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ein ganz besonders merkwürdiges
tier.
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es konnte an der wand hochklettern
und über die decke laufen. auch
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konnte es einen buckel machen
und je nach laune die farbe wechseln. sogar
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gelbe kringel und rotgestreifte
socken wuchsen in seinem fell, wenn es in fröhlicher stimmung
war. aber
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eins konnte es nicht, wie ihr
schon gemerkt habt, es konnte nicht nach vorne schauen. doch
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das machte ihm gar nichts, denn
es lief behende rückwärts, was natürlich in seinem fall vorwärts
war. hier macht es eine päuschen. hin
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und wieder fanden das andere
tiere seltsam, wie es sich bewegte, sie überlegten, wie es fressen
könne mit diesem schiefhals, dann staunten sie, wenn sie sahen,
wie flott und
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unbeschwert das ging.
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eines tags kletterte es auf
einen baum, um sich mehr überblick zu verschaffen. da
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rutschte es aus und fiel holter
dipolter vom baum herunter und das so unglücklich, dass es
sich den hals verrenkte und
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nun lag es ziemlich verdutzt
da. der hals war nach vorne verschoben oder nach hinten je nach
betrachtungsweise. es kam
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nur mühsam auf die beine
und dachte: das ist ja gräßlich, diese blickrichtung.
es musste sich sehr anstrengen in diese richtung zu laufen, denn
es war ja gewissermaßen rückwärts. es hatte
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große mühe mit den
hinterbeinen, die ja im grunde die vorderbeine waren, bodenkontakt
zu halten, weil der lange verrenkte hals ein übergewicht hatte.
auch war es,
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wie es betrübt feststellen
musste, mit den roten socken und den gelben kringeln vorbei. über
die decke zu laufen, kam ihm gar nicht mehr in den sinn. es war
so
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niedergeschlagen. tagelang lag
es seufzend flach am boden. es überlegte, wie dieses neue leben
auszuhalten sei.
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wie unser unglücklicher
gradhals, der einst ein glücklicher schiefhals war, wieder
so trübsinnig dalag und wirklich die ohren hängen ließ,
erinnerte er sich an ein altes zebra, das einmal mit ihm gesprochen
hatte.
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rück mal etwas näher,
hatte das zebra gesagt. weißt du eigentlich, worauf es ankommt
im leben? wie soll ich das wissen, hatte der schiefhals geantwortet.
dann sag ich's dir, es kommt auf das erlernen einer gewissen KUNST
DES TRÄUMENS an.
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TRÄUMEN. die zebras sind
nämlich, unter den tieren die eigentlichen künstler, zu fast
nichts zu gebrauchen, aber sehr einfallsreich. und es erzählte
dem schiefhals, was alles verrücktes und schönes es gäbe,
wenn man nur wisse, wie man es anstellt auf besondere weise zu träumen.
mit schlafen hätte das am wenigsten zu tun. das wort träumen
wäre auch irreführend, besser hieße es IMAGINIEREN.
das alles war dem glücklichen schiefhals zu viel, er wollte
das ncht wissen und er hörte dem zebra kaum zu. schon recht,
sagte das zebra, du bist begnadet mit
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deinem fell, das wie eine sommerwiese
aussieht. dagegen bin ich mit meinen streifen bescheiden.
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an dieses gespräch, dachte
es nun, richtete die ohren auf und zog den hals so sehr zurück
wie es eben ging.
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als erstes erfrischte es sich
in einer regenpfütze. es war das erste bad in seinem leben.
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dann steckte es einen roten
krautkopfsalat zwischen seine ohren und sagte: wenn das gemeint
war, das fängt ja gut an.
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nun probierte es der reihe nach
aus, was alles es sich auf den kopf klemmen konnte. einen alten
korb etwa. oder
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eine bratpfanne oder ein zigarrenkistchen
oder einen zweig mit kirschen dran oder eine kinderschubkarre
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das waren alles dinge, die er
alle mühelos auf seinen wanderungen fand. am liebsten war ihm
aber ein hut, den eine alte dame weggeworfen hatte.
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so begegnete er auf einer müllhalde
einem haufen abgetragener schuhe und stiefelchen.
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ein versuch wird gestattet sein
dachte der einstige schiefhals der dann ein gradhals und vor lauter
übung nun fast zum kurzhals wurde.
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als er sich einigermaßen
aufgerafft hatte, schaute ein
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schaf um die ecke und sagte hallo:
wie gehts?
seit ich keine schuhe mehr an den füßen habe, ganz gut.
danke. und wie heißt du? fragte das schaf. schilaku, sagte
der schilaku, dem das in diesem augenblick erst eingefallen war.
schi für schief, la für lang und ku für kurz. alles
klar?
ey, ey, sir. alles klar, sagte das schaf.
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du bist ein rechter kumpan.
kann ich mitkommen?
nur wenn dir mein hut passt, antwortete der schilaku und machte
eine probe.
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sie haben gelacht, bis sie nicht
mehr schnaufen konnten. das wird wohl nichts, meinte das schaf,
aber er war lustig, dich zu treffen.
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schilaku trabte weiter.
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er wanderte kreuz die quere
durch die welt, denn er hatte eine unbändige lust, sich vieles
anzuschaun. und was das zebra ihm anvertraut hatte, machte ihm die
erlebnisse zum großen abenteuer.
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und so marschierte er weiter
über alle grenzen hinweg. und wir müssen ihn ziehen lassen.
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