Intro
Wisst ihr, was Lyrik für Kinder ist? Nein?
Macht nichts! Denn das weiß niemand so genau.
Und damit kommen wir zur nächsten Frage: Gibt es überhaupt Lyrik
für Kinder?
"Ja!" sagen die einen und denken an Schlaflieder,
gereimte Rätsel und Quatsch-Gedichte.
"Nein!" schreien die anderen und denken an Erwachsenen-Gedichte,
die auch für Kinder oder an Kindergedichte, die auch für Erwachsene
geeignet sind. Sie sammeln Gedichte von Ernst Jandel und Rilke, Guggenmos
und Hans Manz und freuen sich, dass diese Gedichte für alle da sind.
Und was sagen wir?
Wir bewahren einen kühlen Kopf und versuchen, die Antwort mit einem
Experiment herauszubekommen. Experimente sind bekanntlich wertneutral
und liefern eindeutige Ergebnisse.
Was brauchen wir alles für das Experiment?
Zuerst ein ein bisschen Geld, um es bezahlen zu können. Da wir Glückspilze
sind, haben wir vom Deutschen Literaturfonds
tatsächlich welches bekommen. An dieser Stelle: Herzlichen Dank!
Als nächstes brauchen wir ein paar Dichter. Denn anders als die Gedichtesammler
wollen wir nicht Gedichte aussuchen, die uns kindertauglich erscheinen,
sondern herausbekommen, ob Dichter selbst einen Unterschied zwischen Gedichten
für Erwachsene und Kinder machen.
Dann müssen wir in einem nächsten Schritt aus den Dichtern all
diejenigen wieder aussortieren, die bekannt dafür sind, Gedichte
für Kinder zu schreiben. Denn Dichter für Kinder gehen selbstverständlich
davon aus, dass es Kindergedichte gibt und sie haben auch eine konkrete
Vorstellung, wie Kindergedichte aussehen müssen. Sie sind deshalb
für unser Experiment ungeeignet. Welche Dichter bleiben dann noch
übrig?
Genau! All diejenigen, die sich mit Kindergedichten bisher wenig oder
gar nicht auseinandergesetzt haben. Diese Dichter fragen wir also, ob
sie uns nicht ein Kinder-Gedicht schreiben könnten. Wenn diese Dichter
für Erwachsene andere Gedichte schreiben als für Kinder, muss
es logischerweise einen Unterschied zwischen den beiden Gedichtsorten
geben, oder? Übrigens suchen wir uns am besten junge Dichter aus,
denn die haben bisher noch nicht so viel Zeit gehabt, über das Thema
"Lyrik für Kinder" genauer nachzudenken.
Zum Schluss müssen wir die Ergebnisse dann nur noch über Bilder
und Töne veranschaulichen. Das machen wir nicht über Diagramme
und Tabellen, sondern über Illustrationen und Sprechgesänge.
Denn das ist nicht nur schöner, sondern in diesem Fall auch sinnvoller.
Wir sind übrigens wieder Glückspilze, denn einige
junge Dichter, die bekannte und erfahrene Lyriker für Erwachsene
sind, haben Lust, bei diesem Experiment mitzumachen. Außerdem hilft
uns Professor Henning Wagenbreth mit fünf seiner Studenten, das Experiment
mit Bildern anschaulich zu machen.
So, und jetzt packen wir alle Dichter und Illustratoren
zusammen in ein inspirierendes Labor, drücken auf die Uhr und lassen
ihnen zwei Monate Zeit:
ticke tacke ticke tacke ticke tacke ticke tacke ticke
tacke ticke tacke ticke tacke ticke tacke
Zum Glück sind die zwei Monate jetzt um und wir können
uns die Ergebnisse ansehen:
Aha, ja, sehr fein!
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Dichter und Dichterinnen,
Illustratoren und Illustratorinnen, die mitgemacht haben und jetzt das
Ergebnis so schön funkeln lassen!
Ihr möchtet wissen, welches Ergebnis denn nun bei
dem Experiment herausgekommen ist? Ob es nun Lyrik für Kinder gibt?
Hmm!
Ob ich mich nicht ein wenig genauer ausdrücken kann?
Aber sicher!:
Klickt euch zum 11 Uhr-Termin und
zur Hörgeschichte und entscheidet
selbst, ob es Kinderlyrik gibt und was Lyrik für Kinder ist! Die
Auswertung hängt nämlich von euch Kindern ab und nicht von Krokodilen,
Quallen oder Fischen.
Ein paar Tipps wie ihr euch in lyrische Stimmung bringen
könnt, kann ich euch allerdings geben:
Eine erste Orientierungshilfe zum Thema Lyrik findet ihr
in der Kulturtasche. Die Tasche plaudert
hier mit Anton G. Leitner, dem Herausgeber der Lyrikzeitschrift
"DAS GEDICHT".
Bei den Comics könnt ihr euch
Volksreime und Reime, die von Autoren geschrieben wurden, ansehen und
überlegen, ob es einen Unterschied zwischen beiden Sorten gibt.
In Rossipottis Leibspeise
findet ihr wieder einige Buchtipps zum Thema, und bei der Qualle
Albert erfahrt ihr etwas über den Dichter Josef Guggenmos.
Wer nach all dem Lesen selbst Lust bekommt, ein Gedicht zu schreiben,
kann Pudding Wackel
und Juan in Etwas Anderes
besuchen. Juan hat extra für euch eine Gedichtmaschine entwickelt,
die euch hilft, Reimwörter zu finden. Schreibt mit ihrer Hilfe ein
Gedicht und schickt es mit einer E-Karte von Tine Neubert an eure Freunde.
Alles auf einen Blick seht ihr in der Inhaltsangabe
auf der nächsten Seite. Alle vorigen Ausgaben könnt ihr wieder
im Archiv
nachlesen.
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