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Salon Albert

Stellt euch ein Spielbrett mit bunten Kugeln vor, die man zu unterschiedlichen Mustern verschieben kann, und ihr wisst, was Wissen ist: relativ.
Denn wie Kugeln kann man auch die einzelnen Bausteine unseres Wissens miteinander kombinieren und in unterschiedliche Relationen oder Beziehungen zueinander setzen. Die Erde dreht sich heute zum Beispiel nur deshalb um die Sonne, weil wir uns nicht mehr, wie früher, für wichtiger als das Sonnensystem halten. Vor tausend Jahren sah das noch ganz anders aus. Und wer weiß, welche Beziehungen die Menschen in wiederum 1000 Jahren zwischen Erde und Sonne herstellen?
Zum Glück sind die Menschen im allgemeinen eher unkreativ und freuen sich, dass sie nicht jeden Tag die Welt neu erfinden müssen, sondern auf das Wissen anderer zurückgreifen können. Denn wäre das nicht so, und alle würden ständig mit den Wissensbausteinen spielen, wüsste bald niemand mehr, wo oben und unten oder rechts und links wäre. Ein Tisch ist nur deshalb ein Tisch, weil sich alle darauf geeinigt haben, dass ein Tisch ein Tisch ist. Wissen ist deshalb nicht nur relativ, sondern auch von einer gegenseitigen Verständigung oder Kommunikation abhängig.
Obwohl es beruhigend ist, dass wir uns über grundlegende Bereiche untereinander verständigt haben, ist es doch auch reizvoll, sich auszumalen, wie es ist, wenn die Kommunikation einmal völlig aus dem Ruder läuft und wir die Wissensbausteine durcheinander würfeln und neu kombinieren. Gehen wir dann unter oder setzen wir die Reise womöglich in viel rasanterer Fahrt fort?
Genau diese Frage hat sich Umberto Eco in seinem Buch Das Foucaultsche Pendel gestellt und ein kleines, neues Wissensuniversum entworfen. Wohin es seine Romanfiguren treibt, erfahrt ihr im literarischer Salon!

 
 © Rossipotti No. 20, April 2009