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Kennt ihr Fabeln?
Diese belehrenden Tiergeschichten, die nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene geschrieben werden? Diese Geschichten, die beanspruchen, eine allgemeine Wahrheit darzustellen? Und deren zweifelhafte Wahrheit ist, dass der Fuchs immer schlau, der Löwe König und das Schaf dumm ist?
Ihr kennt diese Geschichten, ja?
Schön! Dann werdet ihr nämlich sicher verstehen, dass ich Fabeln nicht ausstehen kann! Fabeln sind phantasielos und stereotyp und strotzen nur so vor Unwahrheit. Oder habt ihr etwa schon mal einen Löwen gesehen, der wirklich König war?

Wenn Fabeln von Fabelwesen handeln würden, hätte ich sicher nichts gegen sie einzuwenden. Aber Fabeln müssen ja unbedingt von Menschen in Tierkörpern handeln! Regelrecht unappetitlich ist das!

Ich werde mich also hüten, euch dieses Mal Fabeln von Äsop, La Fontaine oder Lessing vorzustellen. Auch die moderne Fabel "Farm der Tiere" von George Orwell werde ich nicht vorstellen.
Nein, ich stelle euch viel mehr eine Tiergeschichte vor, die zwar eine Fabel sein könnte, aber keine ist, weil sie eine Parabel ist! In dieser Parabel wird nicht der Mensch in Tierform, sondern umgekehrt das Tier im Menschen bildlich dargestellt. Das ist wesentlich appetitlicher und außerdem alles andere als monoton. Wenn ihr also mal tierisch drauf sein wollt, kommt mit in meinen literarischen Salon:

 
 © Rossipotti No. 8, Juli 2005