von Tine Neubert (Illustrationen) und Annette Kautt (Text)
Dieses Experiment ist sehr nützlich, falls euch jemand zu einem Zweikampf
heraus fordert.
Zuerst müsst ihr euren Gegner allerdings eine Woche hinhalten.
In
dieser Zeit legt ihr einen Hühner-Knochen in eine Plastikbox und gießt
so viel Essig darüber, dass der Knochen vollständig bedeckt ist. Verschließt
die Box und erneuert alle zwei Tage den Essig. Nach einer Woche ist der Knochen
gummiartig und biegsam geworden.
Wenn ihr euch dann mit eurem Gegner trefft, zeigt ihm den gebogenen Knochen.
Er wird vor eurer Stärke so einen Respekt haben, dass er auf einen Zweikampf
keine Lust mehr haben wird.
Übrigens: Der Knochen ist biegsam geworden, weil der Essig das Kalzium,
das den Knochen hart macht, aus dem Knochen heraus gelöst hat.
Mit dem folgenden Experiment könnt ihr eure Freunde glauben machen, dass ihr einen alten Piratenschatz gefunden habt:
Faltet ein Stück Küchenrolle zwei Mal und legt es in eine Untertasse.
Legt ein Kupfergeldstück (einen, zwei oder fünf Cent) in das gefaltete
Küchentuch, gießt Essig darüber, so dass es sich voll saugt,
und lasst alles einen Tag lang stehen. Ihr werdet staunen, wie grün und
alt die Münze am nächsten Tag aussieht. Der Essig, das Kupfer und
die Luft sind zusammen eine Verbindung eingegangen, die man "Kupferacetat"
nennt.
Geheimschriften sind immer nützlich, wenn ihr verhindern wollt, dass sie ein unliebsamer Dritter liest. Ob das ein Entführer ist, dem ihr in die Klauen geraten seid, oder eine Klassenkameradin, spielt dabei keine Rolle.
Für diese Geheimschrift müsst ihr nichts anderes machen, als einen
Pinsel in Zitronensaft tauchen und die gewünschte Botschaft auf einen Papierzettel
schreiben.
Derjenige, der eure Botschaft lesen soll, muss das Papier dann mit dem Bügeleisen bei mittlerer Hitze bügeln, um die Schrift wieder sichtbar werden zu lassen. Aber Vorsicht, das Papier darf nicht zu heiß werden, sonst fängt es an zu brennen!
Die Schrift wird übrigens deshalb wieder sichtbar, weil der Zitronensaft Kohlenhydrate enthält, die unter der Hitze braun werden.
Ein Kompass hat schon vielen Abenteurern das Leben gerettet. Falls ihr keinen
habt, könnt ihr euch auch einen selber basteln:
Reibt das spitze Ende einer Büroklammer auf der einen Seite eines Magneten
10mal auf und ab. Legt dann die Büroklammer sehr vorsichtig mitten auf
die Wasseroberfläche eines Glases und wartet, bis sie sich nicht mehr bewegt.
Die Büroklammer richtet sich immer nach Norden aus.
Warum? Der gebastelte Kompass funktioniert wie ein gekaufter: Die Klammer wurde
magnetisch aufgeladen und richtet sich deshalb nach dem Magnetfeld der Erde
aus.
Die
beiden letzten Experimente können euch helfen, wenn ihr auf einer tagelangen
Fahrradtour oder Wanderung nicht mehr wisst, wovon ihr die nächste Mahlzeit
bezahlen sollt:
Sucht euch eine leere Flasche, borgt euch in einem Restaurant etwas Öl,
ein paar Trauben, Trockenhefe, Salz, Pfeffer, einen Teller und einen Strohhalm.
Mit diesen Sachen sucht ihr euch auf der Fußgängerzone einen guten
Platz und führt dann eure Kunststücke vor:
Zuerst schüttet ihr Trockenhefe in die Flasche, dann füllt ihr die
Flasche bis zur Hälfte mit warmem Wasser und rührt den Zucker ein.
Danach reibt ihr die Weintraube mit etwas Öl ein. Schüttelt die Flasche
und drückt die Traube dann vorsichtig in den Flaschenhals. Stellt die Flasche
auf den Boden und wartet ab: Nach einer Weile fliegt die Weintraube in hohem
Bogen aus der Flasche.
Toll wäre es, wenn ihr es jetzt noch schaffen würdet, die Traube vor
dem versammelten Publikum mit dem Mund aufzufangen!
Falls dieses Experiment beim Publikum nicht den gewünschten Erfolg hat, vermischt ihr das Salz und den Pfeffer auf dem Teller. Dann bittet ihr jemanden aus dem Publikum, das Salz und den Pfeffer wieder zu trennen. Natürlich kann das niemand. Nachdem sich deshalb niemand gemeldet hat, reibt ihr den Strohhalm ungefähr 20mal schnell an eurem Wollpullover ab. Dann haltet ihr den Strohhalm dicht über die Salz- und Pfeffermischung. Der Pfeffer hüpft zum Strohhalm und das Salz bleibt auf dem Teller!
Viel Erfolg bei diesen abenteuerlichen Versuchen wünscht euch
Euer Rossipotti
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