Minou und das Mäusemädchen
Josefine Berkholz (11 Jahre)
"Ich will ein Kätzchen", quengelte die kleine Marie. "Nein",
sagte die Mutter geduldig, "du hast doch schon eine Maus. Die würde
sich sicher nicht mit einer Katze verstehen." "Ich will aber!",
rief Marie und stampfte mit dem Fuß auf
Nach langem Geschrei und Gebettel bekam Marie eine kleine, schwarze Katze.
Schon am ersten Tag startete "Minou" den Versuch, Maries Maus
zu verspeisen. Dummerweise wurde sie dabei von Marie erwischt. Dank Maries
Wachsamkeit scheiterten sämtliche weiteren Mordversuche auf die Maus.
Eines Tages, als die Maus Henriette wieder mal völlig geknickt aus
der Mäusedisco kam, weil man sie uncool genannt hatte, passierte
etwas, was das Verhältnis der beiden Tiere entscheidend veränderte:
Minou spielte mit der Lieblingsbarbie von Marie und riss ihr dabei den
Kopf ab. So ein Mist! Was sollte sie bloß tun? Wenn Marie das rausbekam,
war es endgültig vorbei mit extra Streicheleinheiten und Katzenkonfekt.
Da sah sie plötzlich Henriette und drehte sich zu ihr um. Henriette
zuckte zusammen. "Ich will dich nicht fressen!", rief Minou,
"ich will dich um einen ähh
Gefallen bitten. Würdest
du diesen Kopf wieder festmachen?" "Wenn du nie wieder versuchst
mich umzubringen und mich beschützt", antwortete Henriette.
"Einverstanden", rief Minou fröhlich. Blitzschnell hüpfte
Henriette auf den Schreibtisch, stibitzte Maries Kleber, träufelte
ihn auf den Hals und drückte den Kopf dann mit echter Pfotenfertigkeit
wieder auf seinen Platz.
Die anderen Mäuse waren schwer beeindruckt, als Henriette mit einer
Katze an der Leine das nächste Mal zur Disco kam. "Wer Henriette
irgendwie frech kommt, bekommt es mit mir zu tun!", drohte Minou
und die Mäuse zuckten zusammen. Seitdem sieht man Minou und Henriette
oft zusammen im Sessel liegen und Katzenkonfekt essen.
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