Montage: Rossipotti
Vita
Nikolaus Heidelbach wurde 1955 in
Lahnstein geboren. Er studierte Germanistik, Theaterwissenschaften
und Kunstgeschichte in Köln und Berlin. Seit 25 Jahren
veröffentlicht Heidelbach seine Bücher und Bilder und gilt
als einer der anerkanntesten, zugleich aber auch eigenwilligsten
Illustratoren. Heidelbach erhielt zahlreiche Auszeichnungen
für seine Werke, zum Beispiel den Troisdorfer Bilderbuchpreis
und den Bilderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Im
Jahre 2000 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Sonderpreis
des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet.
Heute lebt er als freischaffender
Künstler mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Köln.
Selbstporträt:
Nikolaus Heidelbach
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Nach "Was machen die Mädchen" haben Sie auch
den Jungs ein Buch gewidmet. Mir persönlich erscheint es nicht
so geheimnisvoll und verschlüsselt wie das Mädchen-Buch.
Wie
seltsam. Vielleicht liegt es an der Reihenfolge. Ich habe mal volltönend
behauptet, dass es Quatsch wäre, dass ich die Jungs noch machen
müsste, es wäre in den "Mädchen" alles
drin. Keine vier Jahre später habe ich dann gedacht, "Ach,
das reizt mich vielleicht doch". Also habe ich mich selbst
widerlegt. Aber eigentlich habe ich gedacht, bei zwei Dritteln der
Blätter ist es völlig egal, ob das Jungs oder Mädchen
sind. Es gibt einige spezifische Unterschiede. Doch das, was man
für spezifisch hält, stellt sich manchmal gar nicht als
solches heraus. Zum Beispiel habe ich geglaubt, dass nur Jungs Pinkelwettbewerbe
machen. Aber dann hat mir eine Frau erzählt, dass sie das auch
als Kind gemacht habe.
Es ist also eher die Frage, in welcher Situation es witziger ist,
einen Jungen oder ein Mädchen darzustellen. Natürlich
ist ein kleines Mädchen, das sich einen Kaffeewärmer auf
den Kopf setzt und Karriere machen will und vor dem Spiegel segnen
übt, witziger. Da ist die Fallhöhe größer als
wenn ein Junge Papst werden will. Aber demgegenüber ist es
völlig egal, ob Else oder Dieter heimlich heiratet. Bei den
Mädchen wusste ich übrigens noch nicht, dass ich so einen
schönen Einfall haben würde, wie "Uwe übt",
an dem sehr viele scheitern. Selbstverständlich geht "Gertrud
übt" genauso, ohne dass sich an diesem Bild irgend etwas
ändern würde. Da liegt die Fehlsicht bezogen auf die Geschlechter
im Auge des Betrachters.
Beide Bücher sind im Moment nicht mehr im Handel. Frustriert
Sie das?
Es
gibt nur die kleinen Ausgaben. Die Verlage sind im Moment sehr vorsichtig.
Das ist frustrierend, natürlich. Aber das ist generell so.
Beispielsweise ist vor einigen Wochen Fritz Waechter gestorben.
Waechter ist nun wirklich der Größte, den wir haben,
aber trotzdem bekommt man noch lange nicht alle seine Bücher.
Die meisten Bücher haben mittlerweile eine Halbwertzeit von
einem dreiviertel Jahr, und dann ist Schluss. Gemessen daran bin
ich bei Beltz & Gelberg noch in guten Händen, denn die
halten Bücher so lange es geht lieferbar. Aber wenn im Jahr
nur 200 oder 300 Bücher verkauft werden, dann lassen sie es
halt auslaufen.
Für die Andersen-Ausgabe haben Sie einen nackten Kaiser
gemalt, der vom Verlag abgelehnt wurde. Werden Ihre Bilder öfters
zensiert?
Bei
Bilderbüchern redet mir eigentlich keiner mehr rein. Das wird
zwar diskutiert. Aber wenn ich der Überzeugung bin, dass der
Einfall so richtig ist, dann gehe ich davon auch nicht ab.
Ich habe von Ungerer, Sendak oder Gorey gelernt, dass es in der
Kinderliteratur gefälligst keine Einschränkung zu geben
hat. Ich habe es nie gemocht, wenn man gesagt hat: "Ah, die
Erotik kommt vor." So ein Quatsch! Natürlich kommt die
vor. Wenn man Kinder einige Stunden beobachtet, dann kommt auf eine
sehr spezielle Art Erotik vor. Also sehe ich nicht den leisesten
Grund, das weg zu lassen. Es gehört zu einer umfassenden Kindersicht.
Und das ist alles. Und so gehört auch Dreck, Frechheit und
Brutalität dazu. Also eigentlich sind das Banalitäten,
die ich da seit 25 Jahren von mir gebe. Die reine Selbstverständlichkeit
sollte sein, dass mir alles zur Verfügung stehen sollte, was
ich für eine gute Kindergeschichte brauche.
Als Sie selbst noch ein Kind waren, haben Sie sich das Malen
selbst beigebracht. Wie?
Zunächst einmal durch Beobachten. Mein Vater Karl Heidelbach
war ein realistischer Maler, den ich übrigens für ziemlich
beachtlich halte. Ich bin also von frühester Kindheit an mit
dem Malen aufgewachsen. Als eins von fünf Kindern habe ich
irgendwann weitergezeichnet. Mit elf habe ich damit aufgehört
und mit vierzehn, fünfzehn wieder ganz alleine angefangen.
Die Bilder habe ich meinem Vater gezeigt, und er hat mich mit einer
sehr rigorosen Methode, nämlich durch schallendes Gelächter,
sehr abgehärtet. Ich habe mich aber nicht entmutigen lassen
und habe jahrelang versucht, realistisch zu zeichnen. Also Selbstporträts,
Hände, Füße und so weiter. Den Respekt meines Vaters
habe ich allerdings erst bekommen, als ich angefangen habe, Geschichten
und komische Sachen zu machen. Ich habe damals Bücher von Loriot,
Ungerer, Don Martin und Steinberg gesammelt. Da habe ich mich ganz
langsam und sehr mühsam herangetastet.
Und so haben Sie Ihren unverwechselbaren Stil gefunden?
Von
Loriot habe ich damals den Ausspruch gelesen: "Ich erfand mit
dreißig Jahren ein Männlein, das mich bis heute ernährt."
Das fand ich sagenhaft. Da habe ich gedacht, das will ich auch und
habe endlos herumgezeichnet, irgendeine Figur zu finden. Bis ich
gemerkt habe, das kann ich überhaupt nicht. Aber irgendwann
habe ich gemerkt, dass ich so seltsam auf die Dinge gucke, dass
das, was auf dem Papier nachher dabei rauskommt, unverwechselbar
ist.
Hat sich Ihr Stil trotz seiner unverwechselbaren Note im Laufe
der Zeit verändert?
Nach meinem Verständnis geht jetzt etwas mehr nach innen,
was früher äußerlich war. Früher war ich an
der Oberfläche provozierender. Also, diese Kinder sehen zum
Teil wirklich gruselig aus. Man merkt, es ist mir völlig egal
wie die aussehen, ich will nur einen bestimmten Ausdruck haben.
Heute sind nicht die Figuren, sondern die Inhalte gemeiner. Je doppelbödiger
man arbeitet, umso weniger hat man nötig, bereits an der Oberfläche
zu erschrecken.
Können Sie außerdem eine Entwicklung weg vom Typus
und hin zum Individuum erkennen?
Wenn man nur die beiden Märchenausgaben ansieht, kann man
das so sehen. Bei den Grimms ging es mir darum, Typen zu schaffen.
Weil die so schreiben. Für Riesen, Prinzen oder Zwerge gibt
es da vielleicht zwei, drei Varianten. Das ist ein festes Personal,
weshalb ich mich auch nicht wiederholen wollte.
Andersen erzählt dagegen ironisch und individuell. Das ist
also eine Mischform. Der Schweinehirt ist sicher auch ein Typus,
aber sobald irgendwelches Personal auftaucht, zum Beispiel irgendwelche
Fräuleins, die französisch sprechen, sind es Karikaturen
und keine Typen. Und da kann man individueller werden. Ich habe
zum Teil gedacht, dass ich bei Andersen die Tiere am individuellsten
gezeichnet habe. Dass die also kucken wie ein ganz spezielles Tier
und nicht wie die Gattung.
Insgesamt kann ich diese Entwicklung aber nicht sehen. Was die Leute
an meinen Bildern vielleicht stört, ist ja gerade, dass ich
nicht typisiere. Nehmen Sie zum Beispiel Willi Wiberg. Willi Wiberg
ist ein Typ. Und niemand fällt auf, dass der potthässlich
ist. Bei mir ist noch zu viel Individuelles drin, als dass man sagen
könnte, "ja das ist ein Typ". Und dann sagt man auf
einmal "He, was soll das denn? Soll 'Prinz Albert' etwa ein
Kind sein?"
Aber sieht Prinz Alfred nicht doch eher wie ein Erwachsener
aus?
Das
ist doch völlig egal, wie der aussieht. Mir geht es darum,
etwas ganz Bestimmtes einzufangen. Es gibt kein Kind, das aussieht
wie Prinz Alfred. Aber wie er sich hält, ist er ein Kind. Das
reicht mir als Signal. Zum Beispiel: Da fahren Prinz Alfred und
seine Freundin mit Roller und Dreirad um eine Ecke. Das könnten
zwei Mehlsäcke sein. Aber wie sie in die Kurve gehen
- das ist die Nachricht. Oder wie der das Treppengeländer
runtersaust. Da habe ich den selben Ansatz wie Wilhelm Busch, der
Realismus wirklich konnte. Busch stellt aus ganz präziser Beobachtung
und Verkürzung etwas her, damit wir es sehen können.
Finden Sie Ihre Bilder realistisch?
Ich würde meine Bilder als real, aber nicht als realistisch
einstufen. Realistisch ist etwas anderes. Ich beobachte Kinder und
benutze das, was ich sehe wie Versatzstücke. Also die absurdeste
Frisur, die ich erfinden könnte, läuft bereits da draußen
rum. Zum Beispiel habe ich einmal einen Säugling gesehen, der
eine Mütze aufhat. Auf der Mütze ist ein Teddybärenkopf,
und der Säugling trägt außerdem noch eine Sonnebrille
plus Schnuller. Wenn man genau hinsieht, ist an dem Schnuller eine
dünne goldene Kette, die an den Knopf der Jacke hinführt.
Und wenn man noch genauer hinkuckt, dann sieht man seinen Bruder
dahinter auf einem dieser Rollbretter stehen, die man an den Kinderwagen
schnallen kann. Und dieser höchstens zweieinhalb Jahre alte
Junge hat bereits Kopfhörer und Stöpsel im Ohr! Ich versuche
natürlich trotzdem, noch Dinge zu erfinden. Aber wenn man so
etwas sieht, könnte man es auch lassen.
"Prinz Alfred" habe ich beispielsweise Flip Flops angezogen,
die hießen damals nur anders. Für mich war es selbstverständlich,
dass ein kleiner Junge, der im Sommer draußen ist, diese Dinger
anhat. Da wollte ich nicht originell sein, sondern habe mir nur
zusammen gesucht, was der anhaben kann.
Wenn
man die Bilder aus Ihren verschiedenen Kinderbüchern nebeneinander
betrachtet, hat man den Eindruck, dass die Figuren alle in einem
ähnlichen Kosmos leben. In diesem Kosmos gibt es einen doppelten
Boden, und es scheint jederzeit möglich, dass eine märchen-
oder traumhafte Welt in die Realität einbricht. Leben Sie selbst
auch in diesem Kosmos?
Vielleicht habe ich so eine phantastisch durchtränkte Sicht.
Aber eigentlich sehe ich es eher als ein sich anbietendes Genre
an. Es ist eben ein entscheidendes Merkmal von Kindern, dass sich
bei ihnen Realität, Phantastik und Traum mühelos durchdringen
können. Es ist für ein Kind überhaupt nichts Besonderes,
dass etwas Phantastisches passieren kann. Es ist eher so, dass man
aufpassen muss, diesem Phänomen keine zu große Bedeutung
zu geben.
Ich selbst habe durchaus die Möglichkeit, die Welt als phantastisch
oder als zufällig anzusehen. Aber das ist eine Berufskrankheit.
Wer sich irgendwie mit Einfällen oder Ideen beschäftigt,
kann das.
Sie schreiben auch selbst Bücher. Ist bei der Idee zu einem
neuen Bilderbuch, bei dem Sie sowohl den Text als auch die Illustrationen
machen, zuerst das Bild oder der Text da?
Es gibt da keine Regel. Es gibt jede Variante. Es gibt die Variante
"Ich male ein Bild" und merke auf einmal "Moment,
dieses Bild ist so vielschichtig, das ist der Kern zu einer Geschichte".
Es gibt die Variante, dass ich dasitze und einen Text anfange. Zum
Beispiel: "In der Nacht zu seinem siebten Geburtstag starb
Lorenz Jäger. Vor Aufregung." Das könnte eine Zelle
für ein Buch sein. Und es gibt die Variante, dass ich etwas
sehe, woraus ich die Geschichte entwickle. So war es bei meinem
aktuellen Buch, das nächstes Jahr erscheinen wird. Vor fünf
Jahren habe ich in Belgien ein aufkommendes Unwetter gesehen. Es
gab da ein sehr merkwürdiges Lichtphänomen. Auf der einen
Hälfte des Himmels war es nämlich noch hell, aber auf
der anderen Hälfte darüber war eine dunkle Wand. Dadurch
entstand so eine Art schweflig-gelbes Licht, in dem Weiß ganz
stark hervorstach. Mit diesem Eindruck war gleich das Bild von einem
kleinen Mädchen da, das auf einem Floß sitzt und gefesselt
ist. Ich kann es nicht erklären, warum, aber diese Assoziation
hatte ich dazu. Als ich das Mädchen dann zu Hause zeichnete,
fiel mir gleich ihr Name ein: "Königin Gisela".
Nun den anderen Fall: Sie illustrieren eine Geschichte von einem
anderen Autor. Inwieweit ist das Lesen des fremden Textes wichtig?
Lesen
ist die Aufgabe des Illustrators. Ich denke, ohne genaues
Lesen kann man andere Texte gar nicht illustrieren. Zumal, wenn
es sich um bekannten Sachen handelt. Was soll einem zum Beispiel
zu Andersen oder Grimm noch einfallen? Wenn in einem Text eine Seejungfrau
vorkommt, sage ich nicht, "jetzt male ich die Seejungfrau,
die ich immer male", sondern kucke, was da genau steht. Gibt
es da eine Möglichkeit, es anders zu sehen? Ich sehe in der
genauen Textkritik einen Weg, um vom Klischee oder von den festgefahrenen
Bildern wegzukommen. Wenn ich den "Froschkönig" drei
Mal lese und plötzlich merke, der will, dass er angefasst wird
und sie will es nicht, dann entspringt aus dieser Beobachtung eine
Bildidee. Er muss also irgendwie in ihre Nähe kommen. Und sie
muss nach ihm greifen, aber mit dem Körper doch nicht zu ihm
hin. Deswegen liegt sie bei mir im Bett, und deswegen entsteht dann
bei mir als weiterer Einfall die gewisse Frivolität, die viele
Leute darin gar nicht sehen, weil es frontal gezeigt wird. Aber
wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass die Frau die Beine so
weit auseinander hat. Solche Einfälle kommen durch das genaue
Aufnehmen von dem, was da steht und nicht, wie ich hoffe, durch
die Vergewaltigung des Texts.
Welchen Autor illustrieren Sie besonders gerne?
Um einen lebenden zu nennen: Ich habe Franz Hohler sehr gerne illustriert.
Ein sehr einfallsreicher Autor. Ich würde so gerne das dicke
Hohler-Buch machen. Aber da gibt es momentan anscheinend keinen
Bedarf. Ansonsten ist das ein gewisser Konflikt. Natürlich
mache ich am liebsten meine eigenen Sachen.
Haben Sie für die Zukunft ein konkretes Ziel?
Ich habe meinem Verleger einmal einen Zeitungsausschnitt geschickt,
in dem ein 82-jähriger Mann mit so einem Lederball, der eine
Schlaufe hat, abgebildet war. Und da stand drunter: "Willi
Brockner macht zum 21. Mal das goldene Sportabzeichen." Und
auf die Frage, was er in der Zukunft machen wolle, sagte er: "Ich
möchte einfach immer so weiter machen wie bisher."
Herr Heidelbach, wir wünschen Ihnen für Ihre Zukunft
alles Gute und vielen Dank für das Gespräch!
* * *
Die Illustrationen sind folgenden Büchern entommen:
Nikolaus Heidelbach:
- Was machen die Mädchen? Beltz & Gelberg. Weinheim und
Basel. 1993.
- Was machen die Jungs? Beltz & Gelberg. Weinheim und Basel.
1999.
- Prinz Alfred. Beltz & Gelberg. Weinheim und Basel 1983.
- Hans Christian Andersen: Märchen.
Beltz & Gelberg. Weinheim und Basel. 2004.
(Die Illustration des nackten Kaisers kommt in dem Buch selbst nicht
vor, sondern hängt gerade und bis zum 3. Dezember 2005 als
Ausstellungsstück in der Berliner Staatsbibliothek.)
Außerdem aus:
Franz Hohler/Nikolaus Heidelbach: Der Riese
und die Erdbeerkonfitüre. dtv. München 2000.
Eine Besprechung des Buchs findet ihr bei Rossipottis
Leibspeise.
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