Rossipottis
Leibspeise
Als ich Rossipotti vor ein paar
Tagen damit genervt habe, dass mir furchtbar langweilig sei, drückte
er mir eine Spraydose in die Hand und sagte: "Probier's mal damit.
Und tu dir keinen Zwang an!"
Hab ich auch nicht. Meinen ganzen Ärger habe ich auf die Wände
gesprüht, bis nichts mehr davon da war. Ich habe Rossipotti
eine böse Fratze gemalt, die Ratte Klops
an den Karton gekettet und Palmina
den Unterleib abgesägt.
Das alles hat sehr gut getan! Aber dann kamen plötzlich tausend Leute
vorbei und fragten: "Darf ich auch mal?"
Seither stehe ich da und spraye mir die Flossen aus dem Leib. Das ganze
Fleisch ist mir dabei von den Gräten gefallen. Als ich vorhin kurz
zu Rossipotti rannte und fragte, ob
er mir nicht endlich das verfluchte Ding wieder aus den Händen nehmen
könne, sagte er: "Erst wieder in der nächsten Ausgabe.
Aber du kannst heute abend ein paar Stunden Auszeit in der Bibliothek
nehmen. Wie wär's mit einem Plauderstündchen über Bücher
gegen acht?"
Ich nicke, einfach weil mir nichts anderes übrig bleibt. Dann verschwinde
ich wieder an meinen Platz am Karton. Während die Leute mit meiner
Hilfe Bilder sprayen, träume ich von einem guten Gespräch zwischen
Rossipotti und mir, seiner
Leibspeise!:
Es ist absolut still in der Bibliothek, neben uns liegen einige tolle
Bücher und wir streiten uns wenigstens diese eine Mal nicht bis aufs
Blut!
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